Die Seiten im Internetz für Wissenwoller. Für Menschen, die trotz oder gerade wegen der bedrückenden Weltlage nicht länger wegschauen wollen oder können.
Vietnamkrieg
Regen der Vernichtung - Das Erbe des Vietnamkrieges
Ho Sy Hai war 22 Jahre alt, als er sein Dorf verließ, um als LKW-Fahrer für die nordvietnamesische Armee nachts Waffen und Verpflegung in den Süden zu transportieren. Tagsüber versteckte er sich in Höhlen und Tunneln , denn dann versprühten die US-Soldaten über dem Dschungel und den Mangrovenwäldern Entlaubungsmittel. Dass es sich um das gefährliche Agent-Orange handelte, wusste Ho Sy Hai damals nicht. Er kehrte nach dem Krieg in sein Dorf zurück, heiratete und wollte eine Familie gründen. Seine Tochter starb nach der Geburt und die Kinder, die er später bekam, waren alle behindert.Nach neuesten Forschungen versprühte die US-Armee während des Krieges 80 Millionen Fässer toxischer Chemikalien. Weil der vietnamesischen Regierung das Geld für großflächige Bodenversiegelungen fehlt, ist das Gift auch 30 Jahre nach Kriegsende noch im Nahrungskreislauf. Schätzungsweise zwei bis vier Millionen Menschen sind von den Spätfolgen betroffen.Noch immer werden verkrüppelte und kranke Kinder ohne Überlebens-Chance geboren. Die meisten Opfer können gar nicht oder nicht angemessen medizinisch versorgt werden. Die vietnamesische Regierung investiert zur Zeit vorwiegend in die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Inzwischen engagiert sich die katholische Kirche mit eigenen Heimen und Gesundheitsstationen für die Opfer von Agent Orange.Eine Initiative von Betroffenen hat zudem 2004 vor einem amerikanischen Gericht gegen US-Chemiefirmen Klage eingereicht. Ein US- Bundesgericht wies die Klage im März 2005 ab, aber die Kläger gingen in Berufung. Das Urteil steht noch aus. Dagegen zahlten bereits im Jahr 1984 sieben in den USA ansässige Chemieunternehmen 180 Millionen Dollar Entschädigung an US-Kriegsveteranen, um deren Klage zu verhindern.
Am 16. März 1968 richten amerikanische Soldaten in dem Dorf My Lai ein Massaker an. Das Blutbad wird zum Wendepunkt des Krieges in Vietnam.Von Till Fähnders
Mit Steaks, Milch oder Eiern können wir Gift zu uns nehmen. Denn Dioxin ist allgegenwärtig. Warum wurde die Gefahr jahrzehntelang verschwiegen? Eine Multimedia-Story in sieben Kapiteln von Cordt Schnibben und Roman Höfner