Der aus Kiel stammende Kite-Europameister Mario Rodwald hat bei Wettkämpfen und Showevents in den Meeren von Südafrika bis Island schon Tausende Wellen "durchpflügt". Immer häufiger landet er dabei mit seinem Kiteboard im Müll - Plastikmüll. Für diese NDR Reportage begeben sich die Autoren Sebastian Bellwinkel und Christopher Braun auf eine spannende Reise mit dem 26-jährigen Sportler, die am anderen Ende der Welt beginnt. (Quelle: NDR/ARD)
Laut Schätzungen gelangen bis zu 13 Millionen Tonnen Plastik jedes Jahr ins Meer - Tendenz steigend. Nach Jahrzehnten leichtfertigen Umgangs mit dem vielseitigen Werkstoff sind unsere Ozeane zugemüllt mit Relikten unserer Wegwerfgesellschaft. Der Film aus dem Jahr 2012 bietet einen Überblick über den damaligen Stand der Forschung. Die Lage ist alarmierend.(Quelle: ARTE)
Plastik ist Wunderwerk und Teufelszeug zugleich. Einerseits ist Plastik vielfältig einsetzbar und preisgünstig, andererseits verantwortlich für ein globales Umweltproblem. Denn Plastik ist überall: als Müllstrudel im Meer und als Mikroplastik in der Nahrungskette. Da stellt sich die Frage: Warum haben die Menschen das Problem noch nicht in den Griff bekommen? (Quelle: ARTE)
Von den Unmengen an Plastik, die jährlich ins Meer geschwemmt werden, findet sich nur ein geringer Prozentsatz wieder. Denn wenn großer Plastikmüll ins Meer gelangt, werden die Teile durch Wind, Wetter und Gezeiten zu sogenanntem sekundärem Mikroplastik zermahlen und zerkleinert. Nur ein Prozent des Plastikmülls ist überhaupt an der Oberfläche sichtbar. Die Dokumentation stellt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über das unsichtbare Gift in unseren Weltmeeren vor. (Quelle: ARTE)
Film von Ian Connacher. Kunststoffe sind aus dem Alltag der Menschen kaum noch wegzudenken. Aber seit ihrem ersten Einsatz vor 100 Jahren belasten sie auch die Umwelt und wachsen überall auf der Welt zu gigantischen Müllbergen. Die Dokumentation zeigt Möglichkeiten der Wiederverwendung von Kunststoffen, der Verbesserung ihrer biologischen Abbaubarkeit und der Vermeidung giftiger Inhaltsstoffe auf. Seit rund 100 Jahren sind Kunststoffe zum festen Bestandteil des Alltags geworden. Doch der Preis für ihren vielseitigen Einsatz sind Müllberge und giftige Altlasten in der ganzen Welt. Wie lässt sich diese Umweltverschmutzung eindämmen? Gibt es tragfähige Lösungen für die Wiederverwendung des künstlichen Rohstoffs, den Umgang mit seinen toxischen Eigenschaften und zur Verbesserung seiner biologischen Abbaubarkeit? Drei Jahre lang recherchierte das Team um Filmemacher Ian Connacher in zwölf Ländern auf fünf Erdteilen. Und auch im Pazifik wurden sie fündig. Dort haben die Plastikabfälle inzwischen erschreckende Ausmaße angenommen. Doch Interviews mit Wissenschaftlern und Experten zeigen Wege in eine hoffnungsvolle Zukunft auf - hoffnungsvoll sowohl für die Erde als auch für die Kunststoffe.
Jedes Jahr landen mutmaßlich bis zu 13 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen. Ein US-Forscher hat einer Ladung nachgespürt, die 1992 von Bord ging. Nicht nur ist der Müll unverwüstlich - er legt immense Distanzen zurück. Von Janne Kieselbach
Für Müll, Hundekot oder zum Einkaufen: Tüten aus Bioplastik werden als umweltfreundliche Alternative beworben. Zu Unrecht, wie eine aktuelle Studie bestätigt.
Ein Report der NGO Gaia zeigt, wie leicht sich der Export von verschmutztem Kunststoffabfall von einem Land ins andere verlagern lässt. "Sobald ein Land die Plastikmüllimporte reguliert, fließen sie einfach zur nächsten, unregulierten Destination", sagt Kate Lin von Greenpeace Südostasien. Mittlerweile leiden neben Malaysia auch Thailand, Indonesien und Indien unter den Müllmassen der Industrieländer. Von Vivien Timmler
Aldi, Lidl, Rewe: Handelsketten überbieten einander mit Heldentaten zur Plastikvermeidung. Doch wie nachhaltig ist der Verzicht auf Folie, Strohhalme und Tüten wirklich? Worauf sollten Verbraucher achten? Von Maria Marquart
Das EU-Parlament bringt das Verbot von Einwegplastik auf den Weg. Doch Brüssel geht zu zaghaft vor. Wer es ernst meint, muss den Konsumenten etwas wegnehmen. Kommentar von Vivien Timmler
Europa kann Wattestäbchen, Wegwerfgabeln oder Tüten verbieten. Doch die Hauptursache für das globale Problem mit dem Kunststoff liegt woanders. Welche Staaten die Meere vermüllen. Von Julia Köppe und Guido Grigat (Grafik)
In einem umfangreichen Bericht warnen die Vereinten Nationen, dass Umweltprobleme Millionen Menschenleben kosten. Verseuchtes Wasser verursache jährlich rund 1,4 Millionen Todesfälle, die Luftverschmutzung mehr als sechs Millionen. Auch die Vermüllung der Ozeane mit Plastikmüll thematisiert der Bericht. Die Politik müsse nun umsteuern und den Umweltschutz stärken.
Q. zitiert aus Artikel: "Die Gesundheit und der Wohlstand der Menschheit sind direkt mit dem Zustand unserer Umwelt verbunden."
Genmanipulierte Lebewesen, tauender Permafrostboden und Klimaschutz, der nach hinten losgeht. Die Umweltbehörde Unep legt ihren Bericht über Ökoprobleme der Zukunft vor. Von Bernhard Pötter
Q. meint: Es ist wirklich allerhöchste Eisenbahn, dass die Menschheit beginnt, die Erde aus einem neuen Blickwinkel heraus zu betrachten. Der alleinige Blick auf die eigenen vier Wände mag früher ausgereicht haben, um über die Runden zu kommen, genügt aber den Ansprüchen der heutigen Zeit bei weitem nicht mehr und führt geradewegs in ein Desaster, denn die Probleme, die außerhalb der eigenen vier Wände entstehen und bedrohlich wachsen, müssen erkannt, angegangen und gelöst werden. Die Erde und vor allem zukünftige Generationen benötigen eine neue globale Perspektive von uns ALLEN. Ein Beispiel von vielen (Zitat aus Artikel): In den Böden der Arktis schlummert eine Zeitbombe: Dort lagert im gefrorenen Zustand die Hälfte des Kohlenstoffes, der weltweit in den Böden gespeichert ist. Durch den Klimawandel taut er auf und entlässt Kohlendioxid - und das noch viel schädlichere Klimagas Methan in die Atmosphäre. Bisher ist die Südgrenze der Permafrost-Region bereits 30 bis 80 Kilometer nach Norden gewandert, heißt es. - Ein Umstand, auf den Wissenschaftler seit JAHRZEHNTEN aufmerksam machen (Anm. d. Red.)
Unsere Meere sind voller Plastik, an dem immer mehr Tiere verenden. Ein australisches Forscherteam wollte wissen, woran genau. Für Seevögel gilt: je weicher der Müll, desto tödlicher.
Bei den großen Plastiktüten sind die deutschen Verbraucher im EU-Vergleich vorbildlich. Dafür greifen sie zu anderem Plastik, das genauso schädlich ist.
Gemeinsam mit der Wirtschaft will Umweltministerin Svenja Schulze den Verbrauch von Plastik senken. Auf einem Gipfel gab es dafür zunächst jedoch keine konkreten Vorgaben.
Ein großer Teil des Mikroplastiks in der Umwelt stammt aus Kleidung. Beim Waschen fließt es mit dem Abwasser in Flüsse und ins Meer. Forscher wollen das Problem jetzt mit Alternativen lösen. Aus Washington berichtet Julia Merlot
Salz im Wasser, Müll obenauf: Zehntausende Menschen in der irakischen Millionenstadt Basra sind krank, weil das Trinkwasser verdreckt ist. Eine Folge jahrzehntelangen Versagens. Von Christoph Sydow
Q. meint: Die Giftstoffe gelangen zu einem großen Teil in die Weltmeere. Also kann uns der "sorglose" Umgang mit der Natur in anderen Ländern nicht egal sein, was auch immer die Gründe dafür sind. Es ist daher empfehlenswert, einen anderen Blickwinkel zu wählen, eine globale Perspektive einzunehmen: "Der sich immer stärker abzeichnende und vom Menschen verursachte Klimawandel, die ungeklärte Endlagerung des Atommülls sowie die Eindämmung der Bevölkerungsexplosion, Plastikmüll, Artenschwund, einhergehend mit rücksichtsloser Plünderung lebensnotwendiger Ressourcen, sind die mächtigsten Herausforderungen, vor denen wir Menschen jemals gestanden sind. Die Aufgaben haben eine derartige Dimension und Tragweite, dass sie nur gelingen können, wenn alle zur Verfügung stehenden Kräfte gebündelt und diesen ehrgeizigen Zielen untergeordnet werden. Die Spielräume für Nationalismus, Rassismus, Terrorismus, leidige Religionsstreitereien, kriegerische Flächenbrände um Rohstoffe verengen sich in gleichem Maße und müssen so schnell wie irgend möglich beendet werden, damit der Weg in eine menschliche Zukunft freigemacht werden kann.Der drohende Klimakollaps, Atommüllendlagerung und Bevölkerungsexplosion sind daher globale, jeden einzelnen von uns bedrohende Gefahrenzonen, die einem finalen Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte gleichkommen. Einem "Weiter so", das die Lebensgrundlagen der Menschheit stetig schrumpfen lässt mit allen fürchterlichen Folgen eines weltumspannenden Überlebenskampfes um Nahrung, Rohstoffe und Raum, bis hin zu einer vollständigen Zerstörung unser aller Lebensgrundlagen für eine lange, lange Zeit. Oder die Menschheit kommt zur Besinnung, versteht die Krisenherde als Wendepunkt zu nutzen, hin zu einer Öffnung des menschlichen Bewusstseins durch eine weltumspannende Bildungsoffensive einschl. eines umfassenden Marshallplans für die Dritte Welt, hin zu einem erheblich erweiterten Wertekanon gegenüber Natur und Kreatur, hin zu nachhaltigem Denken und Handeln, hin zu einer neuen globalen Perspektive.Wir sind aller Voraussicht nach die allerletzte Generation, die überhaupt noch die Chance hat, das Blatt zu wenden!"Volker Zorn (Quantologe)
Dem Meer geht buchstäblich die Luft aus, Leben hat geringere Chancen. Und ob Plastikmüll oder Rohstoffabbau: Viele Schäden sind unsichtbar – bis es zu spät ist. Von Tim Kalvelag
Deutschland gibt sich gern als Recycling-Weltmeister. Doch Hunderttausende Tonnen Plastikabfall aus deutschen Haushalten landen jedes Jahr im Ausland – vor allem in Malaysia. Eine Spurensuche. Von Arne Perras und Vivien Timmler
Die Deutschen gelten als Weltmeister der Wiederverwertung. Tatsächlich tragen wir eine erhebliche Mitschuld daran, dass die Welt am Plastikmüll erstickt - weil viel weniger Plastik recycelt wird, als wir denken
Das Projekt "The Ocean Cleanup" wollte die Weltmeere säubern - und ist nun selbst kaputt. Vom Plastikmüll erlöst uns kein strahlender Held. Jeder Einzelne ist gefragt. Kommentar von Tina Baier
The Ocean Cleanup, die größte Müllabfuhr der Erdgeschichte, ist vorerst gescheitert. Wir dürfen nun nicht länger darauf hoffen, dass irgendjemand unseren Dreck aufräumen wird. Und das ist gut so. Peter Carstens
19:12:18: Plastikmüll: Wer auf den Rest der Welt wartet, fängt nie mit dem Umweltschutz an ►EU ►Global_Change
Ein Plastikmüllteppich von unten gesehen (Foto: AP)
Die EU verbietet Wegwerfprodukte aus Plastik. Es ist ein sehr kleiner Schritt, doch er ist besser als Stillstand. Die europäischen Staaten müssen nun als plastische Beispiele vorangehen. Kommentar von Stefan Ulrich
In Deutschland ist im vergangenen Jahr wieder mehr Müll angefallen, zeigt eine Analyse des Statistischen Bundesamts. Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen - beim Biomüll.
Forscher haben simuliert, wie winzigste Plastikpartikel in Jakobsmuscheln gelangen. Schon nach sechs Stunden konnten sie Milliarden Teilchen in den Organen der Tiere nachweisen.
Plastik vermüllt unsere Meere und verseucht die Tiere, die darin leben. Betroffen sind mittlerweile alle bekannten Arten von Meeresschildkröten, wie eine Studie britischer Meeresbiologen zeigt. Von Manfred Lindinger
ÖVP und FPÖ wollen in Österreich sämtliche Plastiktüten aus dem Handel nehmen - um der Wegwerfgesellschaft Einhalt zu gebieten. Die Wirtschaft murrt, obwohl es nur der weitergefasste Vollzug einer EU-Richtlinie ist.
Trotz hitziger Debatten über Müllvermeidung wird der Verbrauch von Kunststoffverpackungen 2018 deutlich steigen. Die Branche erwartet ein Volumen von 4,5 Millionen Tonnen - und 15 Milliarden Euro Umsatz.
Die EU will langfristig Wattestäbchen, Einweggeschirr und andere Wegwerfprodukte aus Plastik verbieten. Das EU-Parlament hat diesem Plan nun zugestimmt - für manche Produkte gilt der Bann schon ab 2021.
Kunststoffe landen zu einem Großteil in der Umwelt – und kommen über viele Wege zurück in die Lebensmittelkette. Dabei verändern sie nachhaltig den Planeten. Doch das ist nicht das Schlimmste. Von Martin Franke
Schon heute werden jährlich zwei Milliarden Tonnen Abfall produziert. Damit die Menge nicht stark ansteigt, ist laut einem Bericht der Weltbank mehr Recycling notwendig - besonders von Plastikmüll.
Mikroplastik gelangt auch über Insekten in die Nahrungskette. Britische Forscher weisen winzige Kunststoffkügelchen in Stechmücken nach. Das erhöht auch den Druck auf die EU.
Wer den Verbrauch von Kunststoffen reduzieren will, wird mit freundlichen Appellen nicht weit kommen. Der Staat muss einen Anreiz schaffen - durch höhere Preise. Essay von Pia Ratzesberger
Je kleiner der Plastikmüll im Wasser, desto problematischer. Im Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven untersuchen Forscher die Gefahren von Mikroplastik. Könnten die die Kunststoffpartikel am Ende auch auf unseren Tellern landen? Von Leonie Voss und Anne Martin
taat in Europa erzeugt so viel Müll wie Deutschland. Wie lässt sich das Plastik-Problem in den Griff kriegen? Der Wissenschaftler Michael Braungart fordert ein radikales Umdenken. Von Leonie Voss und Anne Martin
Abbaubare Tüten, Bambusbesteck, Laubteller – das alles soll geächtetes Plastik ersetzen. Doch die Alternativen sind oft nicht besser. Besonders irreführend: Bioplastik. Von Lara Malberger
Es gibt Slums, deren Kanäle treibendes Plastik begehbar machen. Und Strände, wo kein Sand sichtbar ist. Fotos, die zeigen, dass Müll nirgends greifbarer ist als in Asien.
Q. meint: Die Saat des global herrschenden Neoliberalismus trägt schreckliche Früchte, denn wo der Markt regiert, der Einfluss von Demokratie und Rechtstaat beschnitten wird, werden Umweltschutz gleichermaßen hintan gestellt wie Menschen- und Arbeitnehmerrechte, stattdessen regiert Ausbeutung bis hin zur Sklaverei unter menschenunwürdigen und teilweise sogar lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen. Wir tun uns daher keinen Gefallen, wenn diese Länder weiterhin ausgebeutet werden unter der Knute des Neoliberalismus, damit Discounter und Schnäppchenshops jeglicher Ausprägung mit Billigware den Markt überfluten können, denn nicht nur das entstehende Mikroplastik landet in der globalen Nahrungskette, also auch auf unseren Tellern, sondern auch sämliche sonstigen Umweltgifte verteilen sich schleichend auf unserem Planeten. Somit sollte die Änderung von Arbeitsbedingungen in den weniger entwickelten Ländern keineswegs nur ein Anliegen von sogenannten Gutmenschen sein, sondern müsste auch diejenigen Zeitgenossen berühren, die weniger Zeit haben oder Motivation verspüren, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, damit auch sie mitbekommen, was innerhalb ihres Tellerrandes landet.
Plastikinseln, größer als viele Länder, sollen im Meer treiben. Ein falsches Bild. Es ist schlimmer: Unser Plastikmüll ist überall, selbst in der Tiefsee und der Arktis.
Seitdem China seine Grenzen für Plastikabfälle geschlossen hat, fragen sich deutsche Firmen: wohin mit dem Müll? Erstmals boomt hierzulande die Recyclingindustrie. Von Nadine Oberhuber
Allein die Deutschen werfen jedes Jahr drei Millionen Tonnen Verpackungen in den Müll. Zwar gilt Deutschland als Recycling-Vorreiter - tatsächlich aber wird nur ein gutes Drittel auch wirklich "stofflich" verwertet, also etwa zu neuem Kunststoff. In Zukunft wird wohl immer mehr Plastik-Produkten der Kampf angesagt, auch hierzulande. Von Michael Bauchmüller
Die Chilenen verbrauchen binnen zwei Jahren so viele Plastiktüten wie es Menschen auf der Welt gibt. Damit sei nun Schluss, verspricht Staatspräsident Piñera - und läutet einen drastischen Kulturwandel ein.
Vorwärts, wir müssen zurück: Die australische Supermarktkette Coles will nun doch Geld für Plastiktüten verlangen. Zuvor hatte der Konzern die Einführung der Gebühr gestoppt, nachdem es zu handgreiflichen Protesten gekommen war.
"Ein trauriger Spitzenplatz in Europa", heißt es vom Umweltbundesamt: Hierzulande fällt weit über EU-Durchschnitt Verpackungsmüll an. Schuld sind auch die Verbraucher.
Plastikmüll wird hin und her über die Erde geschippert. Die größte Menge weltweit importierte bis vor Kurzem China. Doch das Land hat die Notbremse gezogen. Das bietet Chancen für die Recyclingwirtschaft in Deutschland.
In den vergangenen Wochen haben sich die Meldungen überschlagen: Erst wurde am tiefsten Punkt der Erde, dem sogenannten Mariannengraben, Plastikmüll gefunden. Dann entdeckten Forscher im Magen eines Wals, der in einem Kanal in Thailand gestrandet war, ebenfalls haufenweise Plastik. Und nun wurde bekannt, dass sich sogar am entlegensten und bisher unberührtesten Ort der Erde, der Antarktis, Müll und giftige Chemikalien sammeln, wie die Umweltorganisation Greenpeace bekannt gab.
Megafusion in der Abfallbranche: Das Entsorgungsunternehmen Remondis steht nach SPIEGEL-Informationen kurz vor der Übernahme des Dualen System Deutschland. Doch es gibt Widerstand gegen das neue Müllmonopol. Von Gerald Traufetter
Passt nicht, gefällt nicht, anders als im Katalog - Amazon hat täglich mit einer Flut von Rücksendungen zu kämpfen. Viel Mühe gibt sich der Online-Händler mit den überwiegend neuwertigen Waren aber nicht.
06.06.18: Urlaubsinsel Bali: Plastik auf Erden ►Thailand ►Weltmeere Ein Wal verendet an der Küste Thailands, weil er massenhaft Müll geschluckt hat, Balis Unterwasserwelt ist längst voll von Flaschen und Fastfood-Verpackungen. Wie ein Alltagsmaterial zum Problem für den Tourismus wurde. Von Arne Perras
(Foto: REUTERS)
Becher, Schuhe, Fastfood-Verpackungen, Kokosnüsse, Treibholz: ein ganz normaler Tag am Matahari Terbit Strand auf der indonesischen Insel Bali.
REUTERS/ Department of Marine and Coastal Resources
Todesursache Plastikmüll - in Thailand starb ein Wal nach fünftägigem Kampf. Jetzt ist klar warum: Im Bauch des Wals steckten über 80 Plastiktüten, insgesamt wog der Plastikmüll aus dem Magen des Pilotwals über acht Kilogramm.
Q. meint: Die Menschheit muss sich den Gegenheiten anpassen, die die Erde bietet, deren Oberfläche begrenzt ist und daher Wirtschaftswachstum, Vermüllung und Weltbevölkerung Grenzen auferlegt. Unser Raumschiff braucht eine neue globale Perspektive:
Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen,
werdet ihr feststellen,
dass man Geld nicht essen kann.
(Weissagung der Cree)
"Durch das Diktat der begrenzten Erdoberfläche werden in naher Zukunft Überlegungen und Maßnahmen notwendig sein, die eine maximale Anzahl von Menschen auf unserem Planeten definieren und kontrollieren werden!"
Seit China unseren Abfall nicht mehr will, landet viel davon in Vietnam oder Malaysia. Deutschland fehlt eine echte Strategie - dabei verstecken sich in den Müllbergen ungeahnte Schätze.Von Michael Bauchmüller und Thomas Fromm
Mit einem Verbot vieler Einwegprodukte aus Plastik und einer Recycling-Quote für Plastikflaschen will die EU den Müll in den Meeren eindämmen. Die Kommission hat nun Details zu den Plänen vorgestellt.
Die EU-Kommission will Alltagsgegenstände aus Plastik verbannen, um die Umwelt zu schützen. Umweltministerin Schulze reichen die Pläne in vielen Punkten nicht - von einem generellen Verbot hält sie aber nichts.
Im ewigen Eis, im Essen, im Körper: Plastik ist überall. Nun will die EU Verbote. In Ruanda, dem wohl saubersten Land Afrikas, gibt es die seit Jahren. Ein Vorbild?
Mit einem Verbot vieler Einwegprodukte aus Plastik und einer Recycling-Quote für Plastikflaschen will die EU den Müll in den Meeren eindämmen. Die Kommission hat nun Details zu den Plänen vorgestellt.
Zahnärzte schlagen Alarm: Immer mehr Kinder erkranken an sogenannten Kreidezähnen. Die sehen nicht nur unschön aus - sondern bereiten den kleinen Patienten auch Schmerzen.
Plastikstrudel im Ozean, Mikroplastik im Boden: Die Vermüllung des Planeten nimmt bedrohliche Ausmaße an. Wer in Deutschland wieviel Abfall erzeugt - und wie wir ihn loswerden können. Eine Multimedia-Geschichte von Cornelia Baumermann und Ferdinand Kuchlmayr
Es war abzusehen, ist aber dennoch traurig: Selbst in 11 000 Meter Tiefe liegen die Überreste unserer Zivilisation auf dem Meeresboden. von Daniel Lingenhöhl
Mit einer Steuer auf Kunststoffprodukte will EU-Kommissar Günther Oettinger die Verbreitung von Plastikmüll eindämmen. Umweltministerin Schulze hält wenig von der Idee.
Plastikmüll verseucht Meere, tötet Tiere, gilt als Geißel künftiger Generationen. Jetzt arbeitet die EU an einem radikalen Plan: Strohhalme zum Beispiel soll es künftig nicht mehr geben.
Die Großstädte in Deutschland kämpfen mit immer mehr Abfall durch Einweggrills und To-Go-Verpackungen auf Plätzen, Straßen und in Parks. Manche Städte versuchen dagegen mit besonderen Werbekampagnen oder zusätzlichen Kontrollen vorzugehen. Die Maßnahmen gegen dieses sogenannte "Littering" kosten die Kommunen Millionen. Von Michael Bauchmüller und Angelika Slavik
Die Plastiktüte war in Kenia fester Bestandteil des Lebens, als Tragetasche und sogar als Toilette in den Slums. Dann hat der Staat die Tüte verboten - mithilfe des schärfsten Gesetzes weltweit. Die Bilanz nach acht Monaten? Erstaunlich.
Forscher haben im Arktis-Eis Rekordmengen an Mikroplastik entdeckt. Die Belastung ist so hoch, dass Fische bereits ihr Verhalten ändern.
Q. meint: Ob die Menschheit noch rechtzeitig begreift, dass sie dabei ist, ihre Lebensgrundlagen auf der Erde für einen sehr, sehr langen Zeitraum zu zerstören? Das Zeitfenster jedenfalls, in dem überhaupt noch sinnvolle Maßnahmen ergriffen werden können, um das Überleben für die Menschheit zu sichern, beginnt sich allmählich zu schließen.
Satellitenbild von Henderson Island (ESA/ Copernicus Sentinel data)
Nahezu perfektes Wetter und eine kleine Koralleninsel - aus der Luft betrachtet wirkt Henderson Island idyllisch. Doch das Paradies im Pazifik droht, im Plastikmüll zu ersticken.
Ein Start-Up erfindet eine essbare Beschichtung, um Obst und Gemüse viel länger haltbar zu machen. Sie könnte noch im April in der EU zugelassen werden.
Sie haben eine Biotonne - wie schön. Doch wenn Sie darin aus Versehen Kunststoff entsorgen, landet Mikroplastik auf unseren Äckern. Eine neue Studie zeigt, wie groß das Problem ist. Von Christoph Seidler
Überquellende Mülleimer, schmutzige Straßen und ein großes Recycling-Problem: Coffee-to-go-Becher schaden der Umwelt und verunstalten vielerorts die Fußgängerzonen. Dabei gibt es bereits Alternativen. Von Dominik Reintjes
Die Schleswiger Stadtwerke haben über Monate gehäckselte Kunststoffabfälle ins Wasser des Ostseearms Schlei geleitet. Das Landeskriminalamt ermittelt. Von Annette Bruhns
Winzige Plastikpartikel strömen in die Meere und hinein in die Tiefsee. Auch in Binnengewässern ist die Konzentration der Teilchen nun hoch. Die Folgen sind ungewiss.
Nie wurde mehr mikroskopisch kleines Plastik in einem Fluss entdeckt als im Mersey bei Manchester. Die unsichtbare Umweltkatastrophe könnte sich weltweit bestätigen. Von Linda Fischer
Seit China keinen Plastikmüll aus Deutschland mehr annimmt, werden bis zu 70 Prozent des Altplastiks verbrannt. Im SPIEGEL zeigen sich Kritiker entsetzt.
Gegen das Abfallproblem soll eine europäische Strategie helfen. EU-Kommissar Günther Oettinger erwägt sogar eine neue Steuer. Von Thomas Kirchner, Straßburg, und Janis Beenen
Das Meersalz "Fleur de Sel" gilt als besonders edel und lecker. Doch NDR-Recherchen zeigen, dass das teure Salz besonders häufig mit Mikroplastik belastet ist. Bei einer Sorte konnte man das Plastik sogar mit bloßem Auge erkennen.
Die EU-Kommission könnte bald eine Steuer auf Plastikmüll erheben. Diese könnte die Umwelt schützen und den europäischen Haushalt unabhängiger von den Zahlungen der einzelnen Staaten machen.
China will unseren Müll nicht mehr: Es hat den Import von Plastikmüll gestoppt. Der Schritt entlarvt den bizarren Mülltourismus – und freut die Recyclingbranche
Weil China die Grenzen für Altplastik dicht macht, muss das deutsche Recyclingsystem noch mehr Kunststoffabfall bewältigen. Es geht um gewaltige Mengen. Für Kunden wird es teuer.
Die Volksrepublik stoppt den Import von Plastikabfall. Die EU und vor allem Deutschland haben jetzt ein Problem: Wohin mit dem Kunststoff? Von Michael Bauchmüller, Berlin, und Christoph Giesen, Peking
Die Arktis wird mehr und mehr zum globalen Endlager für den Plastikmüll. Er findet sich an der Meeresoberfläche, am Boden der Tiefsee - und als Mikroplastik sogar in Eisschollen und Sedimenten. Was tun? Von Christoph Seidler
Die Fotografin Caroline Power filmt während eines Tauchgangs vor Honduras in der Karibik nicht bunte Fische und Korallen, sondern einen Teppich aus Müll. Immer sehe es dort nicht so aus, sagt sie. Doch der Plastikmüll vor der Insel Roatan sei auch kein Einzelfall.
In der EU ist die Menge des Plastikmülls von 2005 bis 2015 um zwölf Prozent gestiegen – in Deutschland sogar um fast ein Drittel. Nur drei Länder produzieren mehr Müll.
Eigentlich wollte Caroline Power in der Karibik schöne Unterwasseraufnahmen machen. Doch sie fand ein Meer aus Plastikmüll. Ihre Fotos gingen viral. Ein Videointerview von Charlotte Schönberger
Immer mehr Kunststoff landet im Ozean. Laut einer neuen Studie stammt ein Gros des Plastiks aus nur zehn Flüssen - acht davon in Asien. Von Christoph Behrens
Es klang zu schön, um wahr zu sein: Eine plastikfressende Raupe sollte der Menschheit helfen, ihr Müllproblemeinzudämmen. Doch ein zweiter Blick auf die Forschung dämpft den Optimismus.
Nur noch 44 von 100 verkauften Getränkepackungen sind wiederbefüllbare Flaschen. Mehrweg ist auf dem Rückzug - allen Bekenntnissen der Politik zum Trotz. Umweltschützer und der Getränke-Fachhandel sprechen von einem Kampf "David gegen Goliath".
Von einer „windelweichen“ Abschlusserklärung sprechen die Grünen: Amerika trägt einen Aufruf zum Schutz der Meere mit – distanziert sich aber am Ende von einem Passus.
Im Kampf gegen den Müll im Meer gilt das Prinzip Kaffeeküche: Irgendeiner wird sich schon kümmern. Die erste Ozean-Konferenz der UN versucht nun, durch gemeinsame Regeln zur Verantwortung zu rufen.
Die Menschheit hat das All zugemüllt - und kommt beim Aufräumen nicht voran. Experten haben Ideen, was zu tun wäre. Wer aber zahlt? Wer kümmert sich um juristische Fragen? Neue Missionen drohen die Probleme noch zu verschärfen.
Q. meint: Typisch Mensch. Immer hinterlässt er eine Sauerei, die er hinterher nur schwer wieder beseitigen kann: Plastikmüll, Elektroschrott, Atommüll, Weltraumschrott...................
Plastik ist eines der größten Umweltprobleme unseres Planeten. Biologisch abbaubare Kunststoffe schienen die Lösung gegen die Müllflut zu sein. Warum haben sie sich dann nicht durchgesetzt?
Deutschlands zweitgrößte Supermarktkette verkauft keine Plastiktüten mehr. Rewe geht damit weiter als die Selbstverpflichtung des Handels, Geld für die Tüten zu nehmen.
Plastiktragetaschen vermüllen die Meere. Der Einzelhandel wollte ihren Verbrauch eigentlich ab heute verringern. Doch die freiwillige Vereinbarung lässt auf sich warten.
Plastik macht den größten Teil an Müll in den Weltmeeren aus. Der Abfall verschmutzt die Ozeane massiv. Dabei ist das genaue Ausmaß der Verschmutzung noch gar nicht abzusehen. Denn der Großteil des Mülls treibt offenbar nicht an der Oberfläche.
Sein Lebensraum ist eine Recycling-Anlage für Kunststoffflaschen: Forscher haben ein Bakterium gefunden, das PET abbauen kann. Es könnte helfen, das Plastikproblem der Menschheit zu lösen.
Die Deutschen verbrauchen Milliarden Kaffeekapseln jährlich - und verursachen Tausende Tonnen Müll. Nun entbrennt eine Debatte über Pfand oder Strafabgaben.
Immer mehr Plastikmüll verschmutzt die Ozeane, warnen Forscher. Der Kunststoff mache langsam den Tieren Konkurrenz - am Ende landet er wieder bei den Menschen.
2050 dürfte es mehr Plastik als Fisch in den Ozeanen geben, warnen Forscher. Hundert Kilometer lange Planken, die im Meer treiben, sollen den Müll einfangen.
In Nord- und Ostsee schwimmen unzählbar viele winzige Plastikteilchen. Einige landen im Magen von Meerestieren. Forscher haben die Partikel nun auch in Speisefischen wie Makrele und Hering gefunden.
Exklusiv Pflicht oder nicht? Umweltministerin Hendricks hofft auf eine Einigung der Unternehmen zum Verkauf von Plastiktüten - doch der Ruf nach einem Gesetz wird lauter.
Eigentlich wollten die Polarforscher Meeressäuger und Seevögel beobachten - doch dann zählten sie auch Müll. Selbst im Hohen Norden treibt Kunststoffschrott im Wasser und wird zur Gefahr für die dort lebenden Arten.
Q. meint: Die Grenzen des Wachstums auf unserem Planeten zeichnen sich auf immer mehr Ebenen und Dimensionen ab. Es werden daher in absehbarer Zukunft Überlegungen und Massnahmen notwendig sein, die nicht nur eine maximale Anzahl von Menschen auf unserem Planeten definieren und kontrollieren werden, sondern auch den Verbrauch von Ressourcen und vieles mehr!
Es wird immer mehr Menschen bewusst, dass ein anderer Umgang mit unserem Planeten sich immer mehr zu einer Überlebensfrage mausert und eine radikale Umstellung der Weltwirtschaft, weg von einem auf Wachstum basierenden, hin zu einem auf Nachhaltigkeit beruhenden System (Kreislaufwirtschaft), das Gebot der Stunde ist. Es ist naiv, schädlich und dumm, dabei die Vorstellung aufrecht erhalten zu wollen, dass dabei genausoviel Arbeit anfällt, dass das bisherige, eh schon ungerechte und globale Armut und Elend erzeugende, Verhältnis zwischen Arbeit, Entlohnung und Besitz aufrecht erhalten werden kann. Hier gilt es schnellstmöglichst einen Umdenkprozess im Bewusstsein breiter Massen herbeizuführen, insbesondere bei Menschen und Gruppierungen, die die Möglichkeit haben, Änderungsprozesse in die Wege zu leiten. Die Grösse der Aufgabe hat eine derartige Dimension und Tragweite, dass sie nur gelingen kann, wenn alle zur Verfügung stehenden Kräfte gebündelt und dem ehrgeizigen Ziel, die Lebensbedingungen in Zukunft erträglich zu gestalten, untergeordnet werden. Die Spielräume für Nationalismus, Rassismus, leidige Religionsstreitereien, kriegerische Flächenbrände um Rohstoffe verengen sich in gleichem Maße und versperren den Weg in eine menschliche Zukunft.
Q. meint: Die Grenzen des Wachstums auf unserem Planeten zeichnen sich auf immer mehr Ebenen und Dimensionen ab. Es werden daher in absehbarer Zukunft Überlegungen und Massnahmen notwendig sein, die nicht nur eine maximale Anzahl von Menschen auf unserem Planeten definieren und kontrollieren werden, sondern auch den Verbrauch von Ressourcen und vieles mehr!"
Es wird immer mehr Menschen bewusst, dass ein anderer Umgang mit unserem Planeten sich immer mehr zu einer Überlebensfrage mausert und eine radikale Umstellung der Weltwirtschaft, weg von einem auf Wachstum basierenden, hin zu einem auf Nachhaltigkeit beruhenden, System (Kreislaufwirtschaft), das Gebot der Stunde ist. Es ist naiv, schädlich und dumm, dabei die Vorstellung aufrecht erhalten zu wollen, dass dabei genausoviel Arbeit anfällt, dass das bisherige, eh schon ungerechte und globale Armut und Elend erzeugende, Verhältnis zwischen Arbeit, Entlohnung und Besitz aufrecht erhalten werden kann. Hier gilt es schnellstmöglichst einen Umdenkprozess im Bewusstsein breiter Massen herbeizuführen, vor allem aber bei Menschen und Gruppierungen, die die Möglichkeit haben, Änderungsprozesse in die Wege zu leiten. Die Grösse der Aufgabe hat eine derartige Dimension und Tragweite, dass sie nur gelingen kann, wenn alle zur Verfügung stehenden Kräfte gebündelt und dem ehrgeizigen Ziel, die Lebensbedingungen in Zukunft erträglich zu gestalten, untergeordnet werden. Die Spielräume für Nationalismus, Rassismus, leidige Religionsstreitereien, kriegerische Flächenbrände um Rohstoffe verengen sich in gleichem Maße und versperren den Weg in eine menschliche Zukunft.