Auf den Spuren der Intuition (5) Empathie als Grundlage der Intuition
"Ohne, dass wir das Wohl des Ganzen im Auge haben, erleben wir gar keine Intuition", sagt die Ethnologin Dr. Christina Kessler. Dieses Miteinander beschränkt sich nicht auf andere Menschen, sondern bezieht die ganze Natur mit ein. Der Benediktinermönch und Autor Dr. Anselm Grün ist der Ansicht: "Die Krankheit unserer Zeit ist die Beziehungslosigkeit, viele Menschen sind nicht in Beziehung zu sich selber, zu den Dingen, nicht in Beziehung zu Gott. Intuition meint ja nach innen schauen, meint ja Beziehung aufnehmen zu mir selber und zu dem Anderen, in seine Seele hinein schauen, spüren was er ist und was er braucht, so dass etwas fließt zwischen uns." "Wir können intuitiv spüren, ob sich ein Igel oder eine Pflanze wohl fühlen", sagt der Landwirt Sepp Holzer. Auf seinen Reisen um die Welt spricht er über das, was ihm die Natur mitteilt. Es ist unsere Verantwortung, der Intuition zu folgen, die uns neue Möglichkeiten im Miteinander eröffnet. "Das ist der Auftrag aus der Natur, es weitergeben, nicht patentieren, dazu hat man kein Recht", meint Sepp Holzer. Uns Menschen prägt vor allem das Zusammensein mit anderen Menschen. Mit anderen in Beziehung zu sein, ist auch eine Voraussetzung für Intuition.
Sterbende Kinder, Flüchtlinge in Seenot - haben wir uns daran gewöhnt? Die Gesellschaft ist angewiesen auf Menschen, die vom Leid der anderen erzählen. Von Jagoda Marinic
In politisch unruhigen Zeiten soll Einfühlungsvermögen gegen Radikalität schützen. Was für ein Unsinn. Ein Plädoyer für weniger Bauch und mehr Verstand
Q. meint:Carolin Würfelunterliegt einem weitverbreiteten Missverständnis, sie wirft Empathie undemotionale Intelligenz in einen Topf.
Donald Trump hat ins Gästebuch von Yad Vashem geschrieben, wie "fantastisch" die Holocaust-Gedenkstätte sei. Was sagt diese Wortwahl über seine emotionale Intelligenz?
Q. meint: Der Mann ist, so wie es aussieht, komplett empathiefrei. Gerade das macht ihn so gefährlich und erinnert an Hitler, Stalin, Mao, die zu den größten Verbrechern des vergangenen Jahrthunderts zählen.
Der Serienmörder Fritz Honka zerstückelte in den 70ern vier Frauen und ließ die Leichenteile in seiner Wohnung verwesen. Kann man als Leser mit so einer kaputten Gestalt aus dem Hamburger Säufermilieu fühlen? In Heinz Strunks neuem Roman schon.
Mitgefühl und Verständnis – das lernen Kleinkinder automatisch, sogar Schimpansen können es. Ohne Empathiefähigkeit wären wir vielleicht längst ausgestorben.
IS-Opfer in Paris erschüttern uns mehr als IS-Opfer in Beirut. Der richtige Anspruch auf weltumspannendes Mitgefühl ist nicht erfüllbar. Der auf globale Politik schon.