Mit dem Vorschlaghammer bricht Guttenberg in die Weihnachtsruhe der CSU ein, attackiert Ministerpräsident Söder - und erntet dafür einen Rüffel von Parteichef Seehofer. Ein Hoch auf die Harmonie! Von Wolfgang Wittl
Das Grundeinkommen sei die falsche Antwort auf die Digitalisierung, sagt der Münchner Erzbischof. Von Jan Schmidbauer, Berlin
Q. meint: So ein Schwachsinn. Wenn man keine Ahnung hat, dann hält man besser die Klappe. Hochwürden ist wohl das Weihrauchfass an die Birne geknallt und man hat das "Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg" vergessen.
In einer neuen Koalition würde CSU-Chef Horst Seehofer nach SPIEGEL-Informationen möglicherweise zwei große Ministerien beanspruchen. Hintergrund ist die künftige Rolle von Karl-Theodor zu Guttenberg. Von Ralf Neukirch
Q. meint: Das Seehofersche Zauberkarussell nimmt wieder Fahrt auf: "Turnikuti, Turnikuta, der Lügenbaron ist wieder da."
Ex-CSU-Hoffnungsträger Karl-Theodor zu Guttenberg macht Wahlkampf. Er tritt dabei selbstironisch, geläutert und angriffslustig auf. Der Entertainer hat nichts verlernt.
Q. meint: Mehr als ein Stellungsk(r)ampf springt dabei hoffentlich nicht heraus.
Doch vor Gericht geht es weniger um die Aktivitäten des CSU-Politikers für eine Beratungsfirma in den USA. Sondern darum, ob Schlagzeilen eigentlich alles Mögliche bedeuten können.
Ein staatliches Grundeinkommen könnte sämtliche Sozialleistungen ersetzen, müsste aber finanziert werden. Der Ökonom Thomas Straubhaar erklärt, wie das System funktionieren würde - und warum es in der Arbeitswelt von morgen nötig ist.
Q. meint: Am Grundeinkommen ührt kein Weg vorbei, wenn die Menschheit ihr Tun auf diesem Planeten dem Prinziop "Nachhaltigkeit" unterordnet; woran sie gut tut, wenn sie ernsthaft vor hat, die Erde auch in Zukunft zu bewohnen: "Wenn es "ewiges Wirtschaftswachstum" nicht gibt, dann bricht ein Wirtschaftssystem, das auf Wachstum beruht, irgendwann zusammen. Bei begrenzt zur Verfügung stehenden Ressourcen, geschuldet dem Diktat der Endlichkeit der Erdöberfäche, ist "ewiges Wachstum" nicht möglich. Unser globales Wirtschafts- und Finanzsystem beruht auf Wachstum, also bricht es irgendwann zusammen."- Volker Zorn (Quantologe)
Rente mit 67? Nicht mit Horst Seehofer. Der CSU-Chef hat sein politisches Haltbarkeitsdatum nach hinten datiert. Wegen seiner Wirkmächtigkeit - und weil er auf einen Rückkehrer aus Amerika hofft.
Seehofer und der Ex-Verteidigungsminister geben sich als innige Parteifreunde. Dabei zeichnet sich ab, wie die Strategie der CSU für den Bundestagswahlkampf aussieht.
Horst Seehofer soll versucht haben, Karl Theodor zu Guttenberg zum Parteichef und Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2017 zu machen. Doch der lehnte ab.
Der ehemalige Verteidigungsminister zu Guttenberg war einst der Hoffnungsträger in der CSU - bis er über seine Plagiats-Affäre stolperte. Nun hebt in Seehofer wieder aus der Versenkung.
"Er gehört zu den genialsten Köpfen, die wir hatten und haben", sagt CSU-Chef Horst Seehofer über den gefallenen Star.
Q. meint: Ein Mensch, der so bodenlos dumm ist und in seiner Doktorarbeit sogar die Einleitung mit geringfügigsten Änderungen abkupfert und obendrein lügt ist also der genialste Kopf der CSU.
Die da oben, wir da unten! Es gibt wohl kaum einen in der Bevölkerung breiter angelegten und tiefer verwurzelten Konsens als diesen. Es ist ja auch an allen Ecken und Enden zu zu riechen, zu empfinden und zu sehen. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, Vetterleswirtschaft wohin das Auge reicht. Das Volk schäumt zwar, frisst aber den Ärger und die Wut darüber in sich hinein mitsamt der allgemein üblichen Beruhigungspille, das man ja eh nichts ändern könne.Aber stimmt das eigentlich? Führt uns die arabische Welt seit einem Monat nicht vor, dass es in Wirklichkeit völlig anders ist, Geschichte kein anabwendbares Schicksal, sondern vom Volk gemacht werden kann? Um wie vieles leichter in einem Land, das zwar noch keine perfekte Demokratie ist, aber die demokratischen Werkzeuge zur Verfügung stellt, die da sind Meinungsfreiheit und mindestens ebensowichtig die Möglichkeiten, die das Internet bietet? Wichtig deshalb, weil die Medienmacht der Krähen dadurch gebrochen werden kann.
Das ist die Lehre des gestrigen Tages, der unterschiedlichen Ergebnisse der Meinungsumfragen zur Causa Guttenberg. 87% Zustimmung zum Baron bei der gebührenpflichtigen Telefon- und Faxumfrage der BILD-Zeitung. 55% Ablehnung bei der Abstimmung per Mausklick desselben Mediums, trotz manipulativer Tricksereien. Bei einer Internet-Abstimmung der Süddeutschen Zeitung gar 81% Ablehnung. Selbst ohne die manipulativ, suggestiven Tricks der BILD zu beleuchten, wird bereits deutlich, welch eigentliche Revolution sich im Netz abspielt, welche tragende Rolle bei der Meinungsbildung breiter Bevölkerungsschichten die neuen Medien spielen und in Zukunft erst recht spielen werden. Was nicht bedeutet und auch nicht bedeuten kann und muss, dass im Netz nichts als die reine Wahrheit vermittelt wird, das ist nicht der springende Punkt. Aber durch die rasend schnelle Verbreitung, die Möglichkeiten der Verknüpfung und Vernetzung, wird dem interessierten Beobachter eine neuartige Möglichkeit eröffnet, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Es ist leider das Privileg einer Minderheit, die selbst darüber nicht sonderlich begeistert ist, mehrere Stunden am Tag unterschiedliche Medien zu konsumieren und zu analysieren, aber durch das Netz, durch facebook, twitter und youtube besteht jetzt die Möglichkeit, Informationen schnell und bequem weiterzugeben. Selbstverständlich als zusätzliches Angebot zu den herkömmlichen Medien zu verstehen und nicht mit dem Anspruch versehen, die reine Wahrheit zu vermitteln.
Die unterschiedlichen Umfrageergebnisse zum Fall Guttenberg lassen sich prinzipiell auf zwei Faktoren zurückführen. Zum einen ist das die schnellere Verbreitung von Informationen, was dem Konsumenten die Möglichkeiten des zügigen Vergleichens bietet und somit eine schnellere Meinungsbildung ermöglicht, zum anderen durch den Austausch von Informationen, was dem gleichen Zwecke dient. Damit wird die Monopolstellung der Medien gebrochen und damit einhergehend die Medienmacht der Krähen. Ein Aussitzen ist daher zukünftig weniger möglich da Lügen immer kürzere Beine bekommen werden. So wird es auch bei unserem allseits bekannten Baron sein.
Womit wir wieder am Anfang angelangt sind: "Die da oben, wir da unten!"? Wie die da unten wohl reagieren, wenn sie erfahren, was "Tagesspiegel" und "Süddeutsche Zeitung" heute vermelden:
747.764,36 Euro vom Klinikbetreiber Rhön Klinikum
Nun kommt der Vorwurf einer vermeintlich zu engen wirtschaftlichen Verflechtung hinzu. Die Rhön Klinikum AG, so berichtet der "Tagesspiegel", habe zwischen 1999 und 2006 für einen neuen Lehrstuhl an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät insgesamt 747.764,36 Euro überwiesen - der Lehrstuhl ist dem Thema "Health Care Management" gewidmet. Guttenberg habe von 1996 bis 2002 im Aufsichtsrat der AG gesessen, seine Familie dort ein Aktienpaket gehalten - laut "Financial Times Deutschland" im Jahr 1999 26,2 Prozent der Stammaktien, 2002 stieß die Familie die Aktien ab. Guttenberg studierte von 1992 bis 1999 in Bayreuth Jura - und promovierte dort im Jahr 2007 mit der Bestnote summa cum laude. Die Firma spendete der Universität also noch Geld, als der CSU-Politiker schon an seiner Doktorarbeit laborierte. Ein Firmensprecher sagte am Freitag, es gebe keinerlei Zusammenhang zwischen Guttenberg und der Einrichtung des Lehrstuhls.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung)
Wäre es nicht seltsam, wenn das Volk nicht erwachen würde? Zumal eine weitere "Arbeit?" von zu Guttenberg ins Zwielicht gerät:
Und sollte man Herrn zu Guttenberg nicht den gutgemeinten Rat geben, den Rücktritt gerade noch selbst zu vollziehen, ehe die Strasse ihn erzwingt? Denn dann wäre wahrlich die zweite Chance wohl nur noch im Dschungelcamp zu finden. - Bei einem gefakeden Flirt mit Tatjana Gsell, Känguruhoden und Traumquoten für RTL!!!
Zur BILD und die Gefahr für die Demokratie
Es steht nicht gut um unser Staatswesen, denn unsere Demokratie droht vollends aus dem Ruder zu laufen, vollends zu einer Show zu werden, mit Showmastern aus dem Hause Springer. Das lässt sich glänzend am Fall Guttenberg demonstrieren. Glänzend, weil es nebensächlich ist, wie man zu Moral und Verhalten des Adelssprosses steht. Aber der Reihe nach. Da die Vorgeschichte allgemein bekannt ist beginnen wir mit der Schlagzeile der BILD-Zeitung vom 24.02.2011:
87%? Wie bitte? Ungläubig starren die Augen des staunenden Betrachters auf diese Schlagzeile. Waren in derselben Publikation nicht vor kurzer Zeit noch ganz andere Zahlen zur Causa Guttenberg vorhanden? Da waren doch am Dienstag bei einer Abstimmung noch 54% mit steigender Tendenz für einen Rücktritt Guttenbergs.
Also nix wie rein ins Netz und googeln. Und siehe da, es ist noch anderen aufgefallen und die Abstimmung der BILD wurde ins Internet gestellt. Sogar 55% der Leser von bild online haben für einen Rücktritt votiert.
Das hat wohl der Redaktion nicht gepasst und so hat man geschwind die Abstimmung auf null gesetzt und den Abstimmungsmodus verändert. Kein einfaches Abstimmen mehr per Mausklick, sondern nur durch Anrufe und Fax-Einsendungen, wie in folgender Abbildung ersichtlich.
Um es noch einmal zu verdeutliches, beide Abstimmungen wurden von der Bild-Zeitung durchgeführt. Und nun wollen wir die Ergebnisse vergleichen.
An der ersten Abstimmung haben sich bis zum Zeitpunkt der obigen Aufnahme 633 530 User beteiligt. 55% haben für einen Rücktritt votiert, Tendenz steigend.
Bei der zweiten, dann gebührenpflichtigen Abstimmung haben sich dann 227 175 User beteiligt, da waren es nur noch 13%, die für einen Rücktritt gestimmt haben.
Und der Lügenbaron bleibt mit Hilfe der Springer-Presse Minister.
Hier nun eine aktuelle Umfrage in der Süddeutschen Zeitung: 24.02.11 - 11.57
Wir sollten jedoch wachsam sein und den Anfängen wehren. Denn wohin das führt, wenn die Macht von den Medien übernommen wird oder die Mächtigen sich der Medien hemmungslos bedienen können, lässt sich am warnenden Beispiel Italiens und seines Medienmoguls Silvio Berlusconi ablesen. Hierzu zwei Dokumentationen, die erste "Videocracy" verdeutlicht die Mechanismen einer perfektionierten Mediendemokratie. Die zweite Doku "Gladio: Geheimarmeen in Europa" entlarvt die Macher und deren grausame Machenschaften.
Q. meint: Wenn ein Blender und Lügner so leicht davonkommt als Schützling der Springer Presse, gilt dann nicht auch der Umkehrschluss, dass ein ehrlicher und aufrechter Politiker es in gleichem Masse schwer hat, wenn er von jenen Medien in die Pfanne gehauen wird?Inwieweit spiegeln aber dann noch Umfragen und Wahlergebnisse das wieder, was tatsächlich auf der politischen Bühne gespielt wird, mehr noch, welche Politik dem Wählerwunsch eigentlich entspricht? Dabei ist es keine Frage, dass sich die Finanziers und Macher dieser Medien darüber im klaren sind, welches Machtinstrument von ihnen bedient wird und zu welchem Zweck. Aber haben die Steuermänner nicht bedacht, dass sie eines Tages dafür zur Rechenschaft gezogen werden können, für das, was sie dem Wahlvolk vorgegaukelt und vor allem verschwiegen haben (220-80)? Hätte das Dritte Reich und viele andere Unrechtsregime überhaupt entstehen können, wenn die Medien in den jeweiligen Ländern ihrer ureigensten Aufgabe gerecht geworden wären, nämlich die Wähler bzw. das Volk mit objektiven Informationen zu versorgen? Was, wenn die twitternden, youtubenden und facebookenden Menschen auf unserem Planeten eines hoffentlich nicht mehr allzu fernen Tages begreifen, in welch misslicher Lage wir uns alle befinden, Klimawandel, Umweltverschmutzung, Finanzkrise, Hunger und Elend (220-80)? Wie, liebe Medien, wollt ihr dann vor die Menschen treten? Und wie wollt ihr das vor eurem Gewissen vertreten? - Sweet child in time, you'll see the line, the line that's drawn between the good and the bad, ............, you'd better close your eyes, you'd better bow your head, wait for the ricochet (Anmerkung der Redaktion wg. Guttenberg: Child in Time - Deep Purple)!
Q. schaut ins Archiv: Guttenberg ein Blender? Nun ja, es kann durchaus einmal vorkommen, dass bei einer Doktorarbeit hie und da mal eine Fussnote vergessen oder irrtümlich gesetzt wird. Aber eine Einleitung komplett zu kopieren ist schon mehr als fragwürdig. Überdies scheint ja erst die Spitze des Eisberges sichtbar zu sein (näheres demnächst), obwohl die Anzahl der Plagiate jetzt schon mehr als überraschen muss. Aber schauen wir doch einmal ins Archiv, ob wir da fündig werden. Und siehe da, schon die Inthronisierung als Wirtschaftsminister von Herrn Guttenberg hatte einen fahlen Glanz. Hierzu ein Beitrag des Kagazins "Panorama" vom 12.02.2009:Baron Karl Theodor zu Guttenberg - Was versteht der neue Minister von Wirtschaft?
Eine graphische Aufbereitung der im GuttenPlag Wiki gesammelten Daten zu Karl-Theodor Freiherr zu Guttenbergs Dissertation „Verfassung und Verfassungsvertrag“