Die Seiten im Internetz für Wissenwoller. Für Menschen, die trotz oder gerade wegen der bedrückenden Weltlage nicht länger wegschauen wollen oder können.
1941 besetzten die Achsenmächte das königliche Jugoslawien, es entstand der Unabhängige Staat Kroatien als eines der düstersten Konstrukte des Nationalismus. Hunderttausende Serben, Zehntausende Juden und Roma wurden Schätzungen zufolge bis 1945 vom Ustascha-Regime ermordet. Autor Slavko Goldstein verortet in dieser Zeit die "Saat des Hasses", die noch Jahrzehnte später in den Jugoslawienkriegen aufgehen sollte. Sein Buch meidet Grausamkeiten und sadistische Details, so weit dies geht. Doch gerade die lakonische Darstellung der Gräuel macht sie umso ungeheuerlicher. Rezension von Michael Frank
Heute endet die letzte Frist für einen Kompromiss im slowenisch-kroatischen Grenzkonflikt. Nationalisten auf beiden Seiten haben alle Einigungsversuche zunichte gemacht. Von Thomas Kirchner, Brüssel
Mit der Inszenierung seines Suizids im Gerichtssaal hat Ex-General Slobodan Praljak erreicht, dass sich Kroatien in Trauer hinter ihm vereint. Eine kritische Einordnung seiner Verbrechen scheint kaum mehr möglich, sein letztes Kalkül geht auf. Von Keno Verseck
100 Tage ist Kroatiens neue Regierung im Amt - und ihr Kurs sorgt für Unbehagen. Medien werden gegängelt, nationalistische Töne immer schriller. Kritiker fürchten ungarische Verhältnisse.
Fast 20 000 Flüchtlinge kamen zuletzt nach Slowenien, Kroatien hatte die Menschen durchgewinkt. "Kroatien hält sich nicht an Vereinbarungen", sagt nun Sloweniens Regierungschef Cerar.
Weil Ungarn seine Grenzen abriegelt, sitzen auf der Balkanroute offenbar mehr als 10.000 Menschen fest. Kroatien hat nun seine Grenze für tausende Flüchtlinge aus Serbien geöffnet.
Ungarn hat die Grenze zum Nachbarland geschlossen. Die Flüchtlingsroute verlagert sich: In Slowenien berät der nationale Sicherheitsrat, Österreich verlegt Soldaten.
Der Zaun ist fertig: Ungarn hat seine mehr als 300 Kilometer lange Grenze zum EU-Nachbarland Kroatien geschlossen. Zahlreiche Flüchtlinge werden jetzt in Slowenien erwartet.
Über Kroatien kommen viele Flüchtlinge nach Ungarn - damit soll es ab Mitternacht vorbei sein. Laut Regierung in Budapest wird die Grenze zum Nachbarland dann vorerst geschlossen.
Das Beispiel Ungarn könnte Schule machen: Kroatiens Präsidentin hält den Bau eines Zauns für unvermeidbar. Auch bayerische Landkreise an der Grenze sehen sich am Limit.
Seit der Wiederöffnung der serbisch-kroatischen Grenze kamen mehr Menschen in das EU-Land als je zuvor an einem Tag. Serbische Medien feiern das mit Kriegsrhetorik.
Ungarn macht dicht, deshalb soll den anderen Staaten an der Balkanroute geholfen werden: Die Europäische Kommission plant laut einem Zeitungsbericht, Flüchtlinge aus Kroatien auf die EU-Staaten zu verteilen.
Ungarn, Kroatien, Serbien, Slowenien - jeder Staat reicht die Flüchtlinge auf der Balkanroute weiter. Grenzen werden gesperrt, Botschafter einbestellt: Die Stimmung nimmt hysterische Züge an. Es gibt aber auch einen prominenten Aufruf zur Solidarität.