Menschen, die täglich mit Atemwegserkrankungen kämpfen, Autokonzerne, die mit zu hohen Schadstoffwerten tricksen, eine Politik, die jahrelang gezielt wegschaut. Wer ist verantwortlich für die schlechte Luft in Deutschlands Städten?
Video verfügbar bis 10.07.2018
Die Story im Ersten - Das Märchen vom sauberen Auto
Deutsche Autobauer gehören zu den besten der Welt. Verkaufs-Argumente wie moderne Technologie, geringer Verbrauch, Zuverlässigkeit und Umweltfreundlichkeit überzeugen und führen zu Export-Rekorden. "Made in Germany" steht hoch im Kurs. Doch das Image hat seit dem Abgasskandal bei Volkswagen im September letzten Jahres gelitten.
Die Story im Ersten - Die Volkswagen-Story
Volkswagen steht im Mittelpunkt eines der größten Skandale der deutschen Industriegeschichte. Der finanzielle Schaden ist enorm, der Imageverlust gewaltig. Gegen zahlreiche Topmanager wird ermittelt, Strafzahlungen in Milliardenhöhe sind absehbar, eine riesige Rückrufaktion steht bevor. Wie konnte der mächtige Konzern derart gegen die Wand fahren?
Die Diesel-Affäre bei Volkswagen erschüttert die Bundesrepublik bis heute. Aussagen von Beteiligten im Betrugsskandal gewähren nun einen Blick in den irren Kosmos des VW-Konzerns.
Durch die Abgasaffäre bei VW sollen bis zu neun Millionen mutmaßlich betrogene Autokäufer bis zu 77 Milliarden Euro verloren haben. Das hat die Braunschweiger Staatsanwaltschaft in der Anklage gegen Martin Winterkorn und weitere VW-Leute festgehalten. Ob VW die Summe - zusätzlich zu den 30 Millionen Euro Schadenersatz und Strafen - zahlen muss, ist noch offen. Bei seiner Berechnung hat der Gutachter bei vielen Fahrzeugen den Schrottwert angesetzt. Von Klaus Ott
Vier Kronzeugen, die bereits gegen Martin Winterkorn ausgesagt haben, sollen nun vor Gericht bezeugen, dass der ehemalige VW-Manager schon von den Abgasmanipulationen wusste, bevor die US-Behörden sie enthüllten. Den Vorwürfen zufolge hat Winterkorn sich gegen eine Offenlegung des Betrugs entschieden und gehofft, die Gesetzesverstöße verschleiern zu können. In der Zwischenzeit habe VW weiterhin schmutzige Dieselautos verkauft. Die Kronzeugen sind teilweise langjährige VW-Mitarbeiter, die selbst beschuldigt werden. Von Georg Mascolo und Klaus Ott
Erneute Schlappe für das Anti-Fahrverbotsgesetz von Verkehrsminister Scheuer: In Stuttgart dürfen wohl bald auch Euro-5-Diesel nicht mehr fahren. Das hat das Verwaltungsgericht entschieden.
Die Autohersteller geraten beim Dieselbetrug immer weiter in Bedrängnis. Das Kanzleramt hingegen unterstützt die Industrie treu, wie ein Briefing für Angela Merkel zeigt. Von Claas Tatje und Fritz Zimmermann
Lange hatte VW behauptet, die Dieselaffäre sei nur das Werk einiger Ingenieure. Nun ist der ehemalige Vorstandschef Martin Winterkorn angeklagt worden - und der Konzern droht, seine Glaubwürdigkeit zu verlieren. Von Simon Hage
Daimler soll weitere illegale Abschalteinrichtung programmiert haben, der Konzern widerspricht. Noch im April muss er sich erklären. Die wichtigsten Fragen und Antworten. Von Sarah Lena Grahn
Daimler rutscht immer tiefer in die Dieselaffäre: Die Ingenieure haben offenbar eine weitere Manipulation in der Motorsteuerung beseitigt, ohne es den Behörden zu melden. Was wusste der designierte Daimler-Chef? Von Gerald Traufette
Jetzt fordert auch das Umweltbundesamt die Regierung zum Handeln auf: Eine "Diskussion über schärfere Grenzwerte" sei "erforderlich". Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sah schon zuvor den Feinstaub als Verursacher von zum Beispiel Lungenkrebs und Diabetes. Das Problem: Für wichtige Feinstaubklassen liegen die Grenzwerte doppelt so hoch wie es laut Weltgesundheitsorganisation vertretbar ist. Von Markus Balser und Michael Bauchmüller
Nach dem Abgasskandal um manipulierte Dieselautos sind bei weitem noch nicht alle Fahrzeuge umgerüstet. Die Quote unterscheidet sich je nach Fahrzeugmodell deutlich.
Wie gefährlich sind Stickoxide? Im pseudowissenschaftlichen Grenzwertstreit legt die Leopoldina ein Gutachten voller wissenschaftlicher Gewissheiten vor. Wie heilsam.
Eine Analyse von Jakob Simmank
05.04.19: Absprachen zwischen Daimler, VW und BMW:Das Autokartell und sein Verrat am Wettbewerb►Kartelle ►Gesundheit►Neoliberalismus ►Gier ►Industrie/KonzerneDeutschen Autokonzernen drohen milliardenschwere Bußgelder. Die EU-Kommission wirft ihnen illegale Absprache vor. Der Fall zeigt auch, wie Daimler, VW und BMW jahrelang moderne Umwelttechnik verhinderten. Von Frank Dohmen und Dietmar Hawranek
Q. meint: "Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis." - Timotheus 6,9
Fahrverbote gelten nun als unverhältnismäßig, wenn der Stickoxid-Grenzwert nur leicht überschritten wird. Wie Fahrverbote kontrolliert werden, ist ebenfalls geregelt.
Bundesverkehrsminister Scheuer hatte von der EU-Kommission gefordert, dass sie "eine Neubewertung der Grenzwerte" für Stickstoffdioxid und Feinstaub prüfe. Grundlage für Scheuers Zweifel waren die Berechnungen mehrerer Lungenärzte, die sich aber in Teilen als falsch erwiesen. Von Michael Bauchmüller und Markus Balser
Jahrelang haben sich deutsche Autobauer bei der Abgasreinigung abgesprochen. Nun könnte die EU-Kommission nach SPIEGEL-Informationen ein milliardenschweres Bußgeld verhängen. Die Konzerne wollen sich offenbar wehren.
In der Debatte um innerstädtische Luftverschmutzung fordert die Vereinigung der Lungenärzte einen niedrigeren Grenzwert für Stickstoffdioxid. Auch die WHO berate darüber.
Unabhängige Experten werden die Messstationen für Stickoxide in deutschen Städten untersuchen. An den geltenden Grenzwerten will die Bundesumweltministerin festhalten.
Der Bundesgerichtshof hat die Position der VW-Kunden in den Klageverfahren im Dieselskandal gestärkt. Bei der illegalen Abschalteinrichtung müsse man von einem Sachmangel ausgehen. Das sollten Diesel-Besitzer jetzt wissen.
Die Softwareupdates für Dieselfahrzeuge bringen Messungen der Umwelthilfe zufolge kaum etwas. So nachgerüstete Autos müssten aus belasteten Städten ausgesperrt werden.
Er ist der Schrecken der Autoindustrie. Seine Deutsche Umwelthilfe verklagt Städte. Jetzt fühlt er sich bedroht. Hier erzählt Jürgen Resch seine unglaubliche Geschichte. Interview: Marc Brost und Petra Pinzler
Der Fall einer Halterin mit einem manipulierten Diesel geht vor den Bundesgerichtshof. Sie will Schadenersatz von Volkswagen. Das kündigt der Rechtsdienstleister Myright an. Er vertritt Zehntausende Diesel-Fahrer.
Wochenlang stellte Lungenarzt Dieter Köhler die Glaubwürdigkeit von Kollegen infrage. Nun kam heraus: Er hat die Stickoxidwerte falsch berechnet. Es ist eine Schande. Ein Kommentar von Jakob Simmank
Die lautstarken Zweifel des Lungenarztes Köhler an den Abgasgrenzwerten kamen Verkehrsminister Scheuer gerade recht. Leider benutzte der Professor falsche Zahlen - aber auch Scheuer selbst hat sich verrechnet. Ein Kommentar von Gerald Traufetter
Das Positionspapier der Lungenärzte im Januar marginalisierte die gesundheitlichen Gefahren durch Stickoxide und Feinstaub. Nun hat die Tageszeitung taz Rechenfehler in der Argumentation gefunden. Bundesverkehrsminister Scheuer, der die aktuellen Grenzwerte bereits in Frage gestellt hatte, wollte sich zu den neuen Entwicklungen nicht äußern. Von Hanno Charisius und Markus Balser
Q. meint: Lebensgefährdender Schwindel, der Vorsatz nahelegt und in den Bereich Fake News gehört. Cui bono?
Der Arzt Dieter Köhler hatte Erkenntnisse zu Feinstaub-Grenzwerten angezweifelt. Verkehrsminister Scheuer kündigte daraufhin eine Überprüfung an. Nun muss der Arzt Rechenfehler einräumen - und Scheuer schweigt.
Seit Wochen steht ein von mehr als 100 Lungenärzten unterschriebenes Dokument in der Kritik, das die Abgasgrenzwerte angreift. Der "tageszeitung" zufolge hat nun der Initiator mehrere Fehler eingestanden.
In Deutschland wird über EU-Abgasgrenzwerte wie Stickoxide gestritten. Und anderswo in der EU? Wie ernst nimmt man in Rom, Paris oder Madrid die Vorgaben? Von Julia Macher, Barcelona, Karin Finkenzeller, Paris und Michael Braun, Rom
Im Unterschied zum gröberen Feinstaub ist der 100-mal kleinere Ultrafeinstaub viel schwieriger nachzuweisen. Seine Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit können aber mitunter gravierender sein. Als wichtigste Quelle für den Ultrafeinstaub gilt nach wie vor der Verkehr, insbesondere in Städten. Die Kleinstteilchen können sogar die Beschaffenheit von Wolken verändern und das Wetter massiv beeinflussen. Von Benjamin von Brackel
Schätzungsweise 790.000 Jahre Leben hat die Luftverschmutzung die Deutschen allein 2017 gekostet. Was sagt diese Zahl aus und wie seriös ist es überhaupt, so zu zählen?
Deutschland streitet über Schadstoff-Grenzwerte - dabei vernebeln Halbwahrheiten und Falschinformationen oft den Blick. Hier sind die Fakten. Von Christian Frahm
Verkehrsminister Andreas Scheuer fordert die Kommunen auf, sich juristisch gegen Dieselfahrverbote zu wehren. Städte mit Fahrverboten hätten nicht alle Mittel genutzt.
Viele Autobauer drohen an den CO2-Höchstwerten für ihre Flotten 2020/21 krachend zu scheitern. Hilfe kommt jetzt aus Norwegen: Die Elektroautohochburg zählt künftig für die Berechnung mit - und drückt den Schnitt. Von Nils-Viktor Sorge
Neuer Ärger für Volkswagen: Der Wolfsburger Autokonzern hat nach SPIEGEL-Informationen Selbstanzeige erstattet. Grund sind zu hohe CO2-Ausstöße beim Porsche 911. Von Simon Hage und Gerald Traufetter
Die Stickoxidwerte lagen 2018 in mindestens 35 deutschen Städten über dem Grenzwert. Das schlechteste Ergebnis lieferte eine Station in Stuttgart. Prüfen Sie in unserem Abgas-Atlas: Wie schmutzig ist Ihre Region?
Andreas Scheuer hat einen der wichtigsten Jobs im Land. Umso bedenklicher ist, wie er Politik macht: unabhängig von Fakten. Die Grenzwerte will er der schlechten Luft anpassen, nicht etwa umgekehrt. Kommentar von Markus Balser
Fakten sprechen gegen die 112 Lungenärzte und ihre Kritik am NO2-Grenzwert. Das blendet der Verkehrsminister aus – weil ihm die Interessen der Autolobby wichtiger sind. Ein Kommentar von Matthias Breitinger
Das Forum der Internationalen Lungengesellschaften (FIRS) hält die deutschen Stickoxid- und Feinstaubgrenzwerte für sinnvoll. Damit widersprechen sie der Gruppe deutscher Lungenfachärzte. Die Debatte hat auch zu Streit in der Koalition geführt.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat das Positionspapier von Lungenärzten zu Feinstaub-Grenzwerten aufgegriffen und Konsequenzen angekündigt. Die Debatte hält er laut einem Bericht für "masochistisch".
Das Positionspapier von Lungenfachärzten zum Thema Stickoxid-Grenzwerte hat prominente Unterzeichner. Einer davon ist ein Verfechter der Diesel-Technologie, der schon für Daimler arbeitete. Von Christian Frahm, Magdalena Hamm und Emil Nefzger
Mehr als 100 Lungenärztinnen und -ärzte beklagen, die Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub seien "unwissenschaftlich". Doch können sie das überhaupt einschätzen? Eine Analyse von Jakob Simmank
Können uns die EU-Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub vor Krankheiten bewahren? Ein Pro und Kontra zwischen der Umweltepidemiologin Barbara Hoffmann und dem Lungenfacharzt Dieter Köhler.
Wie viel Feinstaub verträgt der Mensch? Die SPD hat die bestehenden EU-Grenzwerte gegen die Kritik einiger Lungenärzte verteidigt. Die CSU bezweifelt ihre Notwendigkeit.
Mediziner streiten, wie schädlich Autoabgase wirklich sind. Beide Lager berufen sich auf dieselbe wissenschaftliche Grundlage. Sind die Studien so uneindeutig? Von Alina Schadwinkel
Die CDU will prüfen lassen, ob die Deutsche Umwelthilfe weiter als gemeinnützig anerkannt wird. Der Chef der Organisation wehrt sich - und nennt die Christdemokraten die "Partei der Autoindustrie".
Trotz aller Debatten über den Abgasskandal: Autos verbrauchen im Straßenverkehr deutlich mehr Sprit, als die Hersteller angeben. Eine Studie zeigt, dass die berechnete CO2-Reduktion damit weit verfehlt wird.
Hamburg hat als erste deutsche Stadt Fahrverbote für Dieselautos eingeführt, viele andere werden 2019 folgen. Die Zwischenbilanz in der Hansestadt zeigt, was auf die Kommunen zukommen könnte. Von Christian Frahm
In der Dieselkrise bleiben die Fronten verhärtet. Kaum legt der Verkehrsminister technische Vorschriften für Hardware-Nachrüstungen vor, grätscht Volkswagen rein. Die Presse kritisiert dieses Taktieren scharf.
Kaum hat das Verkehrsministerium die Regeln für Nachrüstungen an Dieselautos vorgelegt, schießt Volkswagen quer - der Konzern verweigert Herstellern von Katalysatoren die Übermittlung von Daten. Von Gerald Traufetter
Europäische Autos sollen sauberer werden: EU-Unterhändler haben sich auf strengere Grenzwerte für den Kohlendioxid-Ausstoß von Neuwagen bis 2030 geeinigt.
Eine Verordnung der EU-Kommission zu milderen Abgaswerten der Euro-6-Norm ist laut EU-Gericht gesetzeswidrig. Geklagt hatten die Städte Paris, Brüssel und Madrid. Hersteller müssen nun ihre Dieselmotoren-Strategie überdenken.
An Gerichten in ganz Deutschland ringt VW mit Dieselbesitzern. Nun legt der Rechtsdienstleister MyRight nach. Er klagt nach SPIEGEL-Informationen für weitere Autobesitzer auf rund 500 Millionen Euro Schadensersatz. Von Kristina Gnirke
Der geplante EU-Dieselgipfel in Brüssel findet nach der Absage von Bundesverkehrsminister Scheuer nicht statt. Die zuständige Kommissarin Bieńkowska bezeichnete die Absage Scheuers aus Termingründen als "enttäuschend".
Erstmals hat ein Gericht ein Fahrverbot für eine Autobahn im Ruhrgebiet beschlossen: für den vielbefahrenen Abschnitt der A40 im Essener Stadtgebiet. In den nächsten Tagen drohen Verbote in weiteren Städten.
Die Städte Köln und Bonn müssen wegen hoher Luftverschmutzung ab April 2019 Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge einführen. Dies entschied das Kölner Verwaltungsgericht nach einer Klage der Deutschen Umwelthilfe.
In Europa sind aus Sicht der EU-Kommission nicht genug Konsequenzen aus der Dieselkrise gezogen worden. Jetzt soll es Ende November ein Spitzentreffen der betroffenen Minister geben.
Die Luftqualität in Europa hat sich laut der Europäischen Umweltagentur verbessert. Dennoch führen Feinstaub, Stickstoffoxid und Ozon zu vielen Todesfällen.
Angela Merkel will Frankfurt vor Fahrverboten retten - und Parteifreund Volker Bouffier vor einem Wahldebakel. Doch der weiß gar nichts von seinem Glück und torpediert die Pläne der Kanzlerin - unfreiwillig. Von Gerald Traufetter
Diesel-Fahrverbote seinen unverhältnismäßig, wenn die Luftbelastung den erlaubten Grenzwert nur gering überschreitet, findet die Kanzlerin - und will die Fahrverbote nun mit einer Gesetzesänderung erschweren.
Kampf um Schadensersatz: Mit der Musterfeststellungsklage können Verbraucher in Deutschland gemeinsam gegen Volkswagen vorgehen. Nun zeigt sich: Viele Diesel-Besitzer wollen sich diese Chance nicht entgehen lassen.
Volkswagen will laut Medienberichten alte Dieselfahrzeuge seiner Marken komplett aus dem Verkehr ziehen. Besitzer sollen Prämien bis zu 10.000 Euro erhalten.
In der Dieselaffäre hat Audi ein Bußgeld in Höhe von 800 Millionen Euro akzeptiert. Ermittlungen gegen Verdächtige in der Affäre laufen dennoch weiter.
Der schwedische Lkw-Hersteller Volvo hat schwerwiegende Probleme bei der Abgasreinigung seiner Fahrzeuge festgestellt. Dem Unternehmen drohen hohe Kosten, um das Problem zu beseitigen.
Erst eine Razzia, nun folgt der nächste Schritt der Behörden gegen Opel: Wegen einer Abschalteinrichtung der Abgasreinigung sollen zahlreiche Autos in die Werkstatt.
Verschärft sich - nach dem Urteil zu Fahrverboten in Berlin - die Gangart der Politik gegenüber den Autokonzernen? Die SPD erwägt ein Bußgeld für manipulierte Dieselautos - das könnte die Hersteller teuer zu stehen kommen.
Audi hat jahrelang Fahrgestellnummern von Testautos gefälscht und so die Aufklärung des Abgasskandals in Korea behindert. Die Vorgänge wurden offenbar von Deutschland aus gesteuert.
Die Bundesregierung hat einen weitreichenden Kompromiss zugunsten von Besitzern älterer Dieselautos erzielt, um Fahrverbote zu verhindern. Doch die Hersteller setzen offenbar alles daran, diesen zu unterwandern
Als erster Autobauer hat Renault nach der Einigung im Diesel-Streit eine Umtauschprämie angekündigt. Der französische Autokonzern bietet Kunden bis zu 10.000 Euro an, wenn sie ein neues Auto kaufen.
Kurz vor dem Koalitionsgipfel fordern die Betriebsräte von VW, Daimler und BMW eine Prämie für alte Dieselautos. Eine Lösung solle auch ausländische Hersteller betreffen.
Am Abend verhandeln die Koalitionsspitzen über ein Konzept gegen Dieselfahrverbote. Deutsche Hersteller sperren sich weiterhin gegen Nachrüstungen, Volvo-Kunden dürfen nach Informationen des SPIEGEL hoffen. Von Gerald Traufetter
Paukenschlag im Diesel-Poker: Obwohl Volkswagen Hardware-Nachrüstungen zugesagt hatte, will Verkehrsminister Scheuer sie nach SPIEGEL-Information im Konzept gegen Fahrverbote nicht mehr berücksichtigen. Von Gerald Traufetter
Kurz vor dem Dieselgipfel fordert die SPD Nachbesserungen beim Diesel-Konzept des Verkehrsministers: Deutlich mehr Fahrzeuge als bislang geplant sollen mit Hardware-Nachrüstungen ausgestattet werden. Von Gerald Traufetter
Im Abstreiten und Verzögern waren die Autobosse schon immer groß. Die Debatte um die Dieselnachrüstung ist ein neues Lehrstück über Krisenlobbyismus. Von Claas Tatje
Die Kanzlerin hat sich festgelegt: Sie will Diesel mit Stickoxid-Katalysatoren nachrüsten lassen und hat CSU-Verkehrsminister Scheuer dazu verdonnert, die rechtlichen Lösungen zu schaffen. Am Sonntag muss er liefern. Von Gerald Traufetter
Nachträglich eingebaute Katalysatoren reduzieren die Stickoxidemissionen von Dieselautos deutlich. Das bestätigen erste Ergebnisse eines kürzlich gestarteten Langzeittests des ADAC. Dieselfahrer können hoffen.
Deutschlands Autokonzerne geraten im EU-Kartellverfahren noch stärker unter Druck. Die Ermittlungen zu möglichen Absprachen zwischen BMW, Daimler und VW werden ausgeweitet.
Bundesumweltministerin Schulz beharrt auf Hardware-Nachrüstungen für alte Dieselfahrzeuge. Umwelt- und Verkehrsministerium sind sich in der Frage uneins. Verkehrsminister Scheuer will statt Hardware-Nachrüstungen neue Kaufprämien der Industrie. Von Michael Bauchmüller
Andreas Scheuers Ministerium hat eine Berechnung vorgelegt: Durch technische Nachrüstung von Dieselautos ließe sich weniger Stickoxid einsparen als durch neue Software.
Auch in Frankfurt drohen nun Diesel-Fahrverbote. Die Autofahrer würde das hart treffen. In keiner anderen deutschen Stadt sind prozentual so viele Dieselautos unterwegs.Der Fall dürfte auch die Debatte um eine Wiedergutmachung der Autohersteller sowie um die Rolle der Politik neu entfachen. In mehreren deutschen Städten stehen Urteile zu Fahrverboten noch bevor. Unklar bleibt, wie die Einhaltung überhaupt kontrolliert werden soll. Von Susanne Höll, Frankfurt, Markus Balser, Berlin, und Jan Schwenkenbecher
Die chinesische Führung verspricht dem afrikanischen Kontinent gigantische finanzielle Unterstützung: Präsident Xi Jinping kündigte Investitionen in Höhe von 60 Milliarden Dollar an - 15 Milliarden davon als "Hilfen und zinslose Kredite".
Im Abgasstreit erwägt der bayerische Verwaltungsgerichtshof offenbar eine Erzwingungshaft gegen Amtsträger. Sogar der Ministerpräsident könnte davon betroffen sein.
Wer bei VW unter Betrugsverdacht steht, muss mit Kündigung rechnen. Doch der Konzern behandelt offenbar nicht alle Betroffenen gleich. Einige zentrale Figuren der Dieselaffäre blieben nach SPIEGEL-Informationen bislang unbehelligt. Von Frank Dohmen und Simon Hage
Der Motorenexperte D. gehört zu jenen Beschäftigen, die Volkswagen wegen ihrer Verwicklung in die Abgasaffäre aktuell kündigen will und schon freigestellt hat. Er hat, nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR, zusammen mit anderen Kronzeugen, den früheren Konzernchef Martin Winterkorn schwer belastet. Winterkorn und andere Manager verschont der Konzern - oder zahlt Abfindungen in Millionenhöhe.
Mercedes steht vor einem Riesenrückruf wegen Abgasmanipulationen: Vom Familienauto über Dienstwagen bis zum Nobel-SUV hat Daimler nach Ansicht der Behörden die Abgasreinigung manipuliert. Dem SPIEGEL liegt die peinliche Liste vor. Von Gerald Traufetter
Was wusste der heutige VW-Konzernchef Herbert Diess über den Abgasbetrug wirklich? Nach SPIEGEL-Informationen haben vier Beschuldigte ausgesagt, er und sein Vorgänger Martin Winterkorn seien frühzeitig informiert worden. Von Frank Dohmen, Simon Hage, Dietmar Hawranek und Martin Hesse
Wie kam es zu der Einführung der Elektroauto-Prämie? Aus Sicht des Bundesrechnungshofs hat die Autoindustrie die Bundesregierung dabei zu sehr beeinflusst.
Bereits 2007 sollen Ex-VW-Chef Winterkorn und andere Topmanager bei einer Sitzung heikle Informationen zur Abgasmanipulation erhalten haben. Das stellt die Verteidigungsstrategie des Konzerns infrage. Von Frank Dohmen, Simon Hage und Martin Hesse
Führende Juristen, Kontrolleure und Motorenentwickler bei VW warnten schon vor der Enthüllung von Abgasmanipulationen durch US-Behörden, dass die Situation außer Kontrolle gerate. Auf entsprechende Dokumente ist die Staatsanwaltschaft Braunschweig bei ihren Ermittlungen gestoßen. Der VW-Konzern behauptet hingegen, durch den öffentlichen Vorstoß der US-Umweltbehörde überrascht worden zu sein. VW will damit Schadenersatzklagen zahlreicher Aktionäre in Höhe von insgesamt neun Milliarden Euro abwehren. Von Max Hägler, Klaus Ott und Nicolas Richter
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist bei den Ermittlungen zum Abgasskandal auf Geldverschiebungen auf Konten von Martin Winterkorn gestoßen. Die Behörde hat den Verdacht, dass der ehemalige VW-Chef dabei Steuern im mittleren sechsstelligen Bereich hinterzogen hat. Sein Anwalt weist die Vorwürfe zurück und erwägt, die Staatsanwaltschaft anzuzeigen. Von Klaus Ott
Hat Martin Winterkorn schon viel früher vom Diesel-Betrug gewusst? Der ehemalige VW-Konzernchef gerät laut einem Zeitungsbericht durch die Aussage eines hochrangigen Technikers schwer unter Druck.
Q. meint: Wenn Winterkorn tatsächlich erst seit Mai 2015 eingeweiht war, dann hatte er seinen Laden nicht im Griff.
Der VW-Konzern kommt in Sachen Diesel nicht zur Ruhe: Das Kraftfahrt-Bundesamt ordnet nach SPIEGEL-Informationen bald einen amtlichen Rückruf für den Porsche Panamera an - ein trauriger Rekord für die Sportwagentochter. Von Gerald Traufetter
Die Absprachen des Autokartells sind weitreichender als bisher bekannt. Nach SPIEGEL-Informationen sollen sich Audi, BMW, Daimler, Porsche und VW auch bei Benzinern im geheimen Kreis abgestimmt haben. Von Frank Dohmen und Dietmar Hawranek
In spätestens drei Jahren dürfen Neuwagen in der EU nur noch 95 Gramm CO2 ausstoßen, das entspricht einem Verbrauch von 4,1 Liter Benzin. Einer Studie zufolge drohen einige Hersteller, die Ziele zu verfehlen. Von Christian Frahm
Mehr als 1,5 Millionen Euro zahlt Audi an den Ex-Abteilungsleiter Giovanni P., der in den Dieselskandal verstrickt ist. P. bekommt trotz der von ihm zugegebenen Mitwirkung an Abgasmanipulationen rückwirkend sogar eine Bonus-Zahlung. Audi vermeidet damit einen öffentlichen Prozess vor dem Arbeitsgericht, in dem es wohl auch um Ex-Vorstand Stadler gegangen wäre. Von Klaus Ott
In der öffentlichen Wahrnehmung sollte der Abgasskandal so weit möglich ein VW-Skandal bleiben - und auf keinen Fall zu einem Audi-Skandal werden. Dieser Plan ist spätestens seit Montag krachend gescheitert, als der bisherige Audi-Chef Rupert Stadler festgenommen wurde. Vieles deutet darauf hin, dass in Ingolstadt die zentrale Ur-Zelle für die Manipulationen im VW-Konzern liegt.
Dem Chef von Audi wird Betrug beim Verkauf von Dieselfahrzeugen mit manipulierter Abgasreinigung vorgeworfen. Wegen Verdunkelungsgefahr wurde Rupert Stadler festgenommen.
In der Dieselaffäre hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig ein Bußgeld über eine Milliarde Euro gegen VW verhängt. "Volkswagen akzeptiert das Bußgeld und bekennt sich damit zu seiner Verantwortung", teilte der Konzern mit.
Der Bundesverkehrsminister verpflichtet den Stuttgarter Konzern im Streit über Abschalteinrichtungen bei Diesel-Autos zu einem weiteren umfangreichen Rückruf.
Daimler steht unter Verdacht, unzulässige Abschaltfunktionen in fast einer Million Fahrzeugen eingebaut zu haben. Einem Zeitungsbericht zufolge kommt die Software bei einem Großteil der neueren Diesel-Flotte zum Einsatz.
Verkehrsminister Scheuer sträubt sich gegen die Hardware-Nachrüstung älterer Dieselmodelle. Doch das ihm unterstellte Kraftfahrt-Bundesamt will die Technik jetzt nach einfachem Prüfverfahren zulassen. Von Gerald Traufetter
Kraftfahrt-Bundesamt hat einen verpflichtenden Rückruf für die beliebten Dienstwagen-Modelle A6 und A7 mit 3-Liter-Dieselmotor angeordnet. In den Audi-Fahrzeugen ist eine illegale Abschalteinrichtung verbaut. Von Gerald Traufetter
Wie teuer wird die Dieselaffäre für Daimler? Verkehrsminister Scheuer könnte dem Konzern nach SPIEGEL-Informationen wegen eines unzulässigen Abgasreinigungssystems 5000 Euro Strafe pro Wagen berechnen. Von Simon Hage und Gerald Traufetter
Der Stuttgarter Konzern soll beim Transporter Vito die Abgaswerte geschönt haben. Das Kraftfahrt-Bundesamt verlangt einen Rückruf der Fahrzeuge. Daimler widerspricht.
Dreister Abgasbetrug bei zwei Porsche-Modellen: Behörden rufen die Luxusgeländewagen Cayenne und Macan zurück, weil sie gleich mehrere Software-Manipulationen entdeckt haben. Von Gerald Traufetter
Warum kann es sich die Autoindustrie leisten, ökologische und politische Vorgaben zu ignorieren? Die Bundesregierung lässt sich von einer einzelnen Branche am Nasenring durch die Manege führen - das ist gefährlich
12.05.18: VW-Abgasaffäre:Bosch will brisante Papiere nicht an Stuttgarter Justiz übergeben Das Landgericht Stuttgart verlangt von Bosch die Herausgabe von Mitarbeiter-Schreiben an VW, in denen es offenbar um Software zur Abgasmanipulation ging. Der Autozulieferer aber mauert. Von Martin Hesse
Im Dieselskandal gerät die VW-Tochter Audi immer mehr in den Fokus: Eine bislang noch unbekannte Betrugssoftware soll nach SPIEGEL-Informationen im A6 verbaut worden sein. Ein amtlicher Rückruf droht. Von Gerald Traufetter
"Sehr signifikante Manipulation und Täuschung": Eine Sammelklage gegen Volkswagen in Australien könnte ungeahnte Folgen haben - auch für deutsche Autofahrer. Von Frank Dohmen und Simon Hage
US-Justizminister Sessions begleitet die Anklage gegen Martin Winterkorn mit markigen Worten. Dem Ex-VW-Chef wird wegen des Dieselskandals Verschwörung zum Betrug vorgeworfen - er werde dafür "einen hohen Preis zahlen".
Wegen eines Regierungsgutachtens sieht Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Bedingungen für Hardware-Nachrüstungen erfüllt. Die Kosten von 1000 bis 3000 Euro pro Fahrzeug seien für die Hersteller nicht zu teuer.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) setzt den Autoherstellern eine letzte Frist, um die versprochenen Software-Updates für Dieselautos umzusetzen.
Im Prozess um die Dieselabgase des Porsche Macan will ein Richter aufklären: Er lädt den Chef des Kraftfahrt-Bundesamts als Zeugen - doch das Verkehrsministerium genehmigt die Aussage nicht. Von Kristina Gnirke
Polizei und Staatsanwaltschaft sind für eine Razzia in Räumen des Autokonzerns Porsche angerückt. Unter den Beschuldigten ist auch ein Mitglied des Vorstands.
Die Dieselnachrüstung könnte nach Informationen des SPIEGEL bis zu 15 Milliarden Euro kosten. Die Politik will das weder sich noch der Autoindustrie zumuten. Die Regierungsklausur in Meseberg dürfte enttäuschend enden. Von Kristina Gnirke
Berlin plant nach einem SPIEGEL-Bericht ein milliardenschweres Nachrüstprogramm für dreckige Dieselautos. Auch die Autokonzerne sollen zahlen. Doch nicht alle betroffenen Pkw-Besitzer kämen in den Genuss. Von Gerald Traufetter
Mit einem Institut für Spritmessungen wollte der damalige Verkehrsminister Dobrindt im Abgasskandal punkten. Ende 2017 sollte es starten. Doch erst jetzt nehmen die Ministerien die Arbeit auf - und sind sich prompt uneins. Von Kristina Gnirke
Das Verkehrsministerium hat die Standortauswahl der Messstationen in Innenstädten infrage gestellt. Deren Ergebnisse sind wichtig für Entscheidungen über Fahrverbote.
Hat VW 2015 falsche Angaben zu Abgaswerten gemacht? Laut einem Bericht gehen Ermittler diesem Verdacht nach - und haben Büros in der Konzernzentrale durchsucht.
16.03.18: Urteil in Hamburg: VW muss manipuliertes Dieselfahrzeug gegen Neuwagen austauschen Das Hamburger Landgericht hat einem Medienbericht zufolge einen Volkswagen-Händler in Hamburg dazu verurteilt, einen Dieselwagen mit gefälschten Abgaswerten zurückzunehmen. Dem Kunden steht demnach ein Neuwagen zu.
Offiziell lehnt VW einer Hardware-Nachrüstung seiner Autos ab. Ein internes Papier, das der ZEIT vorliegt, zeigt allerdings: Möglich wäre diese durchaus.
Müller hätte auf einen Teil des Gehalts verzichten können, der Aufsichtsrat hätte ein Zeichen der Mäßigung setzen können. Doch die VW-Manager argumentieren lieber mit Zahlen. Mit erbärmlichen Argumenten verteidigt VW das Millionengehalt von Vorstandschef Müller. Den Managern fehlt jegliches Gespür für die Verantwortung, die sie trage
Jahrelang wurden Autos auf Basis zu niedriger Abgaswerte besteuert. Der finanzielle Schaden ist enorm, auch in anderen EU-Staaten. Von Alexander Mühlauer, Brüssel
Fahrverbote in Deutschland sollen für weniger Stickoxide in der Luft sorgen. Eine aktuelle Untersuchung des Umweltbundesamtes macht deutlich, wie stark die Gesundheit unter den Gasen leidet.
Fahrverbote sollen für weniger Stickoxide in der Luft sorgen - ältere Dieselautos könnten aus den Städten verbannt werden. Dabei sind neuere Fahrzeuge oft dreckiger. Von Emil Nefzger
Um Fahrverbote für Diesel zu vermeiden, solle eine hellblaue und eine dunkelblaue Plakette eingeführt werden. Damit könnten Städte auf lokale Belastungen reagieren.
Trotz Abgasskandals und Diesel-Urteils verzichtet der Konzernchef auf Selbstkasteiung. Zum Auftakt des Genfer Autosalons geht er lieber mit der ganzen Branche ins Gericht. Von Max Hägler und Stefan Mayr, Genf
Seit dem Fahrverbot-Urteil fordern Umweltverbände und ADAC verstärkt, ältere Dieselautos mit Hardware nachzurüsten. Doch so einfach ist die Sache nicht.
Fahrverbote für Dieselautos könnten mehr Pendler treffen als erwartet. Die Bundesregierung geht nach SPIEGEL-Informationen davon aus, dass nicht nur alte Fahrzeuge stehen bleiben müssen, sondern Modelle der neuesten Generation. Von Gerald Traufetter
Politiker von Union und SPD fordern nach dem Dieselurteil andere Lösungen als die blaue Plakette. Der Bundesverkehrsminister bezeichnete diese als "kalte Enteignung".
Fahrverbote drohen, doch die Industrie weigert sich, auf ihre Kosten ältere Modelle nachzurüsten. Ministerin Hendricks will die Firmen aber nicht aus der Verantwortung entlassen. Von Michael Bauchmüller, Berlin, und Thomas Fromm
Exklusiv Der Autohersteller räumt auf 700 Seiten ein, dass mehrere Manager schon früh von den Abgas-Manipulationen wussten. Das Problem sieht VW jedoch ganz woanders. Von Max Hägler, Klaus Ott und Angelika Slavik
Was folgt aus dem Diesel-Urteil? Die Bundesregierung will Fahrverbote verhindern. Sollten sie kommen, will nicht nur Umweltministerin Hendricks eine einheitliche Reglung.
Jahrelang hat sich der Bund nicht um die Luftqualität gekümmert, nun könnten Städte Fahrverbote verhängen. Die Politik darf Autofahrer nicht noch einmal im Stich lassen.
Das Bundesverwaltungsgericht stellt es Kommunen frei, Fahrverbote zu verhängen. Millionen Autofahrer könnten davon betroffen sein. Dass es soweit kommen konnte, haben sie auch Ex-Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) zu verdanken. Von Michail Hengstenberg
Die Bundesumweltministerin betont, es sei "zutiefst ungerecht", wenn Autofahrer jetzt die Probleme ausbaden müssten. Sie und Verkehrsminister Schmidt halten Fahrverbote für vermeidbar. Reaktionen auf das Karlsruher Urteil.
Der Konzern hat eingeräumt, in zwei Modellen eine Software eingebaut zu haben, die das Abgassystem manipuliert. Die Angelegenheit sei ein "Irrtum". Von Max Hägler
Im Abgasskandal reklamierte BMW bislang stets die Rolle des Saubermanns und brüstete sich besonders lautstark, seine Fahrzeuge nicht manipuliert zu haben. Daran gibt es nach SPIEGEL-Informationen nun Zweifel. Von Gerald Traufetter
Der Skandal um Manipulation von Abgasmessungen von Diesel-Autos zieht immer weitere Kreise. Jetzt durchsuchte die Staatsanwaltschaft München Büros von drei weiteren Managern - darunter zwei ehemalige Vorstände.
Technische Nachrüstungen können gebrauchte Dieselautos um bis zu 70 Prozent sauberer machen, ergaben Messungen des ADAC. Die Autoindustrie will davon trotzdem nichts wissen.
Volkswagen und Mercedes stehen im Visier der Behörden, den Transportern T6 und Vito droht ein amtlicher Rückruf. Für den Porsche Macan stellt das Kraftfahrt-Bundesamt sogar den Entzug der Typgenehmigung in Aussicht. Von Simon Hage und Gerald Traufetter
Regierungsberater empfehlen eine Förderung der Diesel-Nachrüstung mit öffentlichen Geldern. Umweltpolitiker sind entsetzt. Dem nationalen Diesel-Gipfel droht der nächste Eklat. Von Markus Balser und Michael Bauchmüller, Berlin
Ging es bei der Razzia im vergangenen Jahr um Modelle für den US-Markt, rücken jetzt mehr als 200 000 Dieselfahrzeuge in den Fokus, die auch für den europäischen Markt bestimmt waren. Von Klaus Ott
Die EUGT sollte den Diesel reinwaschen. Dazu beauftragte die Lobbyinitiative unter anderem Tierversuche. Im Vorstand saßen hochrangige Vertreter der Autokonzerne.
Erschrocken reagiert die Autoindustrie auf Abgastests an Affen und Menschen. Dabei wussten mehrere Manager nach SPIEGEL-Informationen Bescheid - Einwände hatten sie offenbar nicht. Von Kristina Gnirke
Die Luft in vielen Städten ist seit Jahren zu dreckig, die EU-Kommission droht mehreren Ländern mit Klagen. Umweltministerin Hendricks nimmt die Autobauer in die Pflicht - und fordert die Umrüstung alter Diesel. Von Markus Becker, Brüssel
Der von der Autoindustrie getragene Lobbyverein EUGT verharmloste offenbar jahrelang die Gefahren durch Dieselabgase. Sogar die Weltgesundheitsorganisation sollte von einer kritischen Studie abgehalten werden. Von manager-magazin.de-Redakteur Wilfried Eckl-Dorna
Der Lobbyverein, der die Schadstofftests an Menschen und Affen beauftragte, gerät weiter unter Druck. Die Weltgesundheitsorganisation sollte von einer kritischen Studie abgehalten werden. Von Markus Grill, Max Hägler und Klaus Ott
Die Autokonzerne versuchten systematisch, die Folgen von Dieselabgasen schönzureden. Nun gibt man sich empört. Doch einige Manager wussten Bescheid. Von Markus Grill, Max Hägler, Antonius Kempmann und Klaus Ott
Nach den Abgasexperimenten mit Affen will VW-Aufsichtsrat Althusmann die verantwortlichen Manager zur Rechenschaft ziehen. Auch Versuche an Menschen sollen deutsche Autokonzerne mitfinanziert haben.
Deutsche Autounternehmen ließen Schadstoffe testen - an Tieren und Menschen. Sie gründeten sogar eine eigene Forschungsinitiative. Was bezweckten VW, Daimler und BMW damit? Der Überblick. Von Alexander Preker
Mit Tierversuchen wollte eine von der Autoindustrie finanzierte Forschungsgruppe zeigen, wie sauber Dieselmotoren angeblich sind. Bei seiner Arbeit berief sich der Verein auf Albert Einstein. Von Stefanie Dodt, Max Hägler und Klaus Ott
Zehn Affen wurden in einem US-Labor stundenlang Dieselabgasen ausgesetzt - um zu zeigen, wie gut Abgasreinigung made in Germany funktioniert. VW hat sich nun entschuldigt.
Bislang haben sich Verkehrsministerium und Konzerne geweigert, Dieselautos mit einem Katalysator umrüsten zu lassen. Ausgerechnet ein Regierungs-Gutachter spricht sich nach SPIEGEL-Informationen nun dafür aus. Von Gerald Traufetter
Exklusiv Im Kampf gegen hohe Abgasbelastung sollten hochrangig besetzte Gremien Lösungen erarbeiten. Umweltschützer steigen nun aus. Ihnen kommt der Verbrennungsmotor zu gut weg. Von Markus Balser, Berlin
Volkswagen hat die Abgasaffäre ausgelöst. Jetzt rückt der Konzernchef vom Diesel ab: Steuer-Erleichterungen könnten entfallen, alte Diesel nicht mehr in die Innenstädte fahren.
In den USA ist das Urteil gegen den deutschen VW-Manager Oliver Schmidt gefallen: Wegen Vertuschung der Abgasmanipulationen erhielt er eine hohe Haft- und Geldstrafe, trotz Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft.
Die Umweltschützer haben einen BMW-Diesel getestet und sehen Indizien für eine unerlaubte Abschalteinrichtung. Betroffen ist ein Bestseller des Konzerns. Von Markus Balser und Max Hägler, Berlin
Bürgermeister aus ganz Deutschland treffen sich mit der Kanzlerin, um über die schlechte Luft in vielen Orten zu reden. Die Bemühungen, Dieselfahrer vor Verboten zu schützen, wirken verzweifelt. Von Michael Bauchmüller und Jens Schneider, Berlin
Das neue Prüfverfahren WLTP soll bei Autos für realistischere Verbrauchsangaben sorgen. Doch die Hersteller werden damit keineswegs gezwungen, sparsamere Pkw zu bauen. Es gibt nämlich einen Rechentrick. Von Christian Frahm
Die EU-Kommission will mit neuen Abgas-Grenzwerten und harten Strafen die Wende zum Elektroauto einleiten. Doch die Bundesregierung bremst mit aller Macht - um die deutsche Autoindustrie zu schützen. Von Markus Becker, Christoph Schult und Gerald Traufetter
Neuwagen verbrauchen laut einer Studie im Schnitt rund 42 Prozent mehr Sprit als vom Hersteller angegeben. Doch mit den extremen Abweichungen soll bald Schluss ein - dank eines neuen Prüfverfahrens. Von Christian Frahm
Ausgerechnet Audis Flaggschiff entpuppt sich als extreme Dreckschleuder. Einen amtlich verordneten Rückruf mehrerer Tausend A8 versucht der Hersteller nun als Servicemaßnahme zu kaschieren. Von Gerald Traufetter
Bayern hat seinen Luftreinhalteplan nicht geändert und soll deshalb Strafe zahlen. Beantragt hat das die Deutsche Umwelthilfe, die Diesel-Fahrverbote für München fordert.
Jetzt also doch: Dieselautos sollen nicht nur ein Software-Update erhalten, sondern nach SPIEGEL-Informationen gegebenenfalls sogar nachgerüstet werden. Dabei könnten auch die Kunden zur Kasse gebeten werden. Von Gerald Traufetter
Ist der Dieselmotor unverzichtbar? Umweltverbände sehen den Selbstzünder als Auslaufmodell. Das Dieselprivileg wird zum Knackpunkt der Koalitionsverhandlungen. Von Joachim Becker
Die Festnahme von des Winterkorn-Vertrauten Wolfgang Hatz ist für die einstige VW-Spitze ein beunruhigendes Signal. Sind die noch höheren Konzernchefs die nächsten? Von Max Hägler, Hans Leyendecker, Klaus Ott und Nicolas Richter
Der Dieselrückruf in den USA belastet den Gewinn bei Volkswagen. Der Konzern muss seine Rückstellungen für die Abgasaffäre aufstocken und wendet sich mit einer Gewinnwarnung an die Aktionäre.
Im Dieselskandal hat die Justiz offenbar Wolfgang Hatz verhaftet, einen engen Vertrauten des Ex-Vorstandschef Martin Winterkorn. Die US-Justiz hatte Hatz als möglichen "Mitverschwörer" bei Abgasmanipulationen verdächtigt.
Die deutschen Autokonzerne können in der Dieselaffäre einen dreistelligen Millionenbetrag an Steuern sparen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei hervor.
Exklusiv Hilfe vom Finanzamt: Die Korrekturen an den Fahrzeugen sollen steuerlich absetzbar sein. Die vom Skandal Betroffenen gehen leer aus. Von Markus Balser, Berlin
Exklusiv Die Autohersteller könnten alte Dieselautos sehr wohl mit besseren Katalysatoren nachrüsten - wenn sie nur wollten. Der ADAC zeigt: Die Konzerne bieten die Technik längst als Zubehör an. Von Max Hägler
CDU und FDP kassieren Millionen an Parteispenden. Das Online-Portal "LobbyControl" veröffentlichte im Vorfeld der IAA in Frankfurt, wie viel Geld die Parteien im Bundestag von der Autolobby in den letzten neun Jahren erhielten.
20 Milliarden Euro will Deutschlands größter Autohersteller im kommenden Jahrzehnt in die Entwicklung von Elektroautos stecken, 50 Milliarden für E-Auto-Batterien ausgeben. Bis 2030 soll es von jedem VW-Modell auch eine Elektro-Version geben. Von Max Hägler, Frankfurt
Um die Autokonzerne zu emissionsarmen und spritsparenden Fahrzeugen zu bewegen, fordert die Umwelthilfe Strafgebühren für die Zulassung neuer SUV. Auch der Steuervorteil für Dieseltreibstoff müsse fallen
Französische Ermittler sind einem Bericht zufolge überzeugt, dass auch die Opel-Mutter ihre Motoren manipuliert hat. Die Beweislage soll erdrückend sein. Von Leo Klimm, Paris
Zusätzliche 500 Millionen Euro für saubere Luft in Städten - das ist das Ergebnis des zweiten Dieselgipfels. SPD-Vizekanzler Gabriel fordert die Autobranche auf, sich an der Aufstockung zu beteiligen.
Mit weiteren Millionen will die Regierung Städten beim Schadstoffabbau helfen und so die Dieseldebatte ersticken. Doch es hilft nichts: Fahrverbote drohen noch immer und die
Wegen zu hoher Schadstoffwerte drohen in vielen deutschen Städten Diesel-Fahrverbote. Am Montag steht wieder ein Gipfel mit Kanzlerin Merkel an - die Kommunen fordern Geld vom Bund.
Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigt sich im SPIEGEL verärgert über die deutschen Autobauer. Und erklärt, warum sie die Konzerne im Dieselskandal trotzdem nicht zu Motornachrüstungen verpflichten will.
Fahrverbote verhindern: Das ist vor dem zweiten Dieselgipfel das Ziel von Bürgermeistern bei ihrem Besuch im Kanzleramt. Die SPD hat vor dem Treffen aber noch mal Forderungen aufgestellt.
Die Autoindustrie soll per Software-Update für bessere Luftwerte sorgen. Umweltministerin Hendricks geht das nicht weit genug: Sie fordert eine technische Nachrüstung. Aber selbst da sieht eine neue Studie kaum Wirkung.
Der Spitzenkandidat der Grünen will nur dann mitregieren, wenn das Aus für den Verbrennungsmotor kommt. CSU-Chef Seehofer hatte das Gegenteil zur Bedingung gemacht.
Der CSU-Chef kritisiert die "Hexenjagd gegen das Automobil" und den Dieselmotor. Seehofer macht dabei auch Umweltministerin Barbara Hendricks verantwortlich.
Werden die Hersteller doch zu aufwendigen Eingriffen an ihren Dieselautos verdonnert? In einem ersten Schritt will das Verkehrsministerium nach SPIEGEL-Informationen jetzt prüfen, bei welchen Modellen das machbar ist.
Ein Ingenieur in Ingolstadt beschrieb 2010, dass in den Städten ein Schadstoffdesaster drohe. Er riet dazu, mobile Abgasmessungen unbedingt zu verhindern.
Was ist schlimmer: Ein Chef, der Probleme versteckt, oder einer, der sie nicht versteht? So oder so: Der Ex-VW-Chef hätte dem Unternehmen viel ersparen können.
Die Abgasaffäre kostete Volkswagen in den USA Milliarden an Bußgeldern und Entschädigungen. Nun ist erstmals ein Mitarbeiter zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Ein Vertrauter des früheren Konzernchefs will Winterkorn bereits im Juli 2015 über Verstöße von Volkswagen in den USA informiert haben. Geschehen sei dann aber nichts.
Düsseldorf, München, Stuttgart: Hier hat die Deutsche Umwelthilfe bereits Gerichtsentscheidungen erwirkt, die den Weg ebnen für Diesel-Fahrverbote. Jetzt hat die Organisation weitere Städte im Visier.
Der Dieselgipfel hat sein Ziel verfehlt. Auch nach Updates von Millionen von Dieselautos bleiben die Stickoxid-Werte laut Umweltbundesamt in fast 70 Städten zu hoch. Damit drohen weiterhin Fahrverbote.
Exklusiv Der im Gefängnis sitzende Ingenieur Giovanni P. schildert auf 28 Seiten, wer die Abgasprobleme gekannt habe - und wie fragil die Clean-Diesel-Strategie wirklich gewesen sei.
In einem Interview überraschte Angela Merkel mit der Aussage, sie halte ein Ende des Verbrennungsmotors für richtig. Nur wann das passieren soll, bleibt unklar. Damit hat sie niemandem einen Gefallen getan.
Q. meint: Typisch Merkel. Mal so, mal andersrum, Hauptsache Kanzlerin. Von Führungsstärke keine Spur. Bestes Beispiel ist der Zickzackkurs beim Atomausstieg. Zuerst die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke im Jahr 2010 von Schwarz/Gelb, dann der überhastete Ausstieg 2011 nach dem Supergau in Fukushima. Das ist höchst stümperhaft.
Annette Peters vom Helmholtz Zentrum München erforscht, wie Luftschadstoffe die Gesundheit gefährden. Sie sprach als Sachverständige vor dem Diesel-Untersuchungsausschuss und warnt: Die geltenden Luftreinhaltewerte sind zu lasch, um Menschen in Ballungsräumen wirksam zu schützen.
Was wird aus dem Diesel? Das Umweltbundesamt drängt darauf, den Rabatt bei der Mineralölsteuer zu überprüfen - und kritisiert die sogenannten Umweltprämien der Hersteller.
Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg sieht eine Mitverantwortung des Staates bei der Diesel-Krise. Er sagt: "Das ist schwerstes Politikversagen".
Seit der Abgasaffäre und der Debatte um Diesel-Fahrverbote gilt der Umstieg auf den Elektroantrieb als dringlich. Die neue Technologie kann die Erwartungen allerdings noch nicht einmal ansatzweise erfüllen.
Exklusiv Mit einem Fünf-Punkte-Plan will der SPD-Kanzlerkandidat der Elektromobilität europaweit zum Durchbruch verhelfen. Zudem soll die Industrie die Hardware-Nachrüstung von Dieselautos bezahlen.
Mit Ford gerät ein weiterer Hersteller in den Verdacht, bei der Messung von Dieselabgasen betrogen zu haben. Laut einem Medienbericht deuten Tests auf eine illegale Abschalteinrichtung hin.
VW, BMW und Daimler setzen auf alte Muster: hohe Rabatte für Ladenhüter. Das führt nicht zu besserer Luft, sondern ist ein Zeichen für wachsende Verzweiflung.Politik trifft
Jürgen Resch ist der Schrecken der Autoindustrie. Im stern-Interview erhebt der Chef der Deutschen Umwelthilfe schwere Vorwürfe gegen die Autokonzerne und sagt für Anfang 2018 Diesel-Fahrverbote in deutschen Städten voraus.
Q. meint: Stickoxide, Stickstoffoxide und nitrose Gase sind Sammelbezeichnungen für die gasförmigen Oxide des Stickstoffs. Diese Gase sind giftig und können schwere Krankheiten bis hin zum Tod verursachen. Also ist die Erhöhung der Stickoxide in der Luft durch Reduzierung der Abgasreinigung nichts anderes als vorsätzlicher Mord aus reiner Profitgier. - Volker Zorn
Ab sofort ist Wahlkampf in Niedersachsen, und der droht schmutzig zu werden. Nur die Verursacherin der Regierungskrise gibt sich gelassen. Das ist die Ausgangslage.
Beim Dieselgipfel haben sich die Hersteller zur Zahlung von Umstiegsprämien verpflichtet, wenn Kunden ihren alten Diesel in Zahlung geben. Für die Hersteller ein gutes Geschäft - fraglich nur, ob es der Umwelt hilft.
Was wurde in Weils Entwurf gestrichen, was ist von Medien erfunden? Das nun veröffentlichte Redemanuskript zeigt: Viele der angeblich gestrichenen Zitate, die Ministerpräsident Stephan Weil unterstellt wurden, sind nicht enthalten.
Q. meint: Sind das Machenschaften der Lügenpresse?
Weil kein Autobauer mitmachen mochte, baut die Deutsche Post nun einen Elektrotransporter in Eigenregie - und will die Produktion auf 20.000 Fahrzeuge verdoppeln. Der Dieselskandal heizt die Nachfrage an.
Die Regierungserklärung vorab bei VW zum Redigieren vorzulegen - das ist peinlich und etwas tölpelhaft. Aber der Vorgang ist bezeichnend für die Beziehungen zwischen Politik und Autoindustrie. Kommentar von Heribert Prantl
Eigentlich duzen sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Umwelthilfe-Geschäftsführer Jürgen Resch seit Jahrzehnten. Doch der Dieselskandal treibt die beiden Männer auseinander.
VW ist zwar die größte Firma des Landes Niedersachsen. Aber Stephan Weil ist als Ministerpräsident in erster Linie den Menschen verpflichtet. Ein Kommentar von Demir Fras.
Q. meint: Selten einen derart dümmlichen Kommentar gelesen. Man stelle sich nur mal vor, in der Regierungserklärung von Stephan Weil wäre ein Satz aufgetaucht, der einen zusätzlichen finanziellen Schaden verursacht hätte. Er musste daher seinen Text überprüfen lassen. Die gewünschten und tatsächlich durchgeführten Änderungen sind ja jetzt jedermann zugänglich und schwerlich zu kritisieren.
Diesel-Autos, Fahrverbote - darüber wird in den letzten Wochen viel diskutiert. Das findet AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel nicht gut. Im SWR sagte sie, dass die Politik damit das Vertrauen in die deutsche Autobranche beschädige.
Die Dieselaffäre zeigt, wie sich auswirkt, wenn Politiker als Lobbyisten zur Wirtschaft wechseln. Der Betrug funktionierte auch, weil das Kanzleramt dabei half.
Die großen deutschen Autohersteller haben sich nach SPIEGEL-Informationen abgestimmt, wie die US-Behörden bei der Dosierung von AdBlue getäuscht werden konnten. Bosch lieferte die umstrittene Software.
Q. meint: Stickoxide, Stickstoffoxide und nitrose Gase sind Sammelbezeichnungen für die gasförmigen Oxide des Stickstoffs. Diese Gase sind giftig und können schwere Krankheiten bis hin zum Tod verursachen. Also ist die Erhöhung der Stickoxide in der Luft durch Reduzierung der Abgasreinigung nichts anderes als vorsätzlicher Mord aus reiner Profitgier.
Die PS verdoppeln und dabei die Schadstoffe senken - hat das wirklich jemand geglaubt? Die Hingabe der Deutschen zum Auto hat sie blind und den Abgasskandal erst möglich gemacht.
Geschönte Präsentation: Audi-Chef Rupert Stadler soll laut einem Medienbericht Mitarbeiter angewiesen haben, Abgasmanipulationen gegenüber den US-Behörden zu verheimlichen.
Der Daimler-Cheflobbyist Eckart von Klaeden hat erfolgreich bei Regeln für Abgastests im Kanzleramt interveniert - dafür nutzte der Ex-Staatsminister seine alten Kontakte. Das zeigen vertrauliche Dokumente, die dem SPIEGEL vorliegen.
Für den Abgasbetrug drohen deutschen Autokonzernen keine Strafen, sie wurden von den Behörden nicht mal richtig kontrolliert. Eine Anwaltskanzlei nimmt sich daher die Bundesregierung vor - und erhebt Staatshaftungsklage.
Seit mehr als sechs Monaten sitzt VW-Manager Oliver Schmidt in Miami in Haft. Jetzt hat er ein Schuldbekenntnis abgegeben. Trotzdem droht ihm eine Haftstrafe
Der CSU-Chef fordert weitere Maßnahmen, sollte die Luftqualität bis Oktober nicht besser werden. Die Grünen wollen noch vor der Bundestagswahl Sammelklagen einführen.
Dieselbesitzer sind frustriert. Die Autokonzerne sollen Garantien für Updates geben, doch die sind nutzlos. Der Fall VW zeigt sogar, dass die Autos kaum sauberer werden - und das KBA weiter Abschaltsysteme erlaubt.
Nachsichtig mit deutschen Herstellern, vehement gegen Kritiker des Diesels: So zeigt sich Verkehrsminister Alexander Dobrindt seit fast zwei Jahren in der Abgasaffäre. Ein Chronologie des Lavierens in Zitaten.
Die Autohersteller sind angeschlagen, ihre Diesel-Verkäufe sinken dramatisch. Mit dem Gipfel sollte hektisch Vertrauen zurückgewonnen werden, doch das Gegenteil ist der Fall. So ist die Branche dem Untergang geweiht.
Die von den Herstellern angekündigten Software-Updates reichen nicht aus, sagt die Umweltministerin. Die AfD spricht derweil von einer Hexenjagd gegen den Dieselmotor.
Die Chefs der Autoindustrie haben sich mit Vertretern der Politik zum Dieselgipfel getroffen. Was hat er für Verbraucher gebracht? Was droht den Konzernen? Die wichtigsten Fragen im Überblick.
Mit Softwareupdates wollen VW, BMW und Daimler Millionen Dieselfahrzeuge nachrüsten, um Schadstoffgrenzen einzuhalten. Umweltorganisationen fordern weiter Fahrverbote.
Vor dem heutigen Diesel-Gipfel zeichnet sich zwischen Politik und Autoindustrie ein Mini-Konsens ab: Nach SPIEGEL-Informationen sollen Millionen Fahrzeuge zunächst lediglich "optimiert" werden.
Die SPD legt sich vor dem Diesel-Gipfel fest: Für Nachrüstungen sollen zu 100 Prozent die Hersteller aufkommen. Parteichef Schulz sagte dem SPIEGEL: "Wir müssen den Autofahrern die Angst nehmen, dass sie zahlen müssen."
Die deutschen Autobauer stecken in ihrer wohl größten Krise, und Schuld daran ist auch die Politik. Die Bundesregierung schützt die Branche bislang, wo sie kann - das bremst Innovationen aus und gefährdet Jobs.
Die Politik schmückte sich gern mit VW, Daimler und Co. Nun stecken die deutschen Autokonzerne in der Krise - und alle gehen schnell in Deckung, selbst die Grünen. Dafür gibt es drei Gründe.
Hat Volkswagen für die Entwicklung von Dieselmotoren EU-Kredite verwendet? Brüsseler Betrugsbekämpfer äußern diesen Verdacht - und raten der Staatsanwaltschaft Braunschweig zu rechtlichen Schritten.