1885: Der Sturm auf Afrika - Ein Kontinent wird geteilt
Im November 1884 lud Reichskanzler Otto von Bismarck Diplomaten, Juristen und Geografen aus 14 Ländern zur sogenannten Kongokonferenz nach Berlin. Fünf Monate lang wurde über den afrikanischen Kontinent verhandelt, über Ländergrenzen und Einflusssphären, ohne einen einzigen Afrikaner an den Verhandlungen zu beteiligen. Der Dokumentarfilm - mangels Archivaufnahmen in Form nachgestellter Szenen - beweist unter anderem, dass die willkürlichen Grenzziehungen von damals noch heute zu gewaltsamen Auseinandersetzungen in Afrika führen.
Mit ihrer Reise nach Westafrika unterstreicht Kanzlerin Merkel, wie wichtig ihr die Unterstützung der ärmsten Länder der Welt ist. Doch in der drängenden Frage nach mehr Sicherheit in der Region kann Deutschland nur begrenzt helfen. Aus Gao berichtet Martin Knobbe
China ist inzwischen der wichtigste Handelspartner vieler afrikanischer Staaten. Doch in Pekings Schatten baut ein alternativer Geldgeber seinen Einfluss aus: Japan verspricht Afrika mehr Qualität und Nachhaltigkeit. Von Vanessa Steinmetz
Bessere Zusammenarbeit der Ministerien und Bekämpfung von Fluchtursachen: Das Kabinett beschließt Leitlinien, um Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Afrika zu fördern.
Helfer berichten von katastrophalen Bedingungen nach Zyklon "Idai" - nicht nur in Mosambik, sondern auch in den Nachbarländern. Und jetzt drohen Seuchen. Von Birte Bredow
Eine der schlimmsten Naturkatastrophen hat Südostafrika getroffen - mittlerweile ist die Zahl der Todesopfer in den drei betroffenen Ländern auf mehr als 600 gestiegen. Im Chaos steigt das Risiko übertragbarer Krankheiten.
Mit 100 Millionen Euro unterstützt die EU eine Militäreinheit in Afrikas Sahelzone, die auch Migration eindämmen soll. Doch deren Soldaten ermorden offenbar regelmäßig Zivilisten: die Indizien, die Hintergründe, das moralische Dilemma. Von Markus Becker, Brüssel
China feiert Afrika und umgekehrt: Peking krönt dies mit Milliardeninvestitionen. Dahinter verbirgt sich kein chinesischer Kolonialismus, sondern ein gemeinsames Wachstumsinteresse. Eine Gefahr für den Westen. Von Georg Blume
Seit Jahren baut China an seiner Neuen Seidenstraße und schließt dafür auch Allianzen in Afrika. Präsident Xi verspricht nun mehr Geld und einen "Gewinn für alle".
Europa ist sich einig: Der Kontinent will die Flucht über das Mittelmeer drastisch eindämmen. Teil der Lösung sollen Aufnahmezentren in Nordafrika sein. Aber dort will niemand etwas davon hören. Von Dominik Peters
Die EU-Staaten wollen geschlossene Flüchtlingslager auf europäischem Boden einrichten - oder die Asylsuchenden bereits in Afrika registrieren und überprüfen. Sind solche Überlegungen überhaupt realistisch? Von Markus C. Schulte von Drach
Was es heißt, afrikanische Länder zu Türstehern der Migration zu machen: Wer gefasst wird, muss zurück, deshalb wählen die Menschen noch gefährlichere Routen. Von Ashley Gilbertson, Agadez
Sie wachsen seit 2000 Jahren - nun sterben die größten Affenbrotbäume in der afrikanischen Savanne plötzlich ab. Der Grund ist bislang unklar, Forscher haben aber eine Vermutung.
Über Hunderte Meter hat sich ein Spalt im Boden Kenias geöffnet - und Teile einer Fernstraße verschluckt. Ist hier tatsächlich das Auseinanderbrechen des afrikanischen Kontinents zu sehen? Ein Interview von Christoph Titz
Öffentliche Verkehrsmittel können Afrikas Wirtschaft entfesseln, heißt es in einer Studie der Weltbank. Deshalb hat Äthiopiens Hauptstadt jetzt eine Straßenbahn. Was passiert, wenn eine ganze Stadt plötzlich mobil wird? Aus Addis Abeba berichten Bernhard Riedmann und Stefan Schultz
US-Präsident Donald Trump hat mit seinen abfälligen Äußerungen über die Herkunftsländer von Migranten einen ganzen Kontinent gegen sich aufgebracht. Jetzt reagieren die Länder, die er als "Drecksloch-Staaten" geschmäht hat.
Das Bürgerkriegsland Libyen ist ein Eldorado für Menschenhändler. Auf nächtlichen Sklavenmärkten werden internierte afrikanische Migranten wie Vieh verkauft. Ein Grund: Hass auf Dunkelhäutige. Von Dominik Peters und Christoph Sydow
Nach Berichten über Sklavenhandel in Libyens Flüchtlingslagern machen sich Teilnehmer des EU-Afrika-Gipfels stark für Menschenrechte. Ein Evakuierungsplan soll helfen.
Libysche Milizen halten Migranten unter unmenschlichen Bedingungen fest. Auf dem EU-Afrika-Gipfel beschließen Kanzlerin Merkel, Frankreichs Premier Macron und afrikanische Staatschefs, dagegen vorzugehen. Eine wichtige Rolle spielt ein schockierendes Video. Von Nico Fried
Afrika braucht weniger Entwicklungshilfe und mehr Kapitalismus, Investitionen anstatt Almosen. Das wäre die Partnerschaft auf Augenhöhe, von der die Politik redet. Kommentar von Bernd Dörries
Die EU will Afrika zu einer besseren Zukunft verhelfen - so das offizielle Ziel beim Gipfeltreffen in der Elfenbeinküste. Doch interne Dokumente wecken Zweifel an den Prioritäten der Europäer. Aus Abidjan, Elfenbeinküste, berichtet Markus Becker
Sechs zentralafrikanische Länder haben den freien Personenverkehr innerhalb ihrer Gemeinschaft Cemac besiegelt. Dem Schritt gingen jahrelange Verhandlungen voraus.
Boote aus Portugal, Spanien, Italien und Griechenland sind vor Gambia unterwegs und verdrängen die einheimischen Fischer. Sie treiben damit Menschen zur Flucht nach Europa. Von Bernd Dörries, Banjul
Der Einfluss der Chinesen in Afrika wird immer größer. Laut Uno steckten sie 2016 mehr Geld in den Kontinent als USA und EU zusammen. Diese Grafik zeigt den großen Vorsprung der Volksrepublik.
Warum landen weniger Flüchtlinge in Italien? Ein Grund: Europas Migrantenabwehr in der Wüste Afrikas. Menschenschmuggler weichen deshalb auf immer gefährlichere Routen aus - mit fatalen Folgen. Von Christoph Titz
Weil in den Industriestaaten immer weniger geraucht wird, werben Tabakkonzerne aggressiv in afrikanischen Ländern. Regierungen, die sich sperren werden unter Druck gesetzt.
Der kleine Flüchtlingsgipfel von Paris zeigt, wohin es geht: Bald wird in Afrika geprüft, wer Asyl bekommt. Die EU findet zu einer realistischen Migrationspolitik.
China investiert Milliarden auf dem afrikanischen Kontinent: Vor allem in Äthiopien entstehen immer größere Fabriken mit tausenden Niedriglohn-Jobs. Doch das ungleiche Bündnis hilft und schadet dem Kontinent gleichermaßen.
Flucht stoppen, Boom-Regionen pushen - für diese Ideen verteilt Deutschland in Afrika Geld. Der Kölner Peter Jander dagegen bohrt Brunnen, verteilt Rindviecher. Droht dieser klassischen Entwicklungshilfe das Aus?
China ist seit Jahren der größte Investor und Handelspartner Afrikas. War das Misstrauen anfangs groß, begrüßen inzwischen viele Afrikaner das Engagement der Chinesen.
Wenn die Erderwärmung nicht begrenzt wird, drohe eine riesige Fluchtbewegung aus Afrika. Davor warnt Entwicklungsminister Gerd Müller. Er spricht von bis zu 100 Millionen Menschen.
Überfüllte Migrantenboote und Tausende Tote: Im Mittelmeer droht im Sommer erneut eine Katastrophe. Die EU versucht mit Hochdruck, die Ursachen zu bekämpfen. Doch sie kommt damit nur schleppend voran.
John Ampan brauchte vier Jahre, um von Ghana bis nach Spanien zu kommen. Im Treck der Verzweifelten begann er immer wieder von vorn - eine preisgekrönte Reportage, wiederentdeckt zum 70. SPIEGEL-Geburtstag.
Tausende Eltern in Westafrika verkaufen ihre Söhne und Töchter an dubiose Händler. Was geschieht, wenn die Ausgebeuteten irgendwann heimkehren? Eine Fotografin hat solche Kindersklaven begleitet.
Im ostafrikanischen Somaliland droht ein Massensterben: Millionen Menschen fehlen Nahrung und Wasser, viele flüchten vor der Dürre. Weil die Welt auf andere Krisen blickt, kommt kaum Hilfe von außen.
Millionen Menschen sind vom Hungertod bedroht. Das liegt nicht nur an Dürren, sondern auch an korrupten Politikern und an der Wirtschaftspolitik der Welt.
Solidarität mit den hungernden Menschen auf der Erde mausert sich allmählich von einem Thema, das man lange Zeit den zu Unrecht verunglimpften "Gutmenschen" zugeschrieben hat, zu einer Frage des Überlebens für alle Menschen. Denn nicht nur der Klimawandel lässt sich effektiv nur mit einer solidarischen Weltbevölkerung eindämmen. Welcher Aberwitz und endloses Leid erzeugender Irrsinn sind eigentlich die Kriege und Auseinandersetzungen in Syrien, in der Ukraine oder anderswo, angesichts der "wirklichen" Probleme auf unserem Planeten: Klimawandel, Atommüllendlagerung, Bevölkerungsexplosion, Artenschwund, Ressourcenverbrauch, Plastikmüll in den Weltmeeren, die nicht überstandene Finanzkrise usw. usw. usw.
Es ist allerhöchste Zeit, dass wir uns diesen Problemen gemeinsam stellen und wirksame Gegenmassnahmen, in Gestalt eines nachhaltigen Wirtschaftens auf allen erdenklichen Ebenen unter Einbeziehung aller Menschen, einleiten und fortführen. Die Zeit läuft uns allen davon, denn das Zeitfenster, indem noch nachhaltige Weichen gestellt werden könne, beginnt sich allmählich zu schliessen.
Fazit: Die Abkehr von einer auf blindes Wachstum angelegten, hin zu einer auf Nachhaltigkeit beruhenden Weltwirtschaft, ist keine Frage des Fortbestandendes der Erde, eine Frage des Fortbestandes der auf ihr lebenden Zivilisation allerdings schon!!
In Ostafrika ist Nahrung knapp, im Südsudan herrscht eine Hungersnot. Wie kann es sein, dass Menschen immer noch hungern, obwohl es genug für alle gäbe?
Am Horn von Afrika herrscht Dürre, es droht eine Katastrophe. Auch haben sich die Preise für Lebensmittel verdoppelt. Wird wieder so lange gewartet, bis zu spät ist?
Afrika ist reich an Rohstoffen, aber vielerorts geht der Rest der Volkswirtschaft zugrunde. Die Bevölkerung bleibt arm und wird ärmer - denn Konzerne und Machthaber machen ihre eigenen Geschäfte.
Die Hilfsorganisation Survival International kritisiert ein WWF-Projekt wegen angeblicher Übergriffe gegen Pygmäen im zentralafrikanischen Staat Kamerun.
Die Bundesregierung will offenbar mehr Geld für Entwicklungshilfe in Krisenregionen ausgeben. Mit 500 Millionen Euro zusätzlich sollen Fluchtursachen in Afrika bekämpft werden.
Die Küstenwache hat in den vergangen zwei Tagen mehr als 10.000 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer vor der Küste Libyens gerettet. Wir zeigen Bilder der Rettungsaktionen.
Tierschützer warnen: In Afrika leben immer weniger Elefanten. In manchen Regionen drohen sie auszusterben. Schuld an der Dezimierung der Bestände sind vor allem die Wilderer.
Politiker versprechen, die Fluchtursachen in den armen Ländern zu bekämpfen. Gleichzeitig versucht die EU, in Afrika ein verheerendes Freihandelsabkommen durchzusetzen.
Einige Länder Afrikas haben registriert, wie viel Geld die EU der Türkei geben muss. Auch sie bringen Hunderttausende Flüchtlinge unter und wissen nun: Das verschafft ihnen Macht.
Durch dubiose Finanztransfers geht den Staaten bei weitem mehr Geld verloren, als an Entwicklungshilfe hereinkommt. Nicht nur heimische Eliten, auch globale Konzerne entziehen dem Kontinent Gelder in immenser Höhe. Zugleich drücken immer höhere Staatsschulden.
Algerien, Mali, Burkina Faso - und jetzt die Elfenbeinküste. Mit dem Anschlag auf Touristen in Grand-Bassam weitet die Terrororganisation al-Qaida im Islamischen Maghreb ihren Kampf aus.
Hunderte Millionen Afrikaner leben in Armut - dafür verschleudern einige ihrer Staatschefs märchenhafte Vermögen: Viele Machthaber gelten als waschechte Kleptokraten. Hier sind die neun reichsten.
100.000 Kriegsflüchtlinge harren an der syrisch-türkischen Grenze aus, 200.000 Migranten warten in Libyen auf ihre Überfahrt nach Europa. Das sind nur zwei der aktuellen Brennpunkte der Flüchtlingskrise.
Das abgeschwächte Wirtschaftswachstum in China hat für viele afrikanische Länder katastrophale Folgen. Besonders die Rohstoffexporteure trifft es hart.
Wegen der Gewalt der Terrorgruppe Boko Haram können in Afrika über eine Million Kinder nicht zur Schule gehen. Gut 2.000 Einrichtungen sind geschlossen oder zerstört.
Bei seinem Besuch in Kenia liest Papst Franziskus „selbstsüchtigen“ Reichen die Leviten. Außerdem rief er seine Zuhörer auf, sich als Zeichen gegen den Tribalismus an den Händen zu fassen: „Wir sind alle eine Nation“, rief Franziskus,
Die Europäische Union hat auf Malta einen milliardenschweren Fonds für afrikanischen Staaten beschlossen. So sollen die Ursachen der Flucht bekämpft werden.
Mit Geld will die EU die Zahl von Flüchtlingen aus Afrika reduzieren. Doch die afrikanischen Länder sehen in ihren Migranten auch Devisenbringer. Jetzt wird gefeilscht.
Vom EU-Afrika-Gipfel erwarten die Europäer Entlastung beim Zuzug von Migranten. Dafür soll Geld in den Süden fließen. EU-Parlamentspräsident Schulz und Amnesty International warnen davor, Menschenrechte zu opfern.
Milizen in Konfliktregionen finanzieren mit Minen Kriege. Ein Beispiel ist die Demokratische Republik Kongo. Im Osten des Riesenlandes kämpfen Milizen und Rebellengruppen seit mehr als 15 Jahren um die Vorherrschaft. Jetzt gibt es Streit über Regeln für mehr Transparenz.
Südlich der Sahara gebärt eine Frau im Schnitt 4,8 Kinder. Gründe sind fehlende Verhütungsmittel, aber auch der Einfluss der Kirche. Ein erstes Land denkt über Geburtenkontrolle per Gesetz nach.