"Alles hängt mit allem zusammen. Je stärker das Streben nach persönlichem Reichtumum sich greift, in all seinen Facetten in einer Gesellschaft oder auch in globaler Dimension, desto größer ist die Not und die Verelendung am anderen Ende des sozialen Spektrums. Zunehmende Gewalt, Drogenmissbrauch, Nährboden für Terrorismus und Verrohung der Gesellschaften allgemein, in Abhängigkeit vom spezifischen Sozialgefälle der jewiligen Region, formen den Teufelskreis, der sich durch die Jahrhunderte zieht."
Der Schweizer Soziologe Jean Ziegler sollte die Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele halten – zwei Monate später wurde er ausgeladen. Nun spricht er über den Skandal und erläutert den Zusammenhang zwischen Bankenrettung und Hungerkatastrophe.
Genf, 1964: Der junge Jean Ziegler verspricht Che Guevara, gegen das "kapitalistische Monstrum" zu kämpfen. Seither kennt der streitbare Globalisierungskritiker keine Ruhe. Unermüdlich prangert er als Autor, Soziologe und Experte im Beratenden Ausschuss des UNO-Menschenrechtsrats die Macht der Finanzmanager an und geißelt deren Verantwortung für den Hunger in der Welt. (Quelle: ARTE)
Große Lebensmittelkonzerne haben die Armen in den Schwellen- und Entwicklungsländern als Käuferschicht entdeckt. Immer häufiger ersetzt dort Fastfood traditionelle Mahlzeiten. Das hat fatale Folgen.
"Die Zukunft ist entweder solidarisch und friedfertig, gibt dem Wort "Menschenrechte" einen umfassenden Sinn, begreift Tier- und Umweltschutz als Menschenrechte, ist im Rahmen des Machbaren gerecht oder findet ohne menschliche Zivilisation statt!"
Sie suchen Sicherheit, werden aber in Lager gepfercht und von Polizisten misshandelt. Die Fotografin Cinzia D'Ambrosi hat mit ihrer Fotoserie "Hate Hurts" das Leid von Flüchtlingen im Süden Europas dokumentiert. Von Steffen Lüdke und Cinzia D'Ambrosi (Fotos)
Die Schweiz wirbt Ärzte aus dem Ausland an, um Lücken in der Versorgung zu schließen. Mediziner aus Rumänien kommen gerne – zum Leidwesen der dortigen Landbevölkerung. Von Florian Niedermann
Im März 2018 sank ein Boot mit 22 Passagieren auf dem Weg nach Griechenland, nur drei Menschen überlebten. Eine Frau, deren Kinder ertranken, will Gerechtigkeit, doch die Behörden lehnen eine Anklage ab. Von Nicolai Kwasniewski und Giorgos Christides
Der soziale Zusammenhalt geht verloren, wenn Vorstandschefs sich wie Martin Winterkorn benehmen und als Halbgötter sehen. Kommentar von Joachim Käppner
Die EU verkauft den Flüchtlingspakt mit der Türkei als Erfolg. Dabei hat er die Inseln in der Ägäis in Gefängnisse verwandelt. Auf Samos leben Migranten wie Annick Toudji unter entsetzlichen Bedingungen. Ein Besuch. Von Samos berichten Steffen Lüdke, Giorgos Christides und Socrates Baltagiannis (Fotos)
Globale Konzerne deklarieren riesige Gewinne in kleinen Ländern - und kleine Gewinne auf riesigen Märkten. So sparen sie Steuern im ganz großen Stil. Eine Grafik macht das Ausmaß deutlich. Von Florian Diekmann
Der Skandal um Schummeleien beim Zugang zu Elite-Unis weist auf ein viel breiteres Problem: die groteske Ungleichheit bei den Bildungschancen. Kommentar von Jürgen Schmieder
Wie Dagobert Duck: Aliko Dangote ist Multi-Milliardär und hat eigenen Angaben zufolge einmal zehn Millionen Dollar in bar von der Bank abgehoben. Nur um die Scheine zu Hause richtig schön auszubreiten.
Die Zahl der weltweit Hungerleidenden ist einem Bericht zufolge im vergangenen Jahr gesunken. Besonders häufig betroffen waren Menschen in acht Ländern.
Viele Menschen in Deutschland beziehen Hartz IV oder Sozialhilfe, vor allem in den Großstädten. Im Osten hat sich die Lage verbessert - ein westliches Bundesland ist hingegen besonders betroffen. Von Katharina Koerth
Die Ideologie der Islamisten bleibt weiterhin gefährlich und die Propaganda der Terrormiliz dürfte Gehör finden. Die Ursachen dafür liegen in der arabischen Welt, aber auch im Westen.Kommentar von Dunja Ramadan
Helfer berichten von katastrophalen Bedingungen nach Zyklon "Idai" - nicht nur in Mosambik, sondern auch in den Nachbarländern. Und jetzt drohen Seuchen. Von Birte Bredow
Ihre Eltern zahlten offenbar eine Millionensumme, damit sie in das Fußballteam der US-Eliteuni Yale aufgenommen wird - dabei ist die junge Frau völlig unsportlich. Jetzt zieht die Hochschule Konsequenzen.
Kaum gewählt, schlägt Achim Truger von seinen Kollegen Kritik entgegen. Das scheint ihn nicht zu kümmern: In vielen Punkten nimmt er jetzt Gegenpositionen ein. Von Alexander Hagelüken
Wasserhahn auf, fertig. In Deutschland ist sauberes Trinkwasser selbstverständlich. Doch weltweit fehlt es mehr als einem Drittel aller Menschen. Der Klimawandel könnte das Problem noch verschärfen.
Mangelernährung und fehlende Gesundheitsversorgung sind laut Uno der Grund, dass viele Millionen Kinder weltweit in tödlicher Gefahr sind. Das sind aber bei Weitem nicht die einzigen Risiken.
Manche wollen Immobilienunternehmen wie Vonovia enteignen. Soweit sollte man nicht gehen. Doch es braucht eine neue Wohnungspolitik. Kommentar von Benedikt Müller
Es brodelt gerade an vielen Ecken auf dem Balkan: in Serbien und in Montenegro, in Albanien und in Banja Luka, der Hauptstadt der bosnischen Serbenrepublik. Gemein ist all diesen Demonstrationen, dass aufbegehrt wird gegen die autokratischen und korrupten Machtstrukturen. Auf Brüsseler Rückenwind dürfen die Demonstranten indes kaum hoffen. Von Peter Münch, Wien
Q. meint: Es brodelt gefährlich auf unserem Planeten. Ob auf dem Balkan, in Algerien, in Frankreich, Deutschland, England, Ungarn, Venezuela, Brasilien, China, USA oder sonst wo. Im Kern ist immer ein und dasselbe Muster zu erkennen, es ist die wachsende Kluft zwischen Armen und Reichen, die gnadenlose Umverteilung, die immer mehr Menschen von einem menschenwürdigen Dasein trennt und darum auf die Straßen treibt. Für Populisten von links und rechts sind sie allzu oft ein dankbares Opfer und eine leichte Beute. Die Massen, die durch Kapitalismus oder wahlweise Neoliberalismus untergebuttert werden, lassen sich aber nicht auf Dauer durch Fake News in Schach halten, die doch nur die wahren Ursachen der Misere verschleiern. Auch die eiserne Knute des Militärs in Zusammenarbeit mit Geheimdiensten wird das Aufstehen der Massen nicht verhindern können. Das daraus resultierende Chaos wird nicht beherrschbar sein und muss daher unbedingt vermieden werden. Es bleibt nur zu hoffen, das die Drahtzieher, Nutznießer, Korrupten, Fake-News-Schleudern, kurz die Profiteure der ungerechten Weltordnung, deren Wurzeln weit in der Vergangenheit liegen, aufwachen und begreifen, dass eine Zeitenwende ansteht, dass sie nicht dem Irrglauben verfallen, nach dem drohenden Bürgerkrieg(en) hinterher wieder die Oberhand gewinnen zu können, wie schon so oft in der Vergangenheit. Obendrein wird der Kampf gegen den Klimawandel die Lage extrem verschärfen, da die Umstellung auf eine nachhaltige Weltwirtschaft auf Dauer nicht ohne den Verlust von Arbeitsplätzen zu haben sein wird. Als ob es ein Naturgesetz wäre, dass die Erde immer genügend Arbeitsplätze zu Verfügung stellen würde, obendrein noch unter der Prämisse eines stetigen Wirtschaftswachstums. Auch die Digitalisierung wird diesbezüglich ihren Tribut fordern. Daher ist es unabdingbar, die verschiedenen Gesichtspunkt der Zeitenwende gemeinsam in Augenschein zu nehmen und ein Gesamtkonzept für unseren Planeten zu entwerfen. Der Kapitalismus bzw. Neoliberalismus hat auf der ganzen Linie versagt, mehr noch, unsere Zivillisation an der Rand den Abgrunds geführt. Daher ist eine Abkehr dieses menschenverachtenden Systems nicht nur eine Frage der Menschlichkeit und der Menschenrechte, sondern eine Frage des Überlebens unserer Zivilisation auf der Erde.
Volker Zorn (Quantologe) 2019
"Es ist naiv zu glauben, eine Hälfte der Menschheit könnte mehr oder weniger in "Frieden" leben, während die andere Hälfte sich mit einem Kampf um das nackte Überleben begnügen muss, der allzu oft verloren geht. Unfrieden entsteht durch Ungerechtigkeit. Im Sandkasten, in Familien, im Freundes- und Bekanntenkreis, im Verein, überall wo Menschen zusammen leben und miteinander zu tun haben. Auch über Städte- und Ländergrenzen hinweg. Und die nicht zu leugnende Tatsache, dass lebensnotwendige Ressourcen auf unserem Planeten ungerecht verteilt sind, lässt sich vortrefflich nutzen, um Menschen, ja ganze Völker, gegeneinander aufzuhetzen.Dies ist eine der Wurzeln des Terrorismus. Es ist daher das dringende Gebot der Stunde, entschieden Hunger und Elend auf unserem Planeten zu bekämpfen, einhergehend mit einer globalen Bildungsoffensive."
Lange Zeit gingen die Abgaben zurück. Nun fordern linke Politiker weltweit höhere Steuern für Spitzenverdiener und Vermögende. Von Mark Schieritz
Q. meint: Die "Trickle-Down-Theorie" funktioniert nicht und ist nichts weiter als Fake News oder Schwachsinn. Es kann keinen vernunftbegabten Menschen geben, der sich mit dem globalen Wirtschafts- und Finanzsystem auseinandersetzt, der nicht zum gleichen Schluß kommt. Folglich sind Vertreter aus der Zunft der "Wirtschaftswissenschaftler", die angeblich nicht zu dieser Einsicht gelangen, nichts anderes als Nebelkerzenwerfer.
Der Städte- und Gemeindebund sieht die Gefahr einer Radikalisierung in Ostdeutschland. Die Zukunftschancen der Einwohner würden immer schlechter, beklagen Ökonomen.
Arm sein und das Klima schützen - das ist gar nicht einfach. Caritas-Vorständin Eva Welskop-Deffaa warnt die Öko-Bewegung, davor die Augen zu verschließen. Sie plädiert für ein neues Denken. Interview von Michael Bauchmüller und Stefan Braun, Berlin
Wer seine Steuer früh gemacht hat, bekommt in diesen Tagen zum ersten Mal die Effekte der Steuerreform von Donald Trump zu spüren. Eine Menge Amerikaner hat das Ergebnis erschreckt, doch so einfach lässt sich kein Urteil über die Neuerungen fällen. Von Frauke Steffens, New York
Fast zehn Millionen Menschen sind im Jemen von Hunger bedroht. Nun haben Uno-Kontrolleure erstmals seit Monaten wieder Zugang zu umkämpften Silos erhalten, wo 51.000 Tonnen Weizen lagern. Sie fanden: Rüsselkäfer-Befall.
In den USA wird sie heiß diskutiert: Eine Steuer auf Vermögen von mehr als 50 Millionen Dollar. In Deutschland könnte sie laut DIW mehr einbringen als der Soli. Doch es gibt einen Haken. Von David Böcking und Florian Diekmann
Das hätte es bei William und Kate nicht gegeben: Vor der Geburt ihres Kindes feierte Meghan in New York mit Freundinnen eine Babyparty. Und die ließ sie sich offenbar einiges kosten.
Pensionäre, also ehemalige Beamte, haben im Schnitt deutlich höhere Alterseinkünfte als Rentner. Werden beide Gruppen in den Statistiken zusammen erfasst, geht es den Rentner finanziell scheinbar besser. Jetzt wurde untersucht, wie die Altersarmut allein bei Rentnern aussieht. Von Henrike Roßbach, Berlin
Investoren kaufen Hunderttausende Wohnungen. Mit sogenannten Share Deals sparen sie Steuern und unterlaufen die Rechte der Kommunen. So funktioniert der Trick. Von David Böcking, Nicolai Kwasniewski und Philipp Seibt
In den EU-Staaten mit einer gesetzlichen Lohnuntergrenze sind die Mindestlöhne kräftig gestiegen. Das Niveau in Deutschland liegt dabei einer Studie zufolge aber weiterhin spürbar unter dem westlicher Länder.
Immer mehr Menschen in Deutschland werden wohnungslos. Doch was heißt das? Wer ist betroffen, warum und was tut die Politik dagegen? Antworten auf die wichtigsten Fragen
Mit ihren geplanten 229 Metern könnte die "Valkyrie" die längste Superjacht der Welt werden. Was sie nicht werden soll, hat sich ihr Designer ebenfalls überlegt.
Q. meint: Das Gezocke an den Börsen, mitverantwortlich für die Finanz- und Wirtschaftskrisen und das soziale Gefälle auf unserem Planeten, wird mit Sicherheit nicht von Hartz-IV-Empfängern veranstaltet. Obendrein hat es nichts mit Neid oder ähnlichem Unfug zu tun, wenn auf den Missstand der reduzierbaren Ungleichverteilung von lebensnotwendigen Ressourcen auf unseren Planeten hingewiesen wird. Außerdem ist es statthaft, die Frage zu stellen, wie jemand angesichts der Heerscharen von Hungerenden seinen Lebenszweck darin sieht, unter anderem eine maßlos überdimensionierte Yacht mit Hubschrauberlandeplatz, vorwiegend im Hafen bestaunen zu lassen. Es stellt sich daher die generelle Frage, was höher zu bewerten ist, die Menschenrechte oder das Recht auf unbegrenzte Vermehrung des Besitzes. Eine Frage, die dringender Klärung bedarf.
Die Ideen der SPD zur Reform des Sozialstaats haben Sprengkraft. Die Unternehmen müssen dabei helfen, weil sie in den vergangenen 15 Jahren glänzend verdient haben. Kommentar von Cerstin Gammelin, Berlin
Die demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren hat am Samstag ihre Präsidentschaftskandidatur offiziell gemacht. In der ehemaligen Industriestadt Lawrence im Bundesstaat Massachusetts verspricht sie ihren Fans, die Macht der Reichen und Gut-Vernetzten zu durchbrechen. Warren gehört zu den Schwergewichten unter den bisherigen demokratischen Bewerbern. Von Thorsten Denkler, Lawrence
Mit einer Reichensteuer wollen die Demokratinnen Alexandria Ocasio-Cortez sowie Elizabeth Warren den Superreichen an den Geldbeutel. In Umfragen finden die Vorschläge überraschend viel Zuspruch bei den Amerikanern. Plötzlich geraten die einst bewunderten Multimillionäre in die öffentliche Kritik. Von Beate Wild, Austin
Q. meint: Nachdem der Schwachsinn, den man "Trickle-Down-Prinzip" nennt und nichts weiter ist als eine dümmliche Propagandanummer, nicht funktionieren kann und Erträge aus Kapitalvermögen sämtliche Grenzen der sozialen Verträglichkeit zu sprengen beginnen, bleibt nichts anderes übrig als den Weg der Umverteilung mit Maß und Ziel zu beschreiten. Obendrein ist der Umbau der Weltwirtschaft auf Nachhaltigkeit, nicht nur wegen des drohenden Klimacrashs, mit kapitalistischem Regelwerk nicht zu bewerkstelligen. Als ob man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben könnte.
UN-Helfer berichten von extremer Not im syrischen Flüchtlingslager Rukban. Zehntausende litten unter der schlechten Versorgungslage und den niedrigen Temperaturen.
Die große Mehrheit der jungen Weltbevölkerung muss demnach auch ohne Sozialleistungen auskommen. Unicef und die Arbeitsorganisation ILO fordern die Einführung flächendeckender Hilfen.
Q. meint: Es sollte niemand egal sein, denn wenn sich genügend Menschen nicht mehr mit diesem Zustand abfinden können, steigt der Druck auf Politiker UND die Mächtigen, diesen Umstand zu ändern. Der Neoliberalismus mit dem widersinnigen Trickle-down-Prinzip funktioniert jedenfalls nicht, das belegt nicht nur dieser Artikel. Und Trumps Mauer schon gar nicht.
Die Grundrente für Geringverdiener soll kommen: Wie viele Menschen werden davon profitieren? Ist sie gerecht? Und was wird das kosten? Die wichtigsten Zahlen: Von Alexandra Endres und Lisa Caspari
Deutsche waren in den vergangenen Jahren groß darin, andere Länder zu Reformen zu drängen. Nur unsere eigene Wirtschaftspolitik sollte bitte bloß nicht verändert werden. Das könnte sich jetzt rächen. Eine Kolumne von Henrik Müller
Q. meint: Ohne einen gründlichen Blick auf die sich fundamental ändernden globalen Randbedingungen zu werfen, ist jede Analyse des Wirtschaftsgefüges aus einer mehr oder weniger nationalen Perspektive unvollständiger und somit hinfälliger Natur. Schon allein die Einbeziehung der Mammutaufgabe der zwingend erforderlichen Eindämmung der Erderwärmung, werfen jene Formen des Wirtschaftens nahezu komplett über den Haufen, die geprägt sind durch den Glauben an ein stetiges Wirtschaftswachstum, vor allem unter der irrigen Annahme von endlos zu Verfügung stehenden Ressourcen. Da der Ausstoß von Treibhausgasen eng gekoppelt ist an wirtschaftliche Aktivitäten, was Art und Umfang der Produktion betrifft, zeigt sich bereits an diesem Punkt deutlich, wo der Lösungsansatz zu suchen und zu finden ist, ähnliches gilt für den Bereich der Landwirtschaft. Es ist demzufolge zukünftig nicht mehr der Fokus auf größtmöglichen Ausstoß von Waren zu legen, auch indem ein Heer von Marketingstrategen fortwährend neue Bedürfnisse zu wecken versucht, um irgendwelche Gewinnaussichten von Aktionären zu befriedigen, sondern die Grenzen des Wachstums zu akzeptieren und den vorhandenen Spielraum zum Wohl der Menschheit zu nutzen. Was nichts anderes bedeutet als den Menschenrechten den absoluten Vorrang einzuräumen, vor Shareholder Value und grenzenloser Kapitalanhäufung durch fette Rendite für Menschen, die ohnehin über genügend Spielgeld dafür verfügen. Gleichermaßen gilt es die Möglichkeiten der Digitalisierung in den Dienst des anstehenden Umbruchs zu stellen, anstatt einseitig auf die Möglichkeiten der Gewinnmaximierung durch globale Vernetzung zu starren. Volker Zorn (Quantologe) 2019
Menschen ertrinken neben einem libyschen Küstenwachboot, Helfer werden bedroht: Ein "New York Times"-Video rekonstruiert eine Hilfsaktion auf dem Mittelmeer, bei der mindestens 20 Menschen ihr Leben verloren.
Q. meint: Dieses Video kann nachhaltige psychische Veränderungen auslösen.
Warum beachten wir humanitäre Krisen oft kaum? Es gebe zwar Solidarität mit Menschen in Not, sagt der Deutschlandchef von Ärzte ohne Grenzen. Was fehle, sei Lebensnähe. Interview: Jakob Simmank
Beim Weltwirtschaftsforum in Davos diskutieren Politiker, Wissenschaftler und Manager über die negativen Folgen der Globalisierung. Doch Lösungen, wie sich die weltweite Ungleichheit bekämpfen lässt, haben sie nicht. Im Gegenteil: Es herrscht große Ratlosigkeit. Von Wolfgang Krach, Davos
Q. meint: Da werden die Reichen immer reicher, u. a. weil ihr Kapital stetig mehr Rendite im "globalen Casino" scheffelt, wohl auch, weil hie und da ein paar Eurönchen verloren gehen (Cum Ex und hopp); und die Nutznießer dieser Gelddruckmaschine rätseln mitsamt ihren Helfershelfern über die Ursachen der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich auf unserem Planeten. Als ob das, was auf der einen Seite abgezockt wird, nicht zwangsläufig auf der anderen Seite der Waagschale fehlen muss. Vielleicht wäre es zielführend, wenn die Schlaumeier mal ne Runde Monopoly spielen würden, dann wären sie vielleicht hinterher nicht mehr so ratlos. Das Spiel lässt sich zwar nicht 1:1 auf die Realität übertragen, aber die Grundzüge passen schon, das ist ja auch die Spielidee dahinter. Und mal ehrlich, wer hätte schon Lust auf eine Partie Monopoly, wenn er per Los dazu verurteilt wäre, ohne Startkapital mitspielen zu müssen und immer wenn er über Los kommt, darf er dann wahlweise an einem Apfelbutzen lutschen oder einen Absatz im Buch "Sorge dich nicht - lebe!" lesen.
Topökonom Robert Shiller sagt: Die nächste Wirtschaftskrise wird auch herbeigeredet. Hier verrät er, was Donald Trump richtig macht - und warum ihm die Demokraten im Mauerstreit ruhig nachgeben können. Ein Interview von David Böcking und Stefan Kaiser, Davos
Q. meint: Topökonom(!) Robert Shiller hat 2013 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften bekommen. In diesem Interview äußert er seine Ansichten zur aktuellen Wirtschaftslage. Seltsamerweise spielen die Grenzen des Wachstums, der Klimawandel, die sich vergrößernde Kluft zwischen Armen und Reichen u. ä. Dinge bei seiner Betrachtung und Einschätzung keine Rolle. Da drängt sich die Frage auf, weshalb er den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften bekommen hat, bei einer derartig eingeschränkten Sichtweise auf wirtschaftliche Zusammenhänge im globalen Gefüge. Allein schon sein Vergleich von Industrie 4.0 mit der Diskussion Anfang der Dreißiger Jahre liefert einen eindeutigen Fingerzeig, welche fragwürdigen Kriterien ein "Topökonom" erfüllen muss, um für den "Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften" überhaupt infrage zu kommen. Dass Standard & Poor’s, eine der Rating-Agenturen, die für die fatale Fehleinschätzung der faulen Aktienpakete verantwortlich ist, die zur Lehman-Pleite und damit zur Finanzkrise 2007/8 geführt haben, den von ihm mitentwickelten Case-Shiller Home Price Index vertreibt, ist mehr als ein weiterer Fingerzeig, welcher Geist in Robert Shiller schlummert oder sagen wir es deutlich, an welchen Fäden er hängt.
Der "Shutdown" ist nur ein neuer Höhepunkt: Der US-Präsident demontiert viele Institutionen seines Landes.Eine Analyse von Heike Buchter, New York
Q. meint: Wenn es einen vernünftigen Gott gäbe, dann wäre dem Planeten eine Heerschar von einfältigen Dumpfbacken erspart geblieben. Dann hätte er nicht nur genügend Hirnschmalz als Ressource für jede/n zur Verfügung gestellt, sondern darüber hinaus dafür gesorgt, dass sie auch benützt wird. Es müsste doch langsam auch der letzten Tranfunzel klar geworden sein, dass sich hinter dem Ruf nach einem schlanken Staat nichts weiter verbirgt als menschenverachtende Umverteilung von unten nach oben. Dabei spielt es keine Rolle, ob man es Neo- oder Marktliberalismus nennt oder euphemistisch freie, gar soziale Marktwirtschaft. Es gelten die Spielregeln von "Monopoly" mit dem nicht unwesentlichen Unterschied, dass immer mehr Menschen das Spiel in der Realität ohne Startkapital beginnen müssen.
Der Abstand zwischen Arm und Reich wächst, kritisiert die Hilfsorganisation Oxfam - und fordert höhere Steuern für die Reichen. Auch die Wirtschaftselite in Davos will nach Antworten suchen.
Q. meint: "Es ist naiv zu glauben, eine Hälfte der Menschheit könnte mehr oder weniger in "Frieden" leben, während die andere Hälfte sich mit einem Kampf um das nackte Überleben begnügen muss, der allzu oft verloren geht. Unfrieden entsteht durch Ungerechtigkeit. Im Sandkasten, in Familien, im Freundes- und Bekanntenkreis, im Verein, überall wo Menschen zusammen leben und miteinander zu tun haben. Auch über Städte- und Ländergrenzen hinweg. Und die nicht zu leugnende Tatsache, dass lebensnotwendige Ressourcen auf unserem Planeten ungerecht verteilt sind, lässt sich vortrefflich nutzen, um Menschen, ja ganze Völker, gegeneinander aufzuhetzen.Dies ist eine der Wurzeln des Terrorismus. Es ist daher das dringende Gebot der Stunde, entschieden Hunger und Elend auf unserem Planeten zu bekämpfen, einhergehend mit einer globalen Bildungsoffensive."
Wachstum! Profit! Und Politainment zur Beruhigung. Da frage noch jemand nach Gerechtigkeit, Bildung, Freiheit. Wir dürfen mit dem Weitermachen nicht mehr weitermachen. Von Norbert Niemann
Steigen die Mieten weiter wie bisher, können sich viele Rentner kaum noch eine Wohnung leisten. Wenn die Bauindustrie nicht reagiert, droht den Alten eine Wohnungsnot. Eine Analyse von Nadine Oberhuber
Drama, Scherz oder Inszenierung - hat diese Mutter wirklich ihre Kinder verhökert? Das Foto entstand 1948 in Chicago. Jahrzehnte später suchten die Geschwister nach der Wahrheit. Sie fanden eine Tragödie. Von Solveig Grothe
Sie wurden aus purer Not ausgesetzt oder einfach zurückgelassen: Zahlreiche Kinder leben in Venezuela auf der Straße. Ein Fotograf hat ihren von Elend und Gewalt geprägten Alltag dokumentiert.
Mit 40 wird Jessica Brenner noch mal Mutter - ohne Job, ohne Geld. Zwei Tage nach der Geburt verliert sie ihre Wohnung, aber nicht ihren Mut. Eine Geschichte über Armut und Hoffnung. Von Julia Kopatzki, Jakob Pontius, Veronika Völlinger und Cara Westerkamp
Die Hamburger Luxusmarke Montblanc hat in Peking ihre drei aktuell teuersten Füllfederhalter präsentiert. Man habe halt ein paar Edelsteine übrig gehabt, sagte Konzernchef Baretzki manager-magazin.de.
Q. meint: Da verhungern Millionen von Menschen auf unserem Planeten und eigentümliche Zeitgenossen legen sich ein derartiges Ungetüm zu, das sie umgehend fortschmeißen würden, wenn sie es aus einem Kaugummiautomaten herausgelassen hätten (gab's früher mal).
Die Digitalisierung ist keine Naturgewalt. Es ist durchaus möglich, sie zu gestalten und Gewinne endlich gerecht zu verteilen - zum Beispiel nach dem Vorbild Alaskas. Kommentar von Catherine Hoffmann
Wer regiert eigentlich in einer modernen Demokratie? Die Demonstrationen in Frankreich und die Reaktion von Präsident Macron werfen grundsätzliche Fragen auf. Eine Kolumne von Henrik Müller
Die humanitäre Krise im Jemen verschlimmert sich. Nach Angaben der Vereinten Nationen leiden zwei Drittel der Bevölkerung Hunger. Milliardenhilfen seien notwendig.
Elf Monate lang hat Ärzte ohne Grenzen Flüchtlinge im australischen Inhaftierungslager auf Nauru betreut. Nun berichtet die Organisation: Fast jeder dritte Patient habe bereits versucht, sich das Leben zu nehmen.
Brasilien versinke in Gewalt und Korruption, behauptet der neue Präsident Jair Bolsonaro. Wer ihm glaubt, verkennt sein Ziel: eine rassistische Klassengesellschaft.
Q. meint: Ein Musterbeispiel dafür, wohin soziale Verwerfungungen zwangsläufig führen.
Millionen Jemeniten droht der Hungertod. Nur konsequentes politisches Handeln kann ihr Leiden beenden. Deutschland könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen. Ein Gastbeitrag von David Miliband
Q. meint: Eine Schande für die zivilisierte Welt im 21. Jahrhundert.
Im reichen San Francisco leben besonders viele Menschen auf der Straße. Die Stadtregierung hat versucht, Obdachlose durch krude Praktiken zu verscheuchen. Eine neue Steuer soll den Wohnungslosen helfen.
Die Mittelschicht ist geschrumpft, zeigt der Verteilungsbericht des WSI. Das liege daran, dass es mehr Menschen mit geringem und mehr mit sehr hohem Einkommen gebe.
Rund 15,5 Millionen Menschen in Deutschland waren 2017 von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang.
Mehrere Millionen Jemeniten sind auf der Flucht und leiden Hunger. Schuld daran ist besonders Saudi-Arabien, aber nicht allein. Wer eskaliert und wer kämpft gegen wen? Eine Analyse von Andrea Böhm
Aus Honduras, El Salvador und Guatemala fliehen Menschen zu Fuß vor Gewalt, Armut und Aussichtslosigkeit in den Norden. Dort will man sich der Verantwortung entziehen. Eine Analyse von Alexandra Endres
Eine neue Untersuchung zeigt, dass steigende Wohnkosten die Einkommensungleichheit und Armut verschärfen. Viele Haushalte haben wegen steigender Mietkosten gar weniger zum Leben als bei Hartz IV.
Sie führen ein Dasein im Schatten der Gesellschaft. Nun zeigt die erste systematische Untersuchung: Unter Wohnungslosen gibt es Nöte und Sorgen, aber auch viel Optimismus. Und in einem Punkt versagt die Politik. Von Florian Diekmann
Im Jemen ist inzwischen die Hälfte der Einwohner von Hunger bedroht. Helfer fordern eine Feuerpause in dem Bürgerkrieg, in dem Saudi-Arabien die Regierung unterstützt.
In Kenia teilen sich 500.000 Menschen einen Psychiater, weltweit noch mehr. Psychisch Kranke werden eingesperrt statt behandelt. Doch es gibt Wege aus der Krise. Eine Reportage von Jakob Simmank, Nakuru
Großbritannien will nicht mehr die Geldwaschmaschine der Welt sein. Viele Oligarchen müssen plötzlich nachweisen, dass sie ihr Vermögen legal erworben haben. Den Sinneswandel hat der Fall Skripal ausgelöst. Von Sascha Zastiral, London
Bis 2030 wollen die Uno-Mitgliedstaaten den Hunger besiegen. Der aktuelle weltweite Index zeigt jedoch: Nach jetzigem Stand werden Dutzende Staaten dieses Ziel verfehlen.
Mehr als 9.000 Menschen auf engem Raum und mit schlechter medizinischer Versorgung: Auf Lesbos kann man sehen, wie europäische Flüchtlingspolitik scheitert. Eine Reportage von Franziska Grillmeier, Lesbos
Noch immer sind mehr Menschen in Ostdeutschland von Armut bedroht als im Westen. In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Anteile allerdings angenähert.
Nach den Ausschreitungen in Chemnitz hieß es, der Osten verliere ohne Toleranz seine Wirtschaftskraft. Die Wahrheit ist: Er hat sie längst verloren. Von Gunther Schnabl
In der Wohnungskrise geht es um mehr, als nur möglichst schnell Unterkünfte fürs Volk zu schaffen. Die Preisexplosion könnte das Land auf noch gefährlichere Weise spalten, als es ohnehin schon der Fall ist. Eine Kolumne von Thomas Fricke
Die deutsche Wirtschaft wächst und wächst und wächst, seit fast zehn Jahren. Aber bei wem kommt der neue Wohlstand eigentlich an? Ein neuer Verteilungsbericht zeigt es - hier sind die wichtigsten Erkenntnisse. Von Florian Diekmann und Frank Kalinowski (Grafiken)
Der Global Wealth Report der Allianz-Versicherung zeigt, wie sich die Vermögen weltweit im vergangenen Jahr entwickelt haben. Die Globalisierung hilft vor allem der Mittelschicht in Schwellenländern, besonders stark wachsen die Vermögen in China. Die Deutschen dagegen profitierten im internationalen Vergleich weniger vom aktuellen Boom. Von Jan Willmroth, Frankfurt
Q. meint: Der Preis des "Wohlstands": Klimawandel, Artenschwund, Ressourcenverbrauch ........ und ein Heer von Verlierern.
Geldanleger rund um den Globus sind 2017 deutlich reicher geworden. Laut einer Studie wuchsen die weltweiten Vermögen auf 168 Billionen Euro. Aber auch die Schulden stiegen in einigen Ländern bedenklich.
Sie sind nicht langzeitarbeitslos und abgehängt, haben aber weder einen sicheren Job noch stabile Lebensumstände - und das auf Dauer: Zum ersten Mal belegt eine Studie, wie groß das Prekariat in Deutschland ist. Von Florian Diekmann
Trailerpark, Teenie-Mom und Waffenhandel: Was wie ein US-Stereotyp klingt, ist eine aufwühlende Story über ein Mutter-Tochter-Gespann. Jennifer Clements Roman "Gun Love" zerpflückt einem das Herz. Von Anne Haeming
Die Vereinten Nationen warnen, dass gegen die Hungersnot im Jemen bald jede Hilfe zu spät kommen könnte – das Leben von Millionen von Menschen sei gefährdet.
Für mehr Lebensqualität und eine gesunde Umwelt: In einem offenen Brief fordern bekannte Forscherinnen und Forscher von der EU, ihre Fokussierung auf Wachstum zu beenden.
Q. meint: Klimaschutz und ein dadurch auf Nachhaltigkeit ausgelegtes Wirtschaftssystem verträgt sich nicht mit kapitalistischen Prinzipien, vielmehr schließen sie sich gegenseitig aus. Denn der Kapitalismus beruht auf Gewinnmaximierung. In der von Adam Smith ausgehenden Theorie stellt sich dieser Zusammenhang wie folgt dar: durch das Streben der Individuen nach größtmöglichem Gewinn, ermöglicht durch das freie Spiel der Märkte, optimiert sich der "Markt" von alleine, dadurch entsteht die bestmögliche Art von Gütererzeugung und Diensleistungen zum Wohle aller. Nun war aber Adam Smith ein Philosoph, der sein Modell des Wirtschaftsgefüges aus den im zur Verfügung stehenden Theorien der damaligen Zeit, ungefähr Mitte des 18. Jahrhunderts, zusammengefügt hat. Wichtig erschien ihm vordringlich ein "göttliches Prinzip" am Werke zu sehen, welches er in einer automatischen Ordnung des Wirtschaftsmechanismus, quasi als göttliche Fügung, verwirklicht sah. Was nun das freie Spiel der Kräfte des Marktes in den letzten Jahrhunderten mit unserem Planeten gemacht hat, stellt sich wie folgt dar und bedarf keiner weiteren Erläuterung: Klimawandel, ungelöste Atommüllendlagerung, Bevölkerungsexplosion, Artenschwund, Ressourcenverbrauch, Plastikmüll in den Weltmeeren, die nicht überstandene Finanzkrise usw. usw. usw. Es bedarf daher keiner komplizierten Theorien, um zu dem einen vernünftigen Schluss zu gelangen, dass eben jenes Wirtschaftssystem, das unseren Planeten an den Rand des Abgrunds geführt hat, nicht dasjenige sein kann, welches den richtigen Weg, quasi wieder wie durch Geisterhand gelenkt, in eine nachhaltige Zukunft findet.Volker Zorn (Quantologe)
Klimaveränderungen, politische Umbrüche und militärische Konflikte sind dafür verantwortlich, dass die Zahl der Hungernden weltweit wieder steigt. Jedes fünfte Kind unter fünf Jahren wächst nicht richtig.
Konservatives Denken ist auf das Bewahren aus - glaubt man immer. Aber warum reden dann so viele Politiker Staat und Demokratie schlecht? Eine Kolumne von Georg Diez
Q. meint: Das Ende des Konservatismus oder das Ende der Zivilisation, denn für die Konservativen (Betonköpfe) war und ist die Demokratie der Störenfried, der ihrer maßlosen Gier nach Reichtum und Macht im Wege steht. Die rechts- und linkspopulistischen Gruppierungen sind deren Helfershelfer zur Versklavung der Massen und der Zerstörung der Lebensgrundlagen auf der Erde durch ungezügeltes Wirtschaftswachstum. Zum Thema Gier und die Folgen:
Sie ist bestens erforscht und bleibt doch genauso unsichtbar wie die Menschen in prekärer Lage, die aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwinden. Wie sagt man relativer Armut den Krieg an? Von Jagoda Marinic
Wie es ist ein Milliardär zu sein, scheint als Millennial schwer vorstellbar, wenn man gerade mal genug verdient, um seine Miete zu bezahlen. Ein Tumblr-User versucht mit einem Post verständlich zu machen, wie unglaublich viel Geld das eigentlich ist.
Q. meint: Es ist schwer vorstellbar, jedoch keineswegs falsch. Die reichsten Menschen der Welt könnten die Armut auf unserem Planeten beenden, ohne selbst auf gewohnte Annehmlichkeiten verzichten zu müssen, ausser vielleicht auf ein Bad imBad im Überfluss. Üderdies würden Kriege überflüssig und die Menschheit könnte sich weiteren drängenden Problemen auf ihrem Planeten (z.B. Klimawandel) widmen. "Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an. Und der Arme sagte bleich: »Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich«." Dieser Gedanke von Berthold Brecht ist die Inspiration zu folgender Dokumentation:
Kurz vor Beginn einer Geberkonferenz ruft der deutsche Außenminister dazu auf, der Tschadregion zu helfen. Sie sei zu einem "Tummelplatz für Terrorgruppen" geworden.
Wenn Zwangsprostitution und sexuelle Übergriffe zum Alltag gehören: Im größten Flüchtlingscamp der Welt in Bangladesch zeigt sich, wie brutal das Leben für Frauen auf der Flucht ist. Von Vanessa Steinmetz, Leonie Voss, Katja Döhne und Muktadir Rashid
Vorbild Emirate: Ägyptens Staatschef lässt mit Chinas Hilfe eine neue Millionenhauptstadt mit dem höchsten Wolkenkratzer Afrikas errichten. Auch in Kairo gibt es einen Bauboom - die Folgen sind dramatisch. Von Dominik Peters und Christoph Sydow
Die Eliten entfernen sich immer weiter von der normalen Bevölkerung, sagt der Soziologe Michael Hartmann. Das verändere ihr Denken und nütze Rechtspopulisten.
Die US-Regierung erklärt den Kampf gegen Armut für erfolgreich, um den Abbau des Sozialsystems einzuleiten. Die Republikaner beginnen in einigen Bundesstaaten mit der Verschärfung: Sozialleistungen soll es nur noch bei Arbeitsnachweis geben. Das Haushaltsdefizit durch die Steuererleichterungen für Reiche und Firmen spielt ihnen dabei mittelfristig in die Hände. Arme haben in den USA weiterhin keine echte Lobby. Von Johannes Kuhn, Austin
Q. meint: "Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke." - George Orwell (1984)
Es war der dritte Suizid eines New Yorker Taxifahrers in kurzer Zeit: Auch Douglas Schifter hielt dem Druck nicht mehr stand, den der Wettbewerb mit neuen Konkurrenten wie Uber erzeugt. Seine Geschichte - und die vom Ende eines Mythos.
Die steigenden Wohnkosten haben weitreichende Konsequenzen: Sie werden für viele zum Armutsrisiko und verstärken die Ungleichheit im Land. Innenminister Seehofer muss sich endlich darum kümmern. Kommentar von Thomas Öchsner
Warum bist du arm? Der Schriftsteller William T. Vollmann hat Menschen auf der ganzen Welt befragt. Seine schonungslosen Sozialreportagen sind jetzt als Buch erschienen. Von David Hugendick
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollte die soziale Spaltung im Land überwinden. Nach dem Tod eines 22-Jährigen zeigt die Gewalt, dass sich nicht viel verändert hat. Von Karin Finkenzeller, Paris
Weniger Menschen wagen die Flucht nach Europa über das Mittelmeer - dennoch kommen immer noch viele dabei ums Leben. Experten sprechen von einem "alarmierenden Anstieg von Todesfällen" vor der Küste Libyens.
Es betrifft nicht nur Kinder von Alleinerziehenden: Auch Kinder von Eltern, bei denen nur der Vater arbeitet, sind häufiger von Armut bedroht. Ein Gehalt reicht oft nicht mehr aus, zeigt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Von Lisa-Marie Eckardt
Knapp zwei Millionen Kinder leben in Hartz-IV-Haushalten. Für ihre Eltern ist jede Klassenfahrt ein finanzieller Kraftakt. Politiker und Bildungsexperten haben Vorschläge, wie ihnen geholfen werden kann. Von Kristin Haug
So viele Flüchtlinge unter 18 Jahren hat es laut dem UN-Kinderhilfswerk seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gegeben. Die Folgen für die jungen Menschen sind schwerwiegend.
Klassenfahrten, Theaterkurse, Bücher, Ranzen, Stifte - Bildung kostet Geld. Doch was ist, wenn Familien das nicht aufbringen können? Sieben Betroffene erzählen. Von Heike Klovert und Sarah Wiedenhöft
So viele Flüchtlinge gab es noch nie, nur jeder siebte kommt überhaupt in den reichen Industrieländern an - und die Hälfte sind Kinder: Das sind die Uno-Zahlen zu den weltweiten Fluchtbewegungen im Jahr 2017. Ein Video von Martin Jäschke
Mit seiner Agitation gegen Merkel befördert Seehofer eine Politik, die Tausende von Opfern fordern wird. Er kann sich dabei auf Intellektuelle wie Rüdiger Safranski berufen, islamophobe Vorboten aus der Mitte des akademischen Milieus. Eine Kolumne von Georg Diez
Q. meint: Man hört es nicht gern, man liest es nicht gern. Seit Jahrhunderten wird nicht nur Afrika ausgeplündert, seiner Rohstoffe beraubt und Menschen wurden in die Sklaverei verschleppt. Daher rührt das Elend auf diesem Kontinent und in vielen anderen Ländern. Profitiert haben davon die Menschen in den Industrieländern, deren Wohlstand auch auf der Plünderung anderer Länder beruht. Die Elenden auf unserem Planeten wissen das und keine Mauer kann so hoch sein, dass sie nicht trotzdem versuchen werden, sie zu überwinden. Es ist an der Zeit, die globalen Verwerfungen zu beenden, denn weitere Probleme, die uns alle betreffen, haben ihre Wurzel in einem Wirtschaftssystem, das weder auf Mensch, Tier und Umwelt Rücksicht nimmt, geschweige denn auf nachfolgende Generationen. Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Und die Zeit ist überreif.
Zur Erinnerung:
"Es ist naiv zu glauben, eine Hälfte der Menschheit könnte mehr oder weniger in "Frieden" leben, während die andere Hälfte sich mit einem Kampf um das nackte Überleben begnügen muss, der allzu oft verloren geht.
Unfrieden entsteht durch Ungerechtigkeit. Im Sandkasten, in Familien, im Freundes- und Bekanntenkreis, im Verein, überall wo Menschen zusammen leben oder miteinander zu tun haben. Auch über Städte- und Ländergrenzen hinweg.
Und die nicht zu leugnende Tatsache, dass lebensnotwendige Ressourcen auf unserem Planeten ungerecht verteilt sind, lässt sich vortrefflich nutzen, um Menschen, ja ganze Völker, gegeneinander aufzuhetzen.
Dies ist eine der Wurzeln des Terrorismus. Es ist daher das dringende Gebot der Stunde, entschieden Hunger und Elend auf unserem Planeten zu bekämpfen, einhergehend mit einer globalen Bildungsoffensive."
Die von Riad geführte Militärallianz verspricht sich von der Offensive auf die Hafenstadt Hodeidah eine Wende in dem mehr als drei Jahre währenden Bürgerkrieg in Jemen. Die UN und internationale Hilfsorganisationen warnen, dass ein Angriff Zehntausende Menschen töten und eine Hungersnot auslösen könnte. Über den Hafen, mit Abstand der größte des Landes, gelangen drei Viertel aller Importe und Hilfsgüter ins Land. Von Paul-Anton Krüger, Kairo
US-Präsident Trump macht Stimmung gegen die Globalisierung. Auch hierzulande bereitet sie vielen Deutschen zunehmend Sorgen. Eine Studie zeigt jedoch: Vom vernetzten Weltmarkt profitieren vor allem die Industrieländer.
Der von den Huthis kontrollierte Hafen Hodeidah ist der größte des Landes und lebenswichtig für die Versorgung im ärmsten Land der arabischen Welt. Schon jetzt wissen mehr als 17 der 29 Millionen Menschen in Jemen laut dem UN-Nothilfe-Büro nicht, wo sie ihre nächste Mahlzeit hernehmen sollen. Dem Vernehmen nach sondiert ein UN-Sondergesandter die Möglichkeit, den Hafen Hodeidah unter internationale Kontrolle zu stellen. Von Paul-Anton Krüger, Kairo
Hunderttausenden deutschen Haushalten werden regelmäßig Strom oder Gas abgestellt. Brüssel will Mitgliedstaaten verpflichten, mehr Daten über Energiearmut zu sammeln. Doch die Bundesregierung sperrt sich. Von Stefan Schultz
Sie sind riesig, luxuriös, ausgefallen - und sie gehören den Exzentrikern der Welt: Eine Jury hat die besten Motor- und Segeljachten gekürt. Die Gewinner in Bildern.
Von wegen Wohlstand für alle - das Gefälle zwischen Besserverdienern und Billigarbeitern erreicht im aktuellen Aufschwung einen Rekord. Und das Drama ist: Die Folgen werden bei uns immer weniger aufgefangen. Eine Kolumne von Thomas Fricke
Laut einer neuen Studie gelten mittlerweile fast 29 Prozent der Mieter in Deutschland als armutsgefährdet. Ihr Risiko, arm zu werden, ist damit deutlich höher als das von Wohnungseigentümern. Von Markus Dettmer
In der kongolesischen Region Kasaï ist, laut einem Unicef-Bericht, die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren akut mangelernährt. Die UN fordern mehr humanitäre Hilfe.
An eine Versöhnung zwischen Fatah und Hamas glaubt kaum noch jemand. Für die Menschen im Gan Gaza hat der Konflikt zwischen den rivalisierenden Palästinenserorganisationen dramatische Folgen. Aus Gaza und Ramallah berichtet Thore Schröder
In Deutschland sterben arme Bürger mit schlechter Bildung viel früher als Wohlhabende und Gebildete. Eine neue Studie zeigt: Rauchen trägt erheblich dazu bei. Die Forscher machen die Politik für das Gefälle verantwortlich. Von Claus Hecking
Was passiert, wenn man der Hälfte der Spieler beim Monopoly doppelt soviel Geld gibt wie den anderen? Ein Experiment aus Kalifornien zeigt, wie sehr vermeintlich "Reiche" ihr Verhalten ändern. Ein Video vom WDR.
Dürren, Missernten, Sturmfluten: Bis 2050 könnten 140 Millionen in Südasien, Lateinamerika und Afrika südlich der Sahara ihre Heimat verlassen, erwartet die Weltbank.
Der Ökonom Branko Milanović sieht in einer ungleichen Verteilung des Wohlstands eine Gefahr für die Demokratie. Die Politik vieler Nationalstaaten verstärke das Problem.
Als Mexiko 2006 einen Präsidenten wählte, schickte die Zapatistische Befreiungsarmee ihre Leute auf die Straße. Samantha Dietmar war mittendrin, wie ihre Fotos zeigen.
Das türkische Militär hat die syrische Stadt Afrin eingekesselt. Die Bewohner haben kein Wasser, keinen Strom, kaum Medikamente - und Flucht ist ihnen kaum möglich. Sie werden von kurdischen Milizen aufgehalten. Von Maximilian Popp, Istanbul
Die Gesundheit von Kindern ist stark von der Teilhabe an der Gesellschaft abhängig. Das sollte in Debatten um die Frage, wer eigentlich arm ist, berücksichtigt werden. Kommentar von Felix Hütten
Verbrannt, verstümmelt, traumatisiert: Im Nahen Osten gibt es Tausende Opfer der regionalen Konflikte. In Jordanien behandeln plastische Chirurgen von Ärzte ohne Grenzen Schwerverletzte aus der ganzen Region.
Q. meint: Wie kann man derartige Folgen der eigenen Entschweidungen auf sein Gewissen laden? Welches Ziel oder welche Ideologie können solches Tun "rechtfertigen"? Wer sind die "Menschen" hinter diesen Entscheidungen? Warum schweigen die Geheimdienste?
In der Vereinbarkeit von Beruf und Kindern hat sich einiges getan. Doch die Situation armer Kinder verbessert sich kaum. Das muss unter Familienministerin Giffey anders werden. Kommentar von Hannah Beitzer, Berlin
Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen Tafeln. Ein Grund sind die knappen Hartz-IV-Bezüge, die sich am Existenzminimum ausrichten. Das aber wird - mit Wissen der Regierung - seit Jahren zu niedrig berechnet. Von Florian Diekmann
Die SPD habe lange versucht, allen zu gefallen, kritisiert Juso-Chef Kühnert. Er will höhere Steuern, mehr Zoff mit der Union – und mehr Präsenz im Osten gegen die AfD.
Q. meint: Ob das in der Opposition besser organisiert werden kann als in einer Regierungbeteiligung, ist allerdings fraglich.
Der 22-jährige Anas Al-Shamy lebt in Ost-Ghouta, das seit Wochen von Assad-Truppen beschossen wird. Seine Familie haust im Keller, die Vorräte werden knapp, Duschen ist lebensgefährlich. Ein Gesprächsprotokoll. Von Dunja Ramadan
Q. meint: Warum lässt sich dieser Wahnsinn nicht stoppen? Wer hat ein Interesse nicht nur an der Traumatisierung einer ganzen Generation?
Zehn Lastwagen mit Hilfslieferungen müssen die umkämpfte syrische Rebellenenklave Ostghuta mit voller Ladung verlassen. Für das Team sei es zu gefährlich geworden.
1,5 Millionen Menschen sind angewiesen auf das Essen der Tafeln - Tendenz steigend. Sind daran die Flüchtlinge schuld? Ein Blick in offizielle Statistiken lohnt. Von Ulrike Heidenreich