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Verschwunden in Stalins Reich - Die Odyssee der Verschleppten
Als der Krieg in Deutschland schon zu Ende war, wurden noch Hunderttausende in Stalins Reich abtransportiert - weil die Willkür der Sowjetjustiz es so wollte, weil sie als Arbeitssklaven für Kriegsschäden büßen sollten oder weil sie als deutsche Waisenkinder in sowjetische Obhut geraten waren.
Operation Zersetzung - Der geheime Terror der Stasi
Warum in ihrem Leben auf einmal alles schief lief, war für die meisten Opfer unerklärlich: eine Anstellung, die ohne Grund gekündigt wurde, Bewerbungsschreiben, auf die nie eine Antwort kam, zerrüttete Ehen wegen angeblicher Affären. Viele Betroffene erfuhren erst nach der Wiedervereinigung, dass nicht Pech, sondern das Ministerium für Staatssicherheit hinter dem vermeintlichen Unglück steckte. Tatsächlich arbeitete die Stasi seit 1976 an einer geheimen Strategie mit dem Decknamen "Operation Zersetzung", die einzig darauf zielte, den Opfern größtmöglichen Schaden zuzufügen. Nicht selten verursachte der staatlich sanktionierte Psychoterror existentielle Lebenskrisen, die bei manchen zu Depressionen und Selbstmord führten. Bis heute gelten Tausende ehemalige DDR-Bürger als "nachhaltig geschädigt". "ZDF-History" gewährt erstmals umfassend Einblick in das menschenverachtende Terrorinstrument des Ministeriums für Staatssicherheit.
Honeckers geheime Kriege - Militärhilfe für die Dritte Welt
Film von Jan N. Lorenzen. Der Fall der Mauer war noch keinen Monat alt, da stürmten Demonstranten aus Kavelstorf bei Rostock ein Gelände am Ortsrand. Als sie die dort befindlichen Lagerhallen betraten, trauten sie ihren Augen kaum. Ohne es zu ahnen waren sie auf ein geheimes Waffenlager des Koko-Imperiums von Schalck-Golodkowski gestoßen: Bis unter die Decke stapelten sich Sturmgewehre, Maschinenpistolen und palettenweise Munition. In diesem Moment wurde den Demonstranten klar: Die DDR war nicht so friedliebend, wie sie immer behauptet hatte, sie hat mitgemischt bei den Stellvertreterkriegen der Supermächte, sie hat Militärkader aus befreundeten Ländern und Kämpfer von Befreiungsbewegungen ausgebildet, sie hat Waffen in die Krisengebiete der Welt exportiert, und sie hat selbst Waffen entwickelt und hergestellt, um sie auf dem Weltmarkt gewinnbringend zu verkaufen.
Die Dokumentation "Honeckers Geheime Kriege" schildert die Geschichte dieser "geheimen Solidarität". Sie erzählt, wie die DDR im Sechs-Tage-Krieg 1967 zwischen Israel und den arabischen Staaten bereit war, den Verbündeten Ägypten und Syrien Kampfflugzeuge und Panzer zu liefern. Sie erzählt, wie ab 1977 Äthiopiens sozialistischer Diktator Mengistu Haile Mariam mit Waffen versorgt wurde, die dieser nicht nur zur Verteidigung des Landes, sondern auch zur Durchführung einer Terrorwelle gegen seine politischen Gegner und die Zivilbevölkerung einsetzte. "Honeckers Geheime Kriege" erzählt, wie die DDR im Iran-Irak-Krieg ab 1981 beide Kriegsparteien gleichermaßen mit Waffen versorgte; wie im Auftrag von Alexander Schalck-Golodkowski ein Sturmgewehr mit dem in der NATO gebräuchlichen Kaliber entwickelt wurde, um Polizeikräfte und Militäreinheiten auszurüsten, unter anderem in Indien und Peru.
Die Macht der Stasi - Jagd auf einen Staatsfeind
1964 versuchte der damals 20-jährige Wolfgang Welsch, die DDR zu verlassen, wurde an der Grenze festgenommen und lernte anschließend in sieben Jahren Haft sechs DDR-Gefängnisse kennen. Nach seinem Freikauf in den Westen 1971 verhalf er bis 1984 über 200 DDR-Bürgern zur Flucht. Die ZDFinfo-Dokumentation "Die Macht der Stasi – Jagd auf einen Staatsfeind" schildert, wie die Staatssicherheit der DDR im Operativen Vorgang "Skorpion" die Ermordung von Wolfgang Welsch plante. Dieser überlebte mehrere Mordanschläge, unter anderen einen Vergiftungsversuch in Israel.
Wolfgang Welsch ist 1964 gerade 20 Jahre alt, als er die Flucht aus der DDR versucht. Er wird festgenommen und ins Stasi-Gefängnis nach Schwerin gebracht, von dort aus nach Berlin-Pankow.
Seit der Wende verließen Millionen Menschen den Osten und lösten eine demografische Krise aus. Erstmals zeigen Daten, was genau geschah – und warum es Hoffnung gibt.
Feste feiern, Bürger vorm Klassenfeind schützen, Pflicht erfüllen - knapp drei Jahrzehnte nach dem Ende der Schnüffelei packt jetzt Heinz Engelhardt aus, 1989 der letzte Stasi-General. Sein beklemmendes Fazit: Schön war's. Von Peter Wensierski
Mehr Tarifverträge, mehr Wirtschaftswachstum, mehr Anerkennung: SPD-Chefin Nahles wirbt mit einem Zukunftsprogramm um Wähler in Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Aus der Linken gibt es dafür Lob.
Q. meint: Die Linke soll zuerst ihre Vergangenheit aufarbeiten, dämlichen Populismus unterlassen, bevor sie mitreden kann. Wer braucht schon eine Gruppierung, die zwischen Union und SPD nicht unterscheiden kann? - Richtig! Wer braucht schon Salonlinke.
Ostdeutschland braucht laut Christian Hirte nach dem Ende des Solidarpakts Unterstützung. Die Ministerpräsidenten der Länder treffen an diesem Mittwoch die Kanzlerin.
In Ostdeutschland werden täglich mindestens fünf Menschen wegen ihres Aussehens oder ihrer Religion angegriffen. Betroffen sind auch Hunderte Kinder und Jugendliche.
Alte Nazis konnten sich im SED-Regime reinwaschen. Geht es um neue Rechte im Osten, wird Schuld wieder gern abgeschoben – auf den Westen. Das ist verhängnisvoll falsch. Ein Gastbeitrag von Michael Lühmann
Je rechter der Osten wählt, desto angewiderter sind viele Westdeutsche. Das ist verständlich, aber gefährlich. Das, was dort geschieht, wurde vor allem im Westen erdacht. Ein Essay von Christian Bangel
Die ostdeutsche AfD gehört zur rechten Herzkammer der Partei. Jetzt propagiert die Parteiführung eine Art Reinigungsprozess. In Sachsen kommt das weniger gut an. Eine Analyse von Tilman Steffen, Cotta
Kinder und Jugendliche wurden in DDR-Heimen oft jahrelang sexuell missbraucht. Das sozialistische Regime bot ihnen keine Chance, gehört oder geschützt zu werden. Von Henrike Roßbach, Berlin
Ostdeutschland hat eine rasante Entwicklung hinter sich - doch an das Westniveau reicht es auch nach 30 Jahren nicht heran, selbst das Saarland ist weiter. Wirtschaftsexperten zufolge liegt das an der Politik, aber auch an der Bevölkerung. Von Michael Kröger
VW-Managerin Hiltrud Werner kommt aus Thüringen - und nennt in einem Interview die Alternative für Deutschland nun ein "zunehmendes Problem" für Betriebe in den neuen Bundesländern. Sie wisse auch, woran das liege.
Ostdeutsche Männer mittleren Alters sterben häufiger durch Suizid, Alkohol und Drogen als andere Bevölkerungsgruppen. Ihre Not ist real. Die Politik muss reagieren. Eine Kolumne von Marcel Fratzscher
Die SPD regiert in allen ostdeutschen Bundesländern, doch bei den Wahlen in diesem Jahr droht ein Debakel. Jetzt kämpft die Partei mit einer neuen Ost-Offensive um ihr Überleben. Von Christian Teevs
30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist die Skepsis vieler Ostdeutscher gegenüber den bestehenden Verhältnissen groß. Herkunft ist im Osten zudem ein wichtigeres Thema.
Der Historiker Gerd Dietrich hat eine opulente "Kulturgeschichte der DDR" geschrieben. Ein Gespräch über die Frage, wieso dieser Staat auch an seinem Größenwahn gescheitert ist – und darüber, warum ostdeutsche Forscher anders auf die Geschichte schauen Interview: Jana Hensel
In der DDR entstand vor der Wende eine Gamerszene: Jugendliche trafen sich in Computerclubs, um C64-Spiele zu tauschen und zu zocken. Und der Staat? Schaute genau zu, Von Denis Gießler
Noch immer sind mehr Menschen in Ostdeutschland von Armut bedroht als im Westen. In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Anteile allerdings angenähert.
Nach den Ausschreitungen in Chemnitz hieß es, der Osten verliere ohne Toleranz seine Wirtschaftskraft. Die Wahrheit ist: Er hat sie längst verloren. Von Gunther Schnabl
Die Ostdeutschen, heißt es immer, hätten kein 1968 gehabt. Das stimmt so nicht: Der Prager Frühling und dessen Niederschlagung veränderten die DDR-Bewohner. Von Marko Martin
Er sprach mit Kohl, verhandelte mit Gorbatschow, war mal der mächtigste Mann der DDR. Heute, mit über 90, mischt Hans Modrow noch immer mit bei den Linken. Vorausgesetzt, es hört ihm jemand zu. Von Kevin Hagen
Helmut Kohl glaubte nicht, was er versprach: Er habe von "blühenden Landschaften" gesprochen, aber die "miese Lage" im Osten gekannt. Vertrauten nannte er nach SPIEGEL-Informationen einen Grund für seine Lüge. Von Klaus Wiegrefe
Auf der Suche nach verschollenen DDR-Millionen verklagte eine deutsche Behörde die Schweizer Bank Julius Bär. Doch ein Gericht in Zürich hat dem Geldhaus jetzt recht gegeben.
Sie träumten von Glück und Medaillen, aber in der DDR wurden Tausende Sportler unwissentlich gedopt. Sie leiden bis heute an den Folgen. Nun brechen sie ihr Schweigen. Von Oliver Fritsch
Bei einem Hubschrauberabsturz in Libyen kam 1978 Werner Lamberz, der damals aussichtsreichste Nachfolger des SED-Generalsekretärs Erich Honecker, ums Leben. Seither wird spekuliert: War es ein Unfall oder ein Attentat? Von Norbert F. Pötzl
Nicht nur die SPD hadert mit den Sondierungsergebnissen. Ein Bündnis von Wirtschaftsprofessoren fordert, die von der GroKo geplante Abschaffung des Solis zu überdenken. Die Reform sei ungerecht und bedrohe Investitionen. Von David Böcking
In den letzten Tagen der DDR zerrissen Stasi-Mitarbeiter brisante Akten per Hand. Eine Software könnte die Schnipsel wieder zusammensetzen - doch das wird vorerst nicht passieren. Warum eigentlich? Von Christoph Seidler
Andrej Holm musste nach einem Streit über seine Stasi-Mitarbeit als Staatssekretär zurücktreten. In dem Buch "Kommen. Gehen. Bleiben." erklärt er sich. Ein Vorabdruck
Für viele Beschäftigte in Görlitz war Siemens nicht nur ein Arbeitgeber, sondern eine Familie. Die zerbricht nun - viele fühlen sich von Siemens "verraten und verkauft". Von Antonie Rietzschel, Görlitz
Hat der Freiheitskämpfer Margot Honecker Geld überwiesen, als sie im Exil in Chile lebte? In den Paradise Papers taucht ein ungewöhnlicher Rechtsstreit mit Mandelas Erben auf. Von Bastian Obermayer und Nicolas Richter
Der Blick auf die Kreise nach der Bundestagswahl zeigte deutlich: Ein Jamaika-Bündnis hat seine Anhänger besonders im Westen. Das weiß auch Kanzlerin Merkel - sie verspricht, den Osten nicht zu vergessen.
Die Vorgängerpartei der Linken soll rechts gewesen sein? Das erklärt die Linken-Bundestagsabgeordnete Halina Wawzyniak bei Twitter. Sie schreibt: "Im Kern war die SED eine rechte Partei. Autoritär, nationenbezogen, ausgrenzend von allem, was nicht "normal" war."
Tarifbeschäftigte im Osten Deutschlands konnten über die Jahre durchsetzen, weniger zu arbeiten. Dennoch müssen sie heute eine Stunde die Woche länger am Arbeitsplatz bleiben als ihre Westkollegen.
Iris Gleicke wollte wissen, ob der Osten anfälliger ist für rassistisches Gedankengut. Nun bezeichnet sie die Arbeit der Wissenschaftler als "nicht hinnehmbare Schlamperei".
Fast 30 Jahre nach dem Ende der DDR haben Forscher erstmals die Geschichten der Toten an der innerdeutschen Grenze dokumentiert. Sie wurden erschossen oder von Minen zerfetzt.
28 Jahre nach Ende der DDR kämpfen viele ehemalige Sportler immer noch gegen die Nachwirkungen des Dopings - und für ihr Recht. Und immer noch haben viele Angst, gegen die damaligen Trainer und Ärzte auszusagen.
Tausende Mädchen und Frauen wurden zu DDR-Zeiten in Kliniken gesperrt, misshandelt und auch sexuell missbraucht. Zwei Opfer von damals erzählen, was sie in den "Tripperburgen" erleben mussten.
Arbeitsuchende lehnen im Osten potenzielle Jobangebote ab, weil sie das fremdenfeindliche Image abschreckt. Für die Wirtschaft im Osten könnte das Folgen haben.
K.-o.-Tropfen, Lügen, rohe Gewalt: Bis zum Mauerbau 1961 ließ die Stasi rund 400 Menschen entführen, einige hinrichten. Auch Journalist Karl Wilhelm Fricke sollte mundtot gemacht werden - er ging durch die Hölle.
Linken-Spitzenkandidat Bartsch hat eine Differenzierung im Umgang mit ehemaligen Stasimitarbeitern gefordert. Das gelte auch bei der Unrechtsstaatsdebatte über die DDR.
Q. meint: Herr Bartsch macht sich lächerlich. -Dietmar Bartsch: "Die Nachfolgepartei der SED habe sich wie keine andere Partei umfangreich und selbstkritisch mit der eigenen Vergangenheit auseinandergesetzt."
Die Journalistin Ruth Hoffmann spricht im Interview über die seelischen Verletzungen von Kindern wie Andrej Holm, deren Eltern in der DDR hauptamtliche Mitarbeiter der Staatssicherheit waren.
Die DDR hat jahrelang versucht, die politische Entwicklung der Grünen zu beeinflussen. Einer neuen Studie zufolge waren zwei Fraktionsmitglieder Agenten der Stasi.
Als Volksbildungsministerin prägte Margot Honecker die Jugend vieler DDR-Bürger. Bis zu ihrem Tod hat sie unbelehrbar ihre politischen Überzeugungen verteidigt.
Im sächsischen Clausnitz bepöbelt ein Mob Flüchtlinge, in Bautzen brennt eine geplante Asylunterkunft. Nun hat Wolfgang Thierse erklärt, warum ausgerechnet im Osten Hass und Gewalt gedeihen.
Jahre nach dem Mauerfall wollte Siegfried Wittenburg wissen, wie die Stasi ihn ausspioniert hatte. Und welche seiner vermeintlichen Freunde systemtreue Spitzel waren. Einen Informanten traf er wieder.
Das US-Nationalarchiv hat eine Liste des Militärs aus den Fünfzigerjahren veröffentlicht. Sie zeigt die Ziele, die im Kriegsfall mit Atomwaffen angegriffen worden wären. Ost-Berlin sollte demnach "systematisch zerstört" werden.
Q. meint: Es wäre in den 50er Jahren unvergleichlich wichtiger gewesen, den damals schon drohenden Klimawandel zu bekämpfen, anstatt diese irrsinnige Aufrüstung mit derart wahnwitzigen Szenarien durchzuführen. Welche krankhaften Gehirne leiten eigentlich die Geschicke der Menschhheit? Was geht in solchen "Menschen" vor? Und vor allem: Wie können sie gestoppt werden? Sind diese geistigen Missgeburten das einzige, was diese "Think Tanks" zustande bringen? Es ist allerhöchste Zeit, einen "Masterplan" zu entwickeln, der das Ziel hat, bestmögliche Wege für das Über- und Zusammenleben der Menschen zu suchen bzw. zu definieren, anstatt die Erde den Machtinteressen weniger Menschen unterzuordnen!!!
Viele Menschen wollten raus aus der DDR, doch andere wollten rein: Migranten aus Spanien, Griechenland oder Vietnam. Sie trafen auf den Hass einer unzufriedenen Nation.
Vor 50 Jahren tagte das berüchtigte "Kahlschlag-Plenum" des SED-Zentralkomitees. Das Ziel: einen Plan gegen die "perverse", "unsittliche" Kultur des Westens erarbeiten.
1989 ging es den wenigsten DDR-Bürgern um die politische Wende. Vielmehr ging es um eine bessere Versorgungslage und ein besseres Warenangebot. Mit der Währungsunion schlugen die Ostdeutschen richtig zu.
"Man kann eine Sache auch 20 Jahre falsch machen": Mit seiner Abiturrede empörte der langhaarige Querkopf Alexander Kobylinski 1983 die SED-Kader im Publikum. Der Pfarrerssohn wurde drangsaliert - doch bereut hat er es nicht.
Q. meint: Das lässt sich doch wirklich schon lange nicht mehr mit einem Kampf für eine gerechtere Welt erklären. Da sollte wohl eher durch Terrorismus der Status Quo zementiert werden nach dem Motto "divide et impera".
Q. meint: Horst Mahler: "Ich habe nicht das Gefühl, dass ich von links nach rechts gegangen bin." Kurt Schuhmacher SPD: "Kommunisten sind rotlackierte Nazies."
Q. meint: Benno Ohnesorg wurde von Karl-Heinz Kurras, einem Stasi-Spitzel, wahrscheinlich vorsätzlich erschossen. Der Rechtsanwalt der Witwe von Benno Ohnesorg, Horst Mahler, war ebenfalls IM der Stasi.
Die Pionierorganisation hat viele Menschen in der DDR geprägt. Einerseits sollten die "Jungen Pioniere" mit Fahnenappellen, Massenaufmärschen die Kinder fest an den sozialistischen Staat, dessen Ideologie und die SED binden. Andererseits boten die Pioniere vielfältige und oft kostenlose Freizeitangebote: mit Modellbauclubs, Pionierfilmstudios, Tanzzirkeln, eigenem Segelschiff, Pioniereisenbahnen, Kosmonautentrainingszentren und 133 Pionierhäusern. Im Film "Geh voran, Pionier!: Die DDR und ihre Kinder" berichten ehemalige Pioniere und Nicht-Pioniere über ihre Erinnerungen zwischen begeistertem Mitmachen, angepasst sein und ausgeschlossen sein. Sie lassen noch einmal die Jahre von der Gründung am 13. Dezember 1948 bis zur Auflösung im August 1990 Revue passieren. Und zeichnen so ein vielschichtiges Bild von den "jüngsten Helfern der Partei".
Film von Jan N. Lorenzen Große und kleine Geschichten, die sich um den mächtigen MfS-Gebäudekomplex in der Berliner Normannenstraße ranken. Nichts war in der DDR so geheim wie die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg. Auf fast zwei Quadratkilometern residierte hier bis 1990 die gefürchtete Geheimpolizei der DDR, die Stasi. Knapp 10.000 MfS-Mitarbeiter hatten hier ihren Arbeitsplatz. Von hier aus schickten sie ihre "Kundschafter" ins "Operationsgebiet", von hier aus wurde das Netz Inoffizieller Mitarbeiter gesteuert, die Opposition überwacht, Verhaftungen angeordnet und "Sicherungseinsätze" durchgeführt. Für die meisten DDR-Bürger war das Gelände eine terra incognita, ein hermetisch abgeriegelter Teil ihrer Stadt, den sie nicht betreten konnten. Die Stasi-Zentrale zerschnitt ein historisch gewachsenes Wohngebiet und fraß sich immer tiefer in den Lichtenberger Kiez. Wohnhäuser mussten weichen, Gewerbebetriebe umziehen, ganze Straßenzüge verschwanden vom Berliner Stadtplan. Wie gingen die, die hier im Kiez wohnten, mit den unheimlichen Nachbarn um? Was bedeutete es, in unmittelbarer Nähe eines Geheimdienstkomplexes zu leben? Und was geschah hinter den Mauern? Die Reportage erzählt große und kleine Geschichten, die sich um den mächtigen MfS-Gebäudekomplex ranken. Sie erzählt aber auch, wie sich hinter den undurchdringlichen Mauern ein Geheimdienst immer weiter von der Wirklichkeit abschottete, jeder Zweifel am eigenen Tun erstickt wurde -- bis zum 15. Januar 1990, als Demonstranten die Stasi-Zentrale in der Normannenstraße stürmten. Quelle: PHOENIX
Film von Heribert Schwan Seit Bestehen beider deutscher Staaten haben Spionageeinrichtungen der DDR systematisch versucht, die Bundesrepublik mit einem Agentennetz zu überziehen. Ihre Zahl wird auf etwa 6.000 geschätzt. Im Mittelpunkt der Dokumentation steht Lilli Pöttrich, die jahrelang im Auswärtigen Amt für die DDR spionierte. Die lange Zeit in den USA gelagerten Dateien zu Spionen des DDR-Geheimdienstes in der Bundesrepublik sind wieder zurück in Berlin. Bei den Datensätzen der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des früheren DDR-Ministeriums für Staatssicherheit handelt es sich um etwa 317.000 verfilmte Personalkarteikarten und 77.000 Karten zu operativen Vorgängen ("Rosenholz-Dateien"). In der Berliner Behörde für Stasi-Unterlagen wird an der Zuordnung von Namen und Vorgängen gearbeitet. Die vortragende Legationsrätin im Bonner Auswärtigen Amt, Lilli Pöttrich, wurde am 1. Dezember 1993 verhaftet. Der Vorwurf lautete, "für den Geheimdienst einer fremden Macht eine geheimdienstliche Tätigkeit gegen die Bundesrepublik Deutschland ausgeübt zu haben". Hinter diesem Juristendeutsch verbirgt sich eine über 14-jährige Agententätigkeit der Karrierediplomatin Pöttrich für Mielkes Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Als Studentin der Rechtswissenschaften an der Universität Frankfurt erklärte sie sich im Sommer 1975 in Ostberlin gegenüber einem hauptamtlichen Mitarbeiter der Hauptverwaltung A (HVA) zu einer nachrichtendienstlichen Zusammenarbeit mit dem MfS bereit. Sie wählte den Decknamen "Angelika", unter dem sie fortan geführt wurde. Zielvorstellung des MfS war es, die Agentin im Auswärtigen Amt zu platzieren. Nach Beendigung ihres Studiums bewarb Lilli Pöttrich sich auftragsgemäß 1982 beim AA und wurde im April 1983 in den Vorbereitungsdienst für die Laufbahn des Höheren Auswärtigen Dienstes einberufen. Zuletzt arbeitete sie als COCOM-Referentin an der deutschen Botschaft in Paris. Lilli Pöttrich lieferte seit ihrer Studentenzeit ihren Auftraggebern Personaldossiers und alle zugänglichen Informationen aus ihrem Arbeitsbereich im Auswärtigen Amt. Sie traf sich mit MfS-Mitarbeitern im In- und Ausland und war mit allen Hilfsmitteln der Spionage ausgestattet. "Angelika" übte ihre geheimdienstliche Tätigkeit aus ideologischer Überzeugung aus und war Mitglied der SED. Sie erhielt die Staatsbürgerschaft der DDR und wurde ausgezeichnet. 1993 konnte sie enttarnt werden und wurde 1995 zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung und einem siebenjährigen Berufsverbot verurteilt. Quelle: PHOENIX