Eine Ausstellung in der Berliner "Topographie des Terrors" zeigt die Studie einer Historikerkommission über das Reichsarbeitsministerium. Ausführlich zeigt die Schau, wie der freie Arbeitsmarkt zugunsten staatlicher Lenkung eingeschränkt wurde. Das Ministerium diente sowohl der Entrechtungs- und Vernichtungspolitik als auch der Verfolgung "Arbeitsscheuer". Von Jens Bisky
Die griechische Regierung will mit mehr Nachdruck Reparationszahlungen von Deutschland fordern. Nach SPIEGEL-Informationen aktiviert Athen dafür jetzt auch eine alte Drohung: die Beschlagnahmung von deutschem Eigentum. Von Giorgos Christides, Thessaloniki
Griechenland will von Deutschland Entschädigungen für den Zweiten Weltkrieg. Jetzt fordert auch Polens Reparationsbeauftragter offizielle Schritte gegenüber Deutschland.
Dreieinhalb Jahre lang wütete die Wehrmacht, erst spät kamen Zeitzeugen wie Eleni Georganta zu Wort. Nun fordert das griechische Parlament von Deutschland Entschädigungen in Milliardenhöhe. Von Solveig Grothe und Giorgos Christides, Athen
Falschnachrichten zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung sind zur Waffe geworden. Historiker sehen Parallelen zur Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Von Georg Ismar
Was haben die Eltern und Großeltern während der Nazi-Zeit gemacht? Noch immer löst diese Frage Beklemmungen aus, weiß man doch nicht, welche Antwort sie zutage fördert. Von Sabine Scholl
Alte Nazis konnten sich im SED-Regime reinwaschen. Geht es um neue Rechte im Osten, wird Schuld wieder gern abgeschoben – auf den Westen. Das ist verhängnisvoll falsch. Ein Gastbeitrag von Michael Lühmann
Die Reimanns gehören zu den reichsten und geheimnisvollsten Familien Deutschlands. Ein Historiker soll die Rolle der Dynastie im Nationalsozialismus klären. Erste Ergebnisse sind schockierend.
Die Historikerin Heike Görtemaker versucht, Hitlers engster Entourage in seinem Alpenrefugium näherzukommen. Zum Kern seines Hofstaates zählt Görtemaker drei Gruppen: das Personal, Ärzte, persönliche Adjutanten, Sekretärinnen, Chauffeure, Leibwächter, Diener, Vertreter der Regierung, des Militärs und der Partei und als dritte Fraktion die sozialen Zirkel. Eine Sonderstellung nahmen Goebbels und Speer mit ihren Frauen ein. Rezension von Knud von Harbou
Jan Erik Schulte und Michael Wildt zeigen in einem Sammelband, wie SS-Verbrecher nach Kriegsende Karriere machten. Alt-Nazis wie Paul Carell und Joachim Peiper versuchten nach Kriegsende in Büchern und Zeitungsartikeln die SS zu verharmlosen. Bis in die Gegenwart wird versucht, Himmlers Schergen zu idealisieren, gerade in Ländern des früheren Ostblocks.
Der Historiker Davide Cantoni hat Wahlergebnisse in 11.000 Gemeinden untersucht. Sein Ergebnis: Es gibt eine Kontinuität in der Vorliebe für extrem rechte Parteien. Interview: Julia Friedrichs und Karsten Polke-Majewski
Deutschen Frauen drohte im "Dritten Reich" bei Affären mit Kriegsgefangenen Haft. Eine Frau aus Mecklenburg-Vorpommern starb offiziell am "plötzlichen Herztod" - aber in Wahrheit offenbar per Fallbeil. Von Christoph Gunkel
Deutsche Spielwarenfirmen stellten sich 1933 in den Dienst des Nationalsozialismus. Das Regime bremste jedoch den Aufmarsch der braunen Puppenarmee - und entdeckte das Kasperle, das fortan Juden verdrosch. Von Katja Iken
Q. meint: Propaganda im Dritten Reich."Umwelt und Sozialisation spielen die tragende Rolle bei Ausformung der Persönlichkeit eines Individuums (oder eines Volkes)." Volker Zorn (Quantologe)
Novemberpogrome vor 80 Jahren waren kein Zufall, sondern der Höhepunkt anhaltender Hetze gegen Juden. Terror wurde endgültig zum Mittel der Nazis. Ein Gastbeitrag von Michael Wildt
Während des Nationalsozialismus wurde eine kaum überschaubare Anzahl an Gewaltverbrechen begangen. Eine Ausstellung in Landshut zeigt, wie schwerfällig die Justiz ermittelte. Von Hans Kratzer, Landshut
Solange Griechenland am EU-Tropf hing, vermied es Premier Tsipras, Reparationen für die NS-Kriegsverbrechen zu verlangen. Doch nun, nach Ende des letzten Rettungspakets, will Athen handeln. Von Giorgos Christides, Thessaloni
Die Häftlinge von Börgermoor fürchteten Wilhelm Rohde als Sadisten. Doch das Gericht sprach den NS-Lagerleiter 1959 frei. Der Fall zeigt, wie mild die bundesdeutsche Justiz mit Naziverbrechern umging. Von Martin Pfaffenzeller
Für eine Generation aus Mitläufern forderten die Nazis von Müttern, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu ignorieren. An den zerrütteten Beziehungen leiden noch die Enkel. Eine Analyse von Anne Kratzer
Höcke ist nicht Hitler, die AfD keine NSDAP: Dennoch wird Chemnitz mit der Machtnahme der Nazis verglichen. Fünf Aspekte dazu, die den Blick auf die Gegenwart schärfen. Ein Gastbeitrag von Michael Wildt
Deutschland sei ein geläutertes Land, rechtes Denken habe hier keinen Platz: Das Schlimmste an diesem Selbstbild ist, dass viele Deutsche wirklich daran geglaubt haben.
Der Sommerhit 2018 ist das alte Partisanenlied "Bella ciao". Weltweit ähnlich bekannt wurden die "Moorsoldaten", von denen Häftlinge erstmals vor 85 Jahren sangen - im "Zirkus Konzentrazani". Von Hans Hielscher
Die SPD Leutenbach startet auf ihrer kleinen Facebook-Seite einen Aufruf zum Parteieintritt – und wird mit über hundert Kommentaren überflutet. Die meisten sind Beleidigungen, bis hin zu Morddrohungen. Wie konnte es so weit kommen?
Heute vor 114 Jahren wurde Robert Dorsay geboren. Der rundliche Mann mit dem verschmitzten Gesicht stieg in den 1930ern zum beliebten Schauspieler und Kabarettisten auf – doch ein Witz wurde ihm zum Verhängnis.
Hitlers Wirkung auf Wähler war überraschend gering - seine vielen Wahlkampfauftritte bis 1933 beeinflussten die Reichstagswahlen nur marginal. Das folgern Konstanzer Forscher aus einer neuen Analyse.
Mit 88 Jahren ist Gudrun Burwitz offenbar gestorben. Die Tochter von Heinrich Himmler, Reichsführer SS, half bis ins hohe Alter Nazi-Verbrechern. In den Sechzigerjahren beschäftigte der Bundesnachrichtendienst sie als Sekretärin. Von Christoph Gunkel und Jochen Leffers
Der AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland verharmlost in einer Rede die Herrschaft der Nationalsozialisten. Nicht nur CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer ist empört.
Eine Sonderausstellung im NS-Dokumentationszentrum zeigt, wie tief Forscher an der Technischen Hochschule in die Verbrechen verstrickt waren - und wie sehr der Zweite Weltkrieg zum Teil von Professoren verherrlicht wurde.
Von Jakob Wetzel
17 Hochschullehrer verloren aus rassistischen oder politischen Gründen ihre Arbeit. Eine Ausstellung stellt sie und ihre Schicksale vor.
Rüdiger Barth und Hauke Friederichs schildern in einer "dokumentarischen Montage" Adolf Hitlers Machtübernahme - mit Fokus auf Hinterzimmer-Intrigen. Rezension von Robert Probst
"Mein Weg zu Adolf Hitler" - glühende Nationalsozialisten gaben im Sommer 1934 freimütig Auskunft über ihre Gedankenwelt. Ein US-Soziologe köderte sie per Preisausschreiben, Hunderte frühe NSDAP-Mitglieder machten mit. Von Norbert F. Pötzl
Als "Todesengel von Auschwitz" war Josef Mengele berüchtigt für bestialische medizinische Experimente. Was vom KZ-Arzt übrig blieb, dient heute zur Ausbildung junger Mediziner - ein Besuch an der Universität von São Paulo. Von Jens Glüsing, Rio de Janeiro
Männer und Kamele halb verdurstet, schleppte sich der Schwede Sven Hedin durch Asiens Wüsten. Seine Expeditionen machten ihn weltberühmt. Bis er Hitlers Ideen verfiel.
Es sollte aussehen wie ein Flugzeugabsturz: 1943 wollten Wehrmachtsoffiziere Hitler aus dem Weg räumen, sie lockten ihn nach Smolensk. Das Schicksal des Diktators schien besiegelt, doch dann kam alles anders. Von Solveig Grothe
200 000 jubelten Hitler zu, als Österreich vor 80 Jahren Teil des Deutschen Reichs wurde. Der Historiker Gerhard Botz über "Reibpartien", Opfermythos und die Geschichtskommission der FPÖ. Interview von Oliver Das Gupta
Franz Murer machte den Bewohnern des Gettos von Wilna das Leben zur Hölle - und wurde nach dem Krieg in Österreich freigesprochen. Der Skandalprozess gegen den NS-Täter wirkt bis heute nach. Von Johannes Sachslehner
Drohender Handelskrieg, Populisten in Italien: Auf uns alle kommen schwierige Zeiten zu. Doch in Deutschland macht sich eine erschreckend selbstgerechte Art breit, alle Mitschuld an den Wirren der Welt abzustreiten. Eine Kolumne von Thomas Fricke
Die deutsche Ostexpansion im Ersten Weltkrieg sehen manche Historiker als Ouvertüre für die nationalsozialistische Vernichtungspolitik. Was spricht für eine Kontinuität, was dagegen?
Robert M. Zoske holt Hans Scholl aus dem Schatten seiner Schwester. Er zeichnet dessen Weg nach - vom Fahnenträger auf dem Nürnberger Reichsparteitag bis hin zum Widerstand gegen das NS-Regime. Rezension von Cord Aschenbrenner
Als junger Politiker spendete Helmut Kohl Geld an ein Hilfswerk, das für inhaftierte NS-Verbrecher und deren Angehörige sammelte. Nach Informationen des SPIEGEL hielt er den Generaloberst der Waffen-SS Paul Hausser für einen "anständigen Mann".
Vor 75 Jahren wurde die deutsche Wehrmacht im Kessel von Stalingrad vernichtet. Mehr als 700.000 Soldaten starben dort, die meisten waren Russen. Ein Multimedia-Essay
1942 schickten die deutschen Besatzer alle Kinder aus dem Ghetto Lodz in den Tod. Der Judenälteste beschwor die Eltern, sie auszuliefern - Chaim Rumkowskis Rede zählt zu den erschütterndsten Dokumenten in der Geschichte des Holocaust. Von René Schlott und Jochen Leffers
Die vier Männer waren in Verbrechen der Nationalsozialisten verstrickt oder dienten deren Propaganda. Nun prüft die Hochschule, ob sie die Ehrentitel wieder aberkennt. Von Jakob Wetzel
Wie sich Wehrmachts-Oberst Helmuth Groscurth dem Morden in der Sowjetunion widersetzte - und schon früh den deutschen Untergang voraussah. Von Christian Streit
Niemand hat das Recht, nur zu gehorchen. Auch Richter nicht. Vor 70 Jahren wurden Hitlers Blutjuristen zu relativ milden Strafen verurteilt. Gastbeitrag von Christoph Safferling
Historiker untersuchen, welche Rolle Münchens Kommunalverwaltung im Nationalsozialismus spielte. Dabei zeigt sich: Die Stadt war mehr als nur Befehlsempfängerin. Von Jakob Wetzel
Außer Versprechen und Durchhalteparolen erhielten die Soldaten im Kessel von Stalingrad keine Hilfe vom NS-Regime. Der Gegenangriff, der sie retten sollte, glänzte mit einem großen Namen, wurde am Ende aber nur von einer Division durchgeführt.
Tausende Menschen ließ Adolf Haas quälen und von der SS ermorden. Manche Häftlinge verschonte der KZ-Kommandant jedoch - solange sie für ihn malten, musizierten oder schnitzten. Von Jakob Saß
Der Historiker Dietmar Süß legt eine stringente Analyse der Gesellschaft im NS-Staat vor. Darin zeigt er, dass es keineswegs darum ging, die Ungleichheit im Volk zu beseitigen. Von Robert Probst
Erstmals nach vier Jahrzehnten kommt wieder eine Dokumentation über Hitler ins Kino. "Wer war Hitler" wirft Licht dorthin, wo Historiker oft dunkle Flecken lassen.
Der FC Bayern lässt seine Rolle in der NS-Zeit vom Institut für Zeitgeschichte aufarbeiten. Muss er nach neuen Aktenfunden seine Vereinsgeschichte korrigieren? Von Gerhard Pfeil und Andreas Meyhoff
Otto Wels hielt am 23. März 1933 die letzte freie Rede im Reichstag - es wurde die Totenrede der Weimarer Demokratie. Erinnerung an einen demokratischen Helden. Von Joachim Käppner
Das NS-Regime machte mit Sprache Politik: Aus den Gedanken der Herrschenden wurden herrschende Gedanken, die Lüge wurde zum Machtinstrument. Die Folgen spüren wir heute.
Josef Mengele war ein Teufel unter den Nazis, berüchtigt für barbarische Zwillingsexperimente. Jahrzehntelang suchte der Mossad den KZ-Arzt von Auschwitz - jetzt zeigen Akten, wie Israels Agenten nur knapp scheiterten. Von Nicola Abé, Veronika Kormeier und Alexander Sarovic
Die Nazis, ein Haufen selbstverliebter Gecken? Immerhin bot das System Narzissten eine perfekte Bühne - wie sich im Tagebuch des NS-Funktionärs Theodor Habicht eindrücklich nachlesen lässt. Von Felix Römer
Am 31. August 1939 überfallen polnische Aufständische den Sender Gleiwitz. Angeblich. In Wirklichkeit war alles von den Nazis inszeniert, um Polen anzugreifen.
Taro Aso hat aus der Vergangenheit nichts gelernt: Der japanische Finanzminister bezeichnete Adolf Hitlers Motive als richtig. Der Politiker war bereits zuvor mit einem ähnlichen Fehltritt aufgefallen.
Der Parlamentarismus von Weimar war dem Konzernchef Fritz Thyssen von Anfang an suspekt. Er hielt damit auch im Ausland nicht hinter dem Berg, im Urteil der „Frankfurter Zeitung“ eine „unerhörte Geschmacklosigkeit“. Auch die von Gustav Stresemann betriebene Verständigungspolitik lehnte er ab.
Picassos Gemälde von 1937 zeigt eindringlich das Leiden des Menschen und das Wüten des Krieges. Es bezieht sich auf den Bombenangriff deutscher Flugzeuge auf die baskische Kleinstadt. Dieser Angriff gilt als Vorübung für den Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs.
Vor 75 Jahren warnte der deutsche Industrielle Eduard Schulte als Erster vor den Vernichtungslagern der Nazis. Doch kaum jemand glaubte ihm: Die Nachricht über den Holocaust sollte zu den Akten gelegt werden.
Der Widerstand der "Roten Kapelle" gegen die Nazis wurde lange unterschätzt - auch von Stalin. Ein unglaublicher Fehler der Sowjets ließ die Gruppe auffliegen.
Der Rachedurst der Nazis war kaum zu stillen: Nach dem Umsturzversuch am 20. Juli 1944 wurden die Täter hingerichtet - und ihre Kinder verschleppt. In einem Heim sollte ihr altes Leben ausgelöscht werden.
1500 Seiten, spannend wie ein Krimi: Frisch veröffentlichte Geheimakten zeigen, dass die Nazis Spione nach Chile schickten. Ihr Auftrag: Sabotage in Häfen und Bergwerken - und die Zerstörung des Panama-Kanals.
Warschauer Ghetto und Menschen auf Sonnenterrassen: In Hermann Pölkings monumentaler Dokumentation "Wer war Hitler" kommt einem der Nationalsozialismus unheimlich nah.
Mitten im Zweiten Weltkrieg kooperierte die US-Nachrichtenagentur AP heimlich mit den Nazis. Man tauschte Tausende von Fotos aus - ein schmutziger Deal, sagt der Stuttgarter Historiker Norman Domeier.
Im Jahr 1933 machen die Nationalsozialisten den Tag der Arbeit offiziell zum Feiertag. Doch statt um Klassenkampf soll es künftig um die Feier der "Volksgemeinschaft" gehen.
Das Protokoll der Wannsee-Konferenz gehört zu den wichtigsten NS-Dokumenten. Durch Zufall blieb eines der 30 Originale erhalten und geriet dann fast in Vergessenheit.
Er hat es versucht, der Anschlag im Bürgerbräukeller scheiterte. Kurz vor Kriegsende 1945 befahl Hitler die Hinrichtung des Mannes, der ihn einst töten wollte: Georg Elser. Sein Neffe Franz Hirth erinnert sich.
Der Dokumentarfilm "Ein deutsches Leben" porträtiert Brunhilde Pomsel - im Dritten Reich Sekretärin von Joseph Goebbels. Ein Rückblick, bei dem einem mulmig zumute wird.
"Alaaf" statt "Heil Hitler": Karl Küpper war Kölns einziger Karnevalist, der sich unter den Nazis ein Redeverbot einhandelte. 1952 wurde "Dä Verdötschte" erneut geächtet - seine Geschichte ist fast vergessen.
Es gab keine Blaupause für Auschwitz: Die Nazis planten am Wannsee auch nicht den Holocaust. Doch in der Vorstellungswelt der NS-Führung war er von Beginn an angelegt.
Verzweifelt suchten sie Zuflucht und fanden keine. Auf dem Dampfer "St. Louis" wollten Juden 1939 den Nazis entkommen, doch Kuba und die USA schlossen ihre Grenzen. Für viele der Flüchtlinge endete die Odyssee im KZ.
In dem Verzeichnis finden sich die Namen von mehr als 8500 Personen, die zwischen 1940 und 1945 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau eingesetzt waren - samt Fotos und Gerichtsurteilen.
Das Amt wird ihn vernünftig machen, sein Kabinett ihn zähmen. Eine Diktatur? Undenkbar. Kaum jemand ahnte 1933, was Adolf Hitlers Ernennung zum Reichskanzler bedeutete.
Kein einziger NS-Kriegsverbrecher sei dort in den vergangenen 40 Jahren verurteilt worden, kritisiert das Simon-Wiesenthal-Zentrum. Sehr positiv sieht es hingegen Deutschland.
Wie die deutschen Generäle den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion betrieben - und später versuchten, den Mythos der "sauberen Wehrmacht" zu erschaffen.
Welches Ziel hatte die Wannsee-Konferenz vor 75 Jahren tatsächlich? Historiker Peter Longerich hält sie für den Versuch Heydrichs, sich mit einem eigenen Plan für die "Endlösung" zu profilieren.
Kein bayerischer Dichter ist so populär wie Ludwig Thoma - doch in seinen letzten Lebensjahren rief er unverhohlen zum Mord auf. Es spricht viel dafür, dass sich Hitler Anregungen aus seinen Texten holte.
Alois Brunner organisierte den Holocaust mit, nach dem Krieg zeigte er Assads Schergen, wie man foltert. 2001 soll er gestorben sein - eingesperrt in einem Keller.
Der Gestapo-Mann folterte und mordete mit Vergnügen, sie nannten ihn den "Schlächter von Lyon". SPIEGEL-Reporter Peter Schille über die Opfer von Klaus Barbie - eine preisgekrönte Reportage aus dem Jahr 1987, wiederentdeckt zum 70. SPIEGEL-Geburtstag.
Vor 80 Jahren starb in Hamburg der Kolonialoffizier Victor Franke. Er war für Kaiser Wilhem II. in Afrika – und wurde dort gefürchtet. Die Nazis verehrten ihn.
Es ist das vielleicht letzte Geheimnis des Zweiten Weltkriegs: Im Militärcamp 1142 verhörten Juden die Mörder ihrer Familien. Erstmals berichten drei von ihnen.
Die britische Historikerin Ernestine Amy Buller erkundete in den Dreißigerjahren, warum viele Deutsche Hitler dankbar waren. Ihre Erkenntnisse liegen nun endlich auf Deutsch vor.
Beobachter des NSU-Prozess sind empört: Die Anwälte von Ralf Wohlleben missbrauchen das Verfahren für Nazi-Propaganda. In der Sache selbst ging es kaum voran.
Im November vor genau 75 Jahren hat NS-Gauleiter Karl Kaufmann Hamburgs Juden in den Tod geschickt. Nach dem Krieg wollte er die FDP infiltrieren. Belangt wurde er nie.
Nazis im Geheimdienst: Eine Kommission hat die Geschichte des BND erforscht. Gefunden hat sie faschistisch geprägte Beamte auf der Suche nach unsichtbaren Kommunisten.
Die Tagebücher des NS-Chefideologen Rosenberg tauchten erst 2013 auf - und bilden die Grundlage für eine neue Biografie. Demnach pries er noch kurz vor seiner Hinrichtung das Nazitum als "edelste Idee".
Die Kritik von VW-Chefhistoriker Manfred Grieger am Umgang mit der NS-Vergangenheit von Audi war dem krisengeschüttelten Wolfsburger Konzern offenbar zu scharf: Der profilierte Experte für Zwangsarbeit muss gehen.
Exklusiv Erst jetzt hat das Ministerium seine NS-Verstrickungen von Historikern aufarbeiten lassen. Juristen der Nazizeit haben in der Bundesrepublik altes Unrecht gedeckt.
Um jeden Preis wollte Adolf Hitler die Tschechoslowakei zerstören und drohte 1938 mit der Besetzung des Sudetenlands. Zur Destabilisierung schickte er auch SS-Leute über die Grenze - in geheimer Mission.
Frauke Petry und Sahra Wagenknecht haben zusammen ein Interview gegeben und entdecken überraschend viele Gemeinsamkeiten. Die AfD-Chefin bietet der Linken Kooperation an.
Im Kampf gegen die Demokratie kooperierten Kommunisten auch mit Nationalsozialisten. Besonders eng war die Zusammenarbeit beim Berliner Verkehrsarbeiterstreik vor 75 Jahren.
Vor genau 70 Jahren fallen bei den Nürnberger Prozessen die Urteile gegen führende Nazis. Erwin von Lahousen vom Geheimdienst der Wehrmacht war der Mann, der sie schwer belastet - mit Insiderwissen.
Männer, Frauen, Kinder, Säuglinge: Vor 75 Jahren erschossen deutsche SS-Männer und Polizisten in Kiew 33.771 Juden. Das Grauen muss uns heute Mahnung sein.
Tausende Juden, darunter ihre Familie, sah Dina Pronitschewa im September 1941 in der Schlucht Babi Jar sterben - erschossen von Deutschen. Dann war sie selbst an der Reihe. Und entrann dem Tod wie durch ein Wunder.
Vergast, vergiftet, vergessen: Das Naziregime ermordete rund 200.000 Kranke und Behinderte. Unter ihnen Ernst Lossa - mit 14 Jahren erhielt der Junge die Todesspritze, weil er als "unerziehbar" galt.
Der britische Historiker Ian Kershaw analysiert die blutigen Jahrzehnte zwischen 1914 und 1949. Dabei wird deutlich, wie gerade das Deutsche Reich Europas Höllensturz mutwillig herbeiführte.
Egal ob er mordete, aß oder liebte - SS-Chef Heinrich Himmler ließ genau Buch führen darüber, wann er was tat. Nun wurde sein Kalender für die Kriegsjahre gefunden. Er erlaubt neue Einblicke in die Nazi-Führung.
Vor den Augen der Völkerbund-Delegierten erschoss sich vor 80 Jahren der Künstler und Journalist Stefan Lux. Sein radikaler Protest sollte zum Kampf gegen Hitler aufrufen. Doch die Welt schaute weg.
Eigentlich sollten die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen die Kunstwerke an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. Stattdessen kamen Frau und Tochter von Hermann Göring zum Zug.
Vor 75 Jahren überfällt die Wehrmacht die Sowjetunion. Dieser Krieg ist neu, denn die Nazi-Führung hat das Schlimmste vorbestimmt: die Ermordung und Versklavung ganzer Völker.
In Ravensbrück betrieben die Nazis das einzige Konzentrationslager nur für Frauen. Die Häftlinge mussten Zwangsarbeit leisten, wurden erniedrigt und gefoltert, Zehntausende starben.
Der FC Bayern galt bislang als ein Klub, der während der NS-Zeit auf Distanz zu den Nazis geblieben war. Forscher korrigieren nun die Rolle der Münchner.
Während der Nürnberger Prozesse brachte Chefankläger Benjamin Ferencz SS-Verbrecher an den Galgen. Nun blickt der 96-jährige Jurist zurück - und auf das Deutschland von heute.
Ausgerechnet einen von der Waffen-SS, und dann noch einen der Skrupellosesten: Der israelische Geheimdienst Mossad soll in den 60er-Jahren mit dem Nazi-Top-Agenten Otto Skorzeny zusammengearbeitet haben. Auch, um andere Ex-Nazis zu liquidieren.
In unvorstellbar grausamen Experimenten töteten und quälten Ärzte im "Dritten Reich" unter dem Deckmantel der Forschung. Medizinische Institute leugneten ihre dunkle Vergangenheit - über viele Jahrzehnte.
Nazis und Islamisten ähneln einander in Propaganda, Judenhass, Frauenbild und Todeskult. Schon zu Hitlers Zeiten war "stillhalten und weitermachen" die falsche Antwort.
Vor 80 Jahren erschoss der jüdische Student David Frankfurter in Davos den NSDAP-Funktionär Wilhelm Gustloff. Die Nazis starteten einen Propagandafeldzug, der die Beziehungen zur Schweiz schwer belastete.
"Ich war kein verantwortlicher Führer": Mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Hinrichtung des NS-Verbrechers Eichmann veröffentlicht Israel sein Gnadengesuch.
Kurz vor Kriegsende zwang die SS im mittelfränkischen Hersbruck 9000 KZ-Häftlinge zur Schwerstarbeit - fast die Hälfte starb. Jetzt erinnert endlich eine Gedenkstätte daran.
Jahrzehntelang war der Neudruck von Hitlers Machwerk "Mein Kampf" in Deutschland verboten. Jetzt läuft der Urheberschutz ab. Eine kritische Edition von renommierten Historikern soll möglichem Missbrauch der Hetzschrift entgegenwirken.
Deutschland zahlt immer noch mehr als 100.000 Euro Rente pro Jahr an Wehrmacht-Kämpfer aus Spanien. Die sogenannte Blaue Division hatte in der Sowjetunion gegen die Rote Armee gekämpft. Die Linksfraktion kritisiert die Zahlungen scharf.
Griechenland hat bislang als geheim eingestufte Dokumente über die Nazi-Besatzung zwischen 1941 und 1944 aufgearbeitet. Nun wurde das Ergebnis veröffentlicht: Es zeigt, wie brutal die Nationalsozialisten in dem Land wüteten
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in Österreich gigantische unterirdische Anlagen für Rüstungsfabriken gebaut, Tausende KZ-Häftlinge kamen ums Leben. Die Alpenrepublik verdrängte jahrzehntelang ihre Verantwortung.
"Schlapp, unanständig, gänzlich versagt" - nach dem gescheiterten Ostfeldzug putzte Adolf Hitler ranghohe Offiziere herunter. Das zeigt eine Mitschrift, die jetzt in Russland entdeckt wurde
Mit Helden tun sich deutsche Filme schwer. Lars Kraume porträtiert einen, der fast vergessen ist: den Staatsanwalt Fritz Bauer. Er brachte die Auschwitzprozesse in Gang.
Q. meint: Zur Geschichte der CDU gehört auch deren Vorgeschichte. Gerade weil die wenig rühmlich ist, kam es zur Gründung der CDU. Allerdings trifft der Begriff Umbenennung auf den Sachverhalt weitaus treffender zu, denn die große Mehrheit der Zentrumspolitiker, die Partei wurde im Jahr 1933 aufgelöst, fand den Weg in die CDU; auch weil die Neugründung der (Deutschen) Zentrumspartei nach 1945 scheiterte. Es ist daher festzustellen, dass jene Politiker, die das deutsche Volk am 24.03.1933 Adolf Hitler ans Messer geliefert haben, unmittelbar nach Kriegsende 1945, die Deutschen mit dem Leitspruch "Aus heißer Liebe zum deutschen Volk" wiederum erfolgreich geködert haben!!!!
Q. meint: Schon befrendlich, dass der Hort der Nächstenliebe und überdies der Stellvertreter Gottes auf Erden, mit Wonne und Wissen bis in die höchsten Kirchenkreise, hochrangigen Nazis zu Flucht verholfen hat!!!!!!!!!!!
Q. meint: Ein Treppenwitz! - Die Union will bei der Vorratsdatenspeicherung Vollgas geben, die SPD steigt voll in die Eisen. Aber die FDP behauptet, ihre Poltik besser mit der Union umsetzen zu können. Ein Widerspruch, der auch auf anderen Politikfeldern mitschwingt. - Es hat schon einen gewissen Charme, wenn Liberale davon überzeugt sind, ihr Süppchen besser mit den Konservativen kochen zu können! War da nicht was 1933??
Q. meint: Auch wenn die Idee hinter dem Attentat durchaus einleuchten kann, sowie Planung, Durchführung und persönliches Risiko allemal Respekt einfordern können, so sollte man doch nicht ausser acht lassen, dass auch unschuldige Menschen in Mitleidenschaft gezogen wurden. So wurde beispielsweise eine Kellnerin durch die Bombe getötet. Ausserdem sind auch sehr grosse Zweifel angebracht, ob ein erfolgreiches Attentat den Krieg beendet hätte.
Am 30. Januar 1933 Jahren ist Adolf Hitler zum Reichskanzler berufen worden. Aufnahmen dokumentieren den Beginn der nationalsozialistischen Tyrannei, die in Krieg und Völkermord endete.
Die Entdeckung der Zwickauer Terrorzelle hat eine grundsätzliche Frage aufgeworfen: Wem dienen V-Männer? Schon Adolf Hitler verdingte sich in jungen Jahren als Informant der Bayerischen Reichswehr - und übernahm schließlich die Partei, die er eigentlich bespitzeln sollte.
Berlin, 30. Januar 1933: Ein bitterkalter Wintermorgen, Menschen in Warteschlangen vor Wohlfahrtsküchen frieren bei minus 10 Grad. Plötzlich um halb elf: "Heil"-Rufe unter den Passanten - erst einzelne, dann immer mehr. In langen Mänteln fahren Hitler, Göring und Frick im offenen Mercedes zur Reichskanzlei. Kurz vor zwölf: Hitler schwört den Amtseid auf die Republik, Präsident von Hindenburg ernennt ihn zum Reichskanzler. "Die Masse ist wie ein Weib", sagt Hitler danach, "und als solche mache ich sie mir jetzt gefügig. Keine Macht der Welt wird mich hier jemals lebend wieder herausbringen." Den Verrückten durch Macht zu beschwichtigen, das war der vielleicht größte Irrtum der Weltgeschichte. In Hitlers "1000-jährigem Reich" erlebt Deutschland seine schwärzeste Phase - ein leichtfertig verschuldetes, bleibendes Trauma.
1935, vor 75 Jahren, ging das Fernsehen in Deutschland auf Sendung - anfangs nur dreimal die Woche für ein paar Stunden. Der "Deutsche Fernsehrundfunk" sendete neun Jahre lang.
Im Berliner Haus des Rundfunks startete das erste regelmäßige Fernsehprogramm der Welt. Der "Deutsche Fernsehrundfunk" sendete neun Jahre lang. Im ersten Fernsehjahr gab es nicht mehr als 50 Empfangsgeräte. Die Reichweite war anfänglich noch auf Berlin und Umgebung beschränkt. Die meisten Zuschauer erreichte das junge Medium in eigens eingerichteten Fernsehstuben: 30 Zuschauer konnten auf zwei Geräten, deren Bildschirmgröße gerade mal 18 x 22 Zentimeter betrug, fernsehen. Hitlers Fernsehen bot Unterhaltung und Propaganda. Zu sehen gab es Wochenschauen und aktuelle Bildberichte sowie Übertragungen von Musikstücken, Einmann-Darbietungen von Kleinkünstlern und Film- ausschnitte. Das Programm war eine Mischung aus Kino, Varieté und Rundfunk. Das Interesse am Fernsehen wuchs, als 1936 die Olympischen Spiele "live" übertragen wurden: das erste Fernseh-Großereignis. Mit Ausbruch des Krieges wurden die Berliner Fernsehstuben für die Lazarettbetreuung genutzt und ab Frühjahr 1943 war das Fernsehprogramm nur noch Soldaten zugänglich. Die publizistische Wirkung des Fernsehens im Nationalsozialismus blieb freilich recht gering - zu wenige Menschen konnten das Programm empfangen. Das Fernsehen als Massenmedium gab es in Deutschland erst nach dem Krieg.
Die Dokumentation über das Fernsehen unterm Hakenkreuz rekonstruiert die Entwicklung des neuen Mediums. Zeitzeugen berichten von ihren ersten Fernseherlebnissen - als Zuschauer daheim, verwundete Soldaten oder Reporter. Das Programm der frühen Jahre ist in seltenen Archiv-Ausschnitten zu sehen.
Gehorsam und Intrigen, Brutalität und Gier, Hass und Ehrgeiz – Hitlers Helfer ringen permanent um Macht und Einfluss. Die "Komplizen des Bösen" prägen die Geschichte des Nationalsozialismus. Die erste Folge "1918-1923: Die alten Kämpfer" beginnt mit Kriegsende und Revolution 1918. Im vergifteten politischen Klima der Zeit gründen rechte Extremisten die NSDAP. Der Polit-Anfänger Hitler zieht Kriegsveteranen wie Hermann Göring und Ernst Röhm in den Bann.
(2) 1923-1928: Der lange Weg zur Macht
Die frühen Jahre der NS-Bewegung sind geprägt von Dilettantismus und Unsicherheit. Hinter den Kulissen zeigt sich schon die Brutalität, mit der sich Hitlers Helfer gegenseitig bekämpfen.Nach dem misslungenen Putschversuch 1923 liegen die Nazis am Boden. Im Gefängnis tippt der junge Rudolf Heß Hitlers Pamphlet "Mein Kampf" in die Schreibmaschine. Heinrich Himmler und Joseph Goebbels gelangen in den inneren Zirkel. Ernst Röhm wird kaltgestellt.
(3) 1929-1934: Nacht über Deutschland
Hitlers Weg zur Macht beruht auf Wählertäuschung. Anfang der 30er Jahre trägt der Ex-Putschist Anzug und gibt sich staatsmännisch. Nach der Machtübergabe lässt er die Maske fallen.Die Rollen innerhalb der Naziführung sind klar verteilt. Goebbels ist zuständig für Hetze und Propaganda. Göring kümmert sich um Adel und Reichswehr. Himmler überzieht Deutschland mit Terror und Überwachung. Der SA-Chef Ernst Röhm wird kaltblütig ermordet.
(4) 1933-1938: Faszination und Gewalt
Nach 1933 bauen die Nazis ihre Macht immer weiter aus. Gegner verschwinden im KZ. Der Großteil der Bevölkerung lässt sich blenden – von Propaganda und der Illusion der "Volksgemeinschaft".Der Streit zwischen Hitlers Helfern eskaliert. Goebbels Stern sinkt dramatisch, als seine Affäre mit einer Schauspielerin bekannt wird. Um Hitler zu imponieren, tritt er als antisemitischer Scharfmacher auf. Die Folge sind die Pogrome vom November 1938.
(5) 1935-1939: Scheinwelt auf dem Berghof
In den letzten Friedensjahren spaltet ein erbitterter Machtkampf die Spitze der NSDAP. Rudolf Heß, Hermann Göring und Joseph Goebbels wetteifern um Hitlers Gunst. Martin Bormann gewinnt an Bedeutung. Martin Bormann, der Sekretär von Rudolf Heß, ist Meister der Intrige. Er übernimmt den Ausbau von Hitlers Refugium, dem "Berghof" - wo eine bizarre Parallelwelt entsteht, in der die verbrecherische Wirklichkeit des Regimes ausgeblendet wird.
(6) 1939-1941: Größenwahn und Illusion
Hitler entfesselt den Zweiten Weltkrieg. Die Machtverhältnisse im innersten Führungskreis verschieben sich. Der naive Stellvertreter Rudolf Heß verliert an Einfluss und Ansehen.
Heß fliegt allein nach England und will die Regierung Churchill überreden, Frieden mit Deutschland zu schließen. Ein aussichtsloses Unterfangen. Hitler lässt seinen Stellvertreter für geistesgestört erklären. Heß wird den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.
(7) 1939-1942: Heydrich und der Holocaust
Himmler, Heydrich und Göring kämpfen mit allen Mitteln um die Macht in Hitlers Schatten. Die Vorbereitung des Holocaust entlarvt die Komplizen des Diktators als gewissenlose Verbrecher.Heydrich wird der Architekt des Holocaust. Sein Tod im Juni 1942 durch die Folgen eines Attentats tschechischer Widerständler hinterlässt eine Lücke in der Befehlskette des Verbrechens. Heinrich Himmler wird zur zentralen Figur des Terror- und Mordapparats.
(8) 1942-1944: Der totale Krieg
Die deutschen Niederlagen vor Moskau und in Stalingrad markieren die Wende des Zweiten Weltkrieges. Hitlers Komplizen kämpfen mit Intrige und Terror gegen den Verlust ihrer Macht. Hitler macht seinen Lieblingsarchitekten Albert Speer zum Rüstungsminister. Speer steigert die deutsche Rüstungsproduktion - auf Kosten von Millionen Zwangsarbeitern, die unter unmenschlichen Bedingungen in Fabriken und Bergwerken schuften müssen. (Quelle: ZDF)
(9) 1944 1945 Verbrannte Erde
Bei Stauffenbergs Attentat wird Hitler nur leicht verletzt. Die SS macht Jagd auf echte und vermeintliche Widerständler. Der Krieg erreicht deutschen Boden und fordert immer mehr Opfer. Hitlers Komplizen sehen dem nahenden Ende mit unterschiedlichen Strategien entgegen. Himmler, Göring und Speer schmieden Pläne für die Zeit nach Hitler. Propagandaminister Goebbels dagegen glaubt fest an ein "Wunder", das Deutschland noch den "Endsieg" bringt. (Quelle: ZDF)
10(10) 1945 Das Ende
Im Berliner "Führerbunker" wartet Hitler auf das Ende. Heinrich Himmler verhandelt auf eigene Faust mit den Alliierten. Hermann Göring will Nachfolger des Diktators werden. Gemeinsam mit seiner Frau und den sechs Kindern folgt Goebbels Hitler in den Selbstmord. Alle anderen Komplizen versuchen zunächst verzweifelt, ihre Haut zu retten. Nur Speer und Heß überleben – als Gefangene im Kriegsverbrechergefängnis von Spandau. Keiner von ihnen bekennt sich zu seiner Schuld. (Quelle: zdf)
Mythen Jäger - Die Nazis und das Buch der Macht
1944 schickt Heinrich Himmler SS-Soldaten nach Italien, um dort nach einem verschollenen Schriftstück zu suchen. Es handelt sich um die älteste Fassung des Werks "Germania", das Tacitus 98 vor Christus verfasste. In dem Buch wird eine "noble und reine Menschenrasse" beschrieben, als deren Nachfahren sich die Nazis sahen. Mit dem Werk wollte Himmler beweisen, dass die Deutschen von Übermenschen abstammten, die von den Nazis als Arier bezeichnet wurden
Hitlers amerikanische Geschäftsfreunde - US-Konzerne verdienten am Krieg
Die Filmautoren konzentrieren sich auf die Konzerne, die für Hitlers Kriegsführung unentbehrlich waren, gestützt auf neues Archivmaterial sowie Interviews mit Zeitzeugen und Experten.
Henry Ford, der legendäre Autobauer, der GM Manager James D. Mooney und der IBM Boss Tom Watson wurden von Hitler für ihre Verdienste um das Dritte Reich mit dem Großkreuz des deutschen Adlerordens ausgezeichnet, dem höchsten Parteiorden für Ausländer. Zu diesem Zeitpunkt, 1937 und 1938, lief Hitlers Rüstungsmaschine bereits auf vollen Touren. Die deutschen Töchter dieser amerikanischen Konzerne, Opel, die Ford Werke AG und Dehomag, hatten sich bereitwillig in die Kriegsvorbereitungen des "Führers" integrieren lassen. Ohne die von Opel und Ford produzierten Lastwagen und Kettenfahrzeuge hätte Hitler weder die Tschechoslowakei besetzen noch Polen und Frankreich überrennen können. Opel beteiligte sich außerdem an der Fertigung der Ju-88, Hitlers wichtigstem Bomber. Standard Oil of New Jersey lieferte bis in die ersten Kriegsjahre hinein Rohöl, Spezialmotoröl für Panzer und Bleizusätze für das Benzin der Luftwaffe. Die Hollerith-Maschinen der IBM, Vorläufer des heutigen Computers, sollten Hitler helfen, Krieg und Vernichtung zu organisieren.
Kindheit im Dritten Reich
(1) Faszination und Verblendung
Sie sind neugierig, gutgläubig und in ihrer Entwicklung noch formbar. Im Dritten Reich nutzen die Nationalsozialisten die Naivität der Kinder schamlos aus. Verführt von der Propaganda, als Kindersoldat an der Front, verfolgt von Hitlers Schergen im Versteck, verprügelt und gedemütigt vom desillusionierten Vater. Das Ende des Zweiten Weltkrieges liegt über 70 Jahre zurück, doch die Narben bleiben. In der dreiteiligen Dokumentation erzählen Kinder des Krieges ihre unterschiedlichen Geschichten, die doch eines gemeinsam haben: das Trauma Drittes Reich. Was mussten die Kleinsten im Krieg der Mächtigsten erleiden? Wie kann eine Kinderseele so viel Schmerz ertragen?
(2) Bomben und Verbrechen
Die Kindheit im Dritten Reich endet jäh. Der Bombenkrieg und die Angst vor der Deportation beherrschen den Alltag. Als Soldaten werden die Halbwüchsigen sogar an die Front geschickt. Die Kinder des Krieges erzählen ihre unterschiedlichen Geschichten, die doch eines gemeinsam haben: das Trauma des Dritten Reichs. Wie kann eine Kinderseele so viel Schmerz ertragen? Verführt von der Propaganda, verfolgt von Hitlers Schergen im Versteck, verprügelt und gedemütigt vom desillusionierten Vater. Was mussten die Kleinsten im Krieg der Mächtigsten erleiden? Die Autorin Hilke Lorenz und der Kinder- und Jugendpsychologe Dr. Andreas Krüger nehmen sich dieser Fragen in der dreiteiligen Dokumentation an.
(3) Trauma und Verdrängung
Was die Kinder im Nationalsozialismus erleben, wird sie nie mehr loslassen: Luftangriffe, Verlust, Hunger und Kälte gehören zum Alltag. Die Rückkehr zur Normalität nach Kriegsende gelingt nur sehr allmählich. Erst im hohen Alter können viele Kinder ihre traumatischen Erlebnisse von damals verarbeiten. Verführt von der Propaganda, als Kindersoldat an der Front, verfolgt von Hitlers Schergen im Versteck, verprügelt und gedemütigt vom desillusionierten Vater. In der dreiteiligen Dokumentation erzählen Kinder des Krieges ihre unterschiedlichen Geschichten, die doch eines gemeinsam haben: das Trauma Drittes Reich. Das Ende des Zweiten Weltkrieges liegt über 70 Jahre zurück, doch die Narben bleiben. Was mussten die Kleinsten im Krieg der Mächtigsten erleiden? Wie kann eine Kinderseele so viel Schmerz ertragen?
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